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Die Schlacht von Karame war ein Gefecht am 21 Marz 1968 um eine Fatahbasis im jordanischen Ort Karame zwischen den angreifenden israelischen Streitkraften auf der einen und palastinensischen Freischarlern Fedajin und jordanischen Truppen auf der anderen Seite Es fand in der Folge des Sechstagekrieges statt und sollte aus israelischer Sicht der Unterdruckung von Terroranschlagen auf Israel dienen Im Verlauf der Schlacht wurde das Lager vollstandig zerstort Alle teilnehmenden Seiten reklamierten einen militarischen Erfolg Schlacht von KarameNach Ende der Kampfe betritt Jordaniens Konig Husain I das SchlachtfeldDatum 21 Marz 1968Ort Karame JordanienAusgang palastinensischer Propaganda ErfolgKonfliktparteienIsrael Israel Jordanien Jordanien PLO FatahBefehlshaberIsrael Uzi Narkiss Jordanien Mashhour HadithaJordanien Asad Ghanma Jassir ArafatTruppenstarke15 000 Mann 1 2 300 palastinensische Fedayin 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Verluste 4 Folgen 5 Einzelnachweise 6 Siehe auch 7 WeblinksVorgeschichte BearbeitenNach dem Sechstagekrieg 1967 intensivierte die palastinensische paramilitarische Organisation PLO ihre Terroranschlage gegen Israel Dabei operierte sie von Basen auf jordanischem Territorium aus Karame war aufgrund der grenznahen Lage nahe dem Jordan und der Allenby Brucke eine der Hauptoperationsbasen der Fatah Vor allem aber war Karame ein vom UNHCR betreutes palastinensisches Fluchtlingslager das im Marz 1968 mit etwa 30 000 palastinensischen Fluchtlingen belegt war und von etwa 300 Fedajin beschutzt wurde 1 2 Die Israelis begegneten den palastinensischen Anschlagen mit einer Vergeltungskampagne und massierten Truppen auf der anderen Jordanseite 3 Der jordanische Militarnachrichtendienst bemerkte den Truppenaufmarsch im Marz 1968 Die jordanische Fuhrung interpretierte dies als Vorbereitung eines israelischen Grossangriffs auf die jordanische Hauptstadt Amman und brachte zwei Brigaden 2 der 1 jordanischen Infanteriedivision zusammen mit Panzerverbanden in der Nahe der Jordanbrucken in Stellung 3 Insgesamt standen auf einer Breite von 80 Kilometer 1 etwa 15 000 Israelis 2 1 bereit Verlauf Bearbeiten nbsp Israelische Fallschirmjager wahrend des Angriffs nbsp Karte der Gefechte um KarameAm 21 Marz starteten die israelischen Truppen ihren Angriff auf Karame Dabei sollte der grosste Teil der Truppen die Allenbybrucke im Gefecht uberqueren und gegen Karame vorgehen Ein kleiner Teil sollte den Jordan mit Hilfe einer Pontonbrucke uberqueren Durch diese beiden Angriffe sollte die Stadt eingekesselt werden Wahrenddessen sollte eine kleinere Truppe einen Scheinangriff an der Konig Abdullah Brucke durchfuhren Gleichzeitig sollten Fallschirmjagereinheiten per Helikopter direkt in Karame abgesetzt werden Die Israelis waren sich dabei der Anwesenheit der 1 jordanischen Infanteriedivision bewusst 3 Der Ubergang uber die Allenbybrucke gelang den Israelis Ebenso gelang die Luftlandung in Karame Auch die Uberquerung des Jordan per Pontonbrucke gelang allerdings konnte dieser Truppenteil die Befestigungen auf jordanischer Seite nicht durchbrechen Infolgedessen schlug die Einschliessung der Stadt fehl Trotz des erbitterten Widerstands palastinensischer Kampfer und jordanischer Soldaten wurde das Fatahlager fast vollstandig zerstort Die israelischen Truppen zogen sich vor Tagesende organisiert uber den Jordan zuruck Die jordanische Seite nahm keine Verfolgung auf 3 Verluste BearbeitenDie Israelis gaben ihre Verluste mit 15 Toten und 76 Verwundeten an 4 Militarhistoriker in der DDR schatzen die israelischen Verluste 1987 auf 28 5 Tote und 69 bzw 80 5 Verwundete sowie 25 Panzer und 3 Kampfflugzeuge 1 Die jordanische Seite gab die israelischen Verluste mit 250 Toten und Verwundeten sowie 40 Panzern und 4 Flugzeugen an die eigenen Verluste mit 207 Toten und Verwundeten und die Verluste der Fedajin mit 80 Toten und 40 fortgeschleppten Gefangenen 2 Anderen Angaben zufolge betrugen die Verluste der jordanischen Armee 61 Tote und 108 Verwundete die der Fatah rund 100 Tote und circa 100 Verwundete Etwa 120 150 Kampfer wurden gefangen genommen 3 Israel hatte die Zahl der getoteten Fedajin zunachst mit 150 angegeben 4 Der ehemalige israelische Militararzt und Historiker Asher Porat gab spater an die meisten Getoteten seien Zivilisten gewesen von insgesamt 196 getoteten Jordaniern und Palastinensern seien nur 90 bewaffnet gewesen 6 Folgen BearbeitenDie israelische Seite bezeichnete die Operation als Erfolg da ihr Primarziel die Zerstorung des Fatahlagers erfolgreich verlaufen sei Inwieweit eine Konfrontation mit den jordanischen Truppen Ziel und Teil des israelischen Planes war ist nicht bekannt Die jordanische Seite deklarierte das Gefecht als Verteidigungssieg 3 Die Fatah glorifizierte das Gefecht als ersten militarischen Sieg gegen Israel auch wenn das Camp zerstort wurde und ihr Fuhrer Jassir Arafat wahrend der Gefechte aus dem Lager fliehen musste Die Organisation erlangte durch das Gefecht einen grossen Popularitatssprung in der arabischen Welt 3 7 In der jordanischen Offentlichkeit und den Streitkraften wurde die palastinensische Bewertung der Ereignisse als Zurucksetzung empfunden 8 Zunachst fuhrte der israelische Angriff zu einer verstarkten militarischen Kooperation Jordaniens mit Irak und Syrien Im Juli 1968 wurden im Norden Jordaniens gemeinsame Manover jordanischer irakischer und syrischer Truppen abgehalten 9 Ende 1968 vereinbarten Jordanien und Irak und unter agyptischem Druck 10 auch Syrien die Bildung eines gemeinsamen militarischen Oberkommandos fur die arabische Ostfront gegen Israel 11 Im Marz 1969 wurde dieses vereinbarte Oberkommando schliesslich im sudsyrischen as Suwaida installiert 12 nomineller Oberkommandierender wurde ein irakischer General 13 Die seit dem Krieg von 1967 zum Schutz vor Israel in Jordanien stationierten irakischen Truppen wurden von 10 000 bzw 12 000 Mann auf 17 000 bzw 20 000 Mann verstarkt 14 Die Angriffe der Fatah und die israelischen Gegenschlage verscharften jedoch den Gegensatz zwischen den palastinensischen Organisationen und der jordanischen Regierung welche die Stabilitat des Landes gefahrdet sah Diese Entwicklung gipfelte schliesslich im Schwarzen September und der Vertreibung der palastinensischen Kommandos aus Jordanien 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Michael Wolf Zwischen Attentat und UNO Zur Geschichte des palastinensischen Widerstands Seiten 123 127 Militarverlag der DDR Berlin 1985 a b c d e f Robin Bidwell Dictionary of Modern Arab History Seite 222 London New York 1998 a b c d e f g h Kenneth Pollack Arabs at War Military Effectiveness 1948 1991 Lincoln 2002 S 330 335 a b Der Tagesspiegel vom 22 Marz 1968 Seite 1 Israels Truppen gingen uber den Jordan a b Martin Robbe Scheidewege in Nahost Seite 239 Militarverlag der DDR Berlin 1987 Haaretz vom 13 Mai 2011 Debacle in the Desert Donald Neff Battle of Karameh Establishes Claim of Palestinian Statehood Washington Report on Middle East Affairs Marz 1998 S 87f online abrufbar als html Memento vom 29 Mai 2009 im Internet Archive zuletzt abgerufen am 19 Oktober 2011 Kamal Salibi The Modern History of Jordan 2 Auflage London 1998 S 175 Gustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1969 Seite 347 Fischer Frankfurt Main 1968 David Dishon Middle East Record Band 4 1968 Seiten 161 164 John Wiley amp Sons Jerusalem 1973 Area Handbook for Iraq Seite XVI U S Government Printing Office 1971 John E Jessup An Encyclopedic Dictionary of Conflict and Conflict Resolution 1945 1996 Seite 32 Greenwood Westport 1988 Arab Report and Record Seite 129 Economic Features Limited 1969 Winnipeg Free Press vom 4 September 1969 Seite 27 HQ Believed Found For Arab CommandSiehe auch BearbeitenIntifada Israelisch palastinensischer Konflikt AbnutzungskriegWeblinks BearbeitenAmir Oren צה ל חושף לראשונה את הכישלון בכראמה Ha aretz 23 April 2011 Debacle in the desert Ha aretz 13 Mai 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Karame amp oldid 239138598