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und der ihrer Konsistenz entsprechenden oder in der damaligen Zeit verfugbaren Technik nicht erreichbar Diese historischen Lacke verlaufen nicht glatt sondern bilden leicht Nasen Sie fangen leichter Luftblasen ein Bis ins 20 Jahrhundert waren keine Lacke vorhanden die von Natur aus hochglanzend oder seidenmatt waren Ausserdem fehlten die entsprechenden Instrumente und Kenntnisse fur die heute ubliche Spritztechnik Zur Verarbeitung war lediglich die Methode des Auftragens mit dem Pinsel bekannt und verfugbar Pinseln fuhrt aber zwangslaufig zu einer Struktur Wenn man nun die Oberflachenspannung des Lacks durch ein geeignetes Losungsmittel absenkt sinkt auch die Benetzungsfahigkeit das heisst die Deckkraft aufgrund des geringeren Anteils an Farbpartikeln Dafur neigt der Anstrich dazu glatter zu verlaufen das heisst Unregelmassigkeiten herauszuziehen Den Materialgegebenheiten und technischen Moglichkeiten entsprechend wurde daher der Lack in der Regel in einem Arbeitsgang sehr dunn aufgetragen um Luftblasen und Nasen zu vermeiden Ursprungliches Verfahren BearbeitenBeim Schleiflackverfahren wich man von dieser Technik ab und fuhrte mehrere Arbeitsgange durch was das Verfahren sehr arbeits und materialintensiv machte Man trug zunachst eine dicke Schicht Lack auf Diese schliff man so lange bis die Oberflache homogen war Dabei war es beim ersten Auftragen moglich dass man durch die Lackschicht schliff und der Untergrund sichtbar wurde oder dass der Lack unregelmassig abgeschliffen wurde Deshalb musste nun eine zweite Schicht aufgetragen werden Bei dieser zweiten Schicht erhohte man die Verdunnung um eine gute Verbindung mit der ersten Lackschicht und eine glattere Oberflache zu erreichen Diese zweite Schicht wurde wiederum geschliffen Hatte man auf diesem Wege genugend Schichten aufgetragen begann das Finishen Man schliff den Lack mit verschiedenen Schleifpapieren oder Pasten mit steigender Feinheit bis man keine Rauheit mehr erkennen konnte 800er Kornung Schliff man nun weiter so wurde die Oberflache zuerst matt dann seidenmatt und zum Schluss beim Schleifen mit Kreide als Schleifpaste hochglanz glatt geschliffen und mit dem Ballen farbabtragend abrasiv oder mit Schellack farbauftragend poliert Preis und Wertschatzung BearbeitenDurch die Aufwandigkeit des Verfahrens erklart sich auch der hohere Preis der Produkte mit solcher Luxuslackierung Die hohere Wertschatzung von Schleiflackmobeln wiederum ergibt sich aus dem ungewohnlichen Ergebnis besonders dem Spiegelglanz und der dadurch erzeugten Lichtreflexe sowie aus der durch den Preis erklarlichen Exklusivitat der Produkte aber auch durch die Langlebigkeit der dickeren und harteren Lackschicht Von Nachteil war die Kratzempfindlichkeit der extrem glatten und spiegelnden Oberflache der man durch besonders pflegliche Behandlung Rechnung tragen musste Heutiges Imitationsverfahren BearbeitenHeutzutage wird der Lack im professionellen Sektor fast nur noch mit der Spritzpistole aufgetragen Spezielle Mediatoren Kunstharze und Losungsmittel sorgen dabei dafur dass der Lack nicht nur sehr dick sondern auch homogen aufgetragen werden kann weshalb es nicht notig ist eine Vielzahl dunner Schichten aufzutragen Zwischen den Schichten erfolgt das Schleifen nur noch zur besseren Haftvermittlung nicht zur Glattung da moderne Lacke sich selbst glatten Die Effekte matt seidenmatt hochglanzend stellen sich bei Ausharten des Lacks aufgrund der Lackfullstoffe ein Ein Schleifen mit hochfeinem Schleifpapier ist nicht mehr notig Durch den hohen Arbeitsaufwand ist die Anwendung der traditionellen Schleiflacktechnik bei der Massenproduktion von Mobeln heutzutage obsolet geworden und findet sich fast nur noch in der Restaurationstechnik Schleiflack als Attribut von Mobeln kann daher heute eigentlich kaum mehr als Qualitatskriterium und als Begrundung fur hohere Preise gelten wird aber als pseudo Gutekriterium im Mobelbau verwendet Moderne Mehrschichtlacke werden oft als Klavierlack bezeichnet was jedoch meist lediglich Mehrschichtlack uni mit hoher Deckung bedeutet Klavierhersteller verweisen jedoch darauf dass es bis heute keinen Lack gebe der ohne entsprechende Nachbehandlung ausreichend gut verfliesst sodass immer diverse Schleif und Poliervorgange erforderlich sind Weblinks BearbeitenSchleiflack in Das grosse Kunstlexikon von P W Hartmann Beyars Sersheim 1996 ISBN 3 9500612 0 7 Online Quelle Sam Allen Oberflachenbehandlung von Holz Vincentz Network GmbH amp Co KG 2005 ISBN 978 3 878 70586 4 S 73 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schleiflack amp oldid 231716831