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Die Schlacht am Ntombe auch Schlacht am Intombe bzw Intombi einem Fluss im heutigen Sudafrika wurde am 12 Marz 1879 im Rahmen des Zulukrieges geschlagen Ein von Hauptmann David Moriarty 1837 1879 kommandiertes Detachement der britischen Armee das einen Nachschubkonvoi begleitete erlitt dabei eine Niederlage gegen eine vom Swasi Prinzen Mbilini waMswati um 1843 1879 angefuhrte Streitmacht von Irregularen des Zulukonigreichs Schlacht am NtombeTeil von ZulukriegIllustration des Kampfes am Ntombe Titelseite der The Illustrated London News vom 10 Mai 1879 Ausschnitt 1 Datum 12 Marz 1879Ort Ntombe River heutiges SudafrikaAusgang Sieg der ZuluKonfliktparteienVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Konigreich ZululandBefehlshaberDavid Moriarty Mbilini waMswatiTruppenstarke104 Mann 2 rund 800 Mann 3 Verluste79 Tote 4 30 Tote 4 Schlachten des Zulukrieges 1879 Isandhlwana Nyezane Rorke s Drift Ntombe Hlobane Kambula Gingindlovu Ulundi Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Die Schlacht 3 Verluste 4 Folgen 5 Literatur 6 Einzelnachweise und AnmerkungenAusgangslage BearbeitenWahrend des Zulukrieges wurde der Nachschub fur die britische Garnison von Luneburg auch Luneberg einer von deutschen Missionaren errichteten kleinen Ansiedlung in einem von Zulu Swasi und Buren gleichermassen beanspruchten Gebiet nordwestlich des Zulukonigreichs aus dem in Transvaal gelegenen Derby herangefuhrt Captain Hauptmann David Moriarty vom 80th Regiment of Foot Staffordshire Volunteers erhielt am 7 Marz 1879 von seinem Vorgesetzten dem Kommandeur der Garnison in Luneburg Major Charles Tucker den Befehl uber ein kompaniestarkes Detachement das 18 Wagen mit Munition und anderen Nachschubgutern sowie Vieh fur Luneburg eskortieren sollte 5 Am 9 Marz hatte der Konvoi das Nordufer des von Regenfallen stark angeschwollenen Ntombe Flusses nahe einer als M e yer s Drift bezeichneten Furt erreicht Zwei Wagen konnten noch uber den Fluss setzen ehe dieses Unterfangen abgebrochen werden musste Moriarty liess nun den Rest der Wagen ein V formiges laager bilden eine nach burischem Vorbild errichtete Wagenburg was aber nur sehr nachlassig durchgefuhrt wurde Lieutenant Henry Hollingworth Harward wurde mit 35 Mann auf das Sudufer des Flusses abkommandiert um dort die beiden Wagen die bereits ubergesetzt hatten zu sichern Die folgenden Tage verbrachte die Truppe damit auf ein Absinken des Wasserstandes des Ntombe River zu warten Um nicht vollig untatig bleiben zu mussen hatten die Manner ein Floss gebaut dessen Ladekapazitat allerdings zu gering war um wirklich wirksam Abhilfe schaffen zu konnen Was die Briten nicht wussten war dass sich nicht allzu weit entfernt der Swasi Prinz Mbilini waMswati der 1865 den Kampf um die Nachfolge im Konigreich seines Vaters verloren und sich unter den Schutz des Zulukonigs Cetshwayo kaMpande 1826 1884 gestellt hatte mit rund 800 irregularen Angehorigen der Zulu Armee 6 aufhielt Mbilinis Stutzpunkt befand sich auf einer Tafelberg genannten Erhebung die etwa drei Meilen von den Briten entfernt in nordostlicher Richtung lag Nachdem Mbilini die britische Wagenburg am 11 Marz personlich inspiziert hatte entschloss er sich zum Angriff Die Schlacht BearbeitenIm Schutz dichten Nebels naherten sich Mbilinis Krieger im Morgengrauen des 12 Marz 1879 gegen 5 00 Uhr den bis auf einige aufgestellte Wachposten noch schlafenden bzw ruhenden Briten an 7 Aus einer Entfernung von etwa 70 Yards gaben die Krieger welche zum Teil auch uber Feuerwaffen verfugten eine Salve ab und sturmten anschliessend das britische laager dessen Besatzung angesichts des uberraschend schnell vorgetragenen Angriffs keine Zeit mehr fur eine organisierte Gegenwehr blieb Die Briten wurden binnen kurzester Zeit regelrecht abgeschlachtet nur etwa ein Dutzend von ihnen schaffte es noch zum Fluss wobei sie beim Versuch der Uberquerung von der am Sudufer postierten Abteilung Feuerschutz erhielten Deren Kommandant hatte beim Angriff der Zulu seine Truppe allerdings verlassen um Hilfe bei der Garnison von Luneburg zu holen die er gegen 6 30 Uhr erreichte Da Moriarty in der Zwischenzeit gefallen war hatte nun Sergeant Anthony Clarke Booth 1846 1899 das Kommando uber die noch lebenden Angehorigen der britischen Truppe und ihre Begleitpersonen ubernommen Booth der vermeiden wollte von den zahlenmassig weit uberlegenen Feinden welche jetzt ebenfalls den Fluss uberquerten eingekreist zu werden gab nun den Befehl zum Ruckzug der in guter Ordnung erfolgte Uber eine Strecke von mehr als drei Meilen wurden die Briten von den Kriegern Mbilinis verfolgt Um die Verfolger auf Distanz zu halten befahl Booth seinen Mannern wahrend der Flucht zwei Mal anzuhalten und gezielte Salven auf die Verfolger abzugeben Erst als die Briten ein als Raby s bzw Rahbe s Farm bekanntes Anwesen erreicht hatten gaben Mbilinis Krieger die Verfolgung auf Garnisonskommandant Major Tucker der inzwischen uber die Lage am Fluss im Bilde war unterstanden nur Infanteristen weswegen er sich erst einmal von den Offizieren des Regiments alle verfugbaren Pferde beschaffen musste ehe er initiativ werden konnte Nachdem er noch 150 Mann seines Regiments befohlen hatte ihm so rasch als moglich zu folgen machte er sich mit seiner improvisierten Kavallerietruppe auf den Weg Als Tuckers Manner M e yer s Mission Station Missionsstation erreicht hatten sahen sie in der Ferne die abziehenden Krieger Mbilinis deren Zahl sie auf nicht weniger als 4 000 schatzten Angesichts der geringen Zahl der zur Verfugung stehenden Kavalleristen war an eine Verfolgung der Zulu nicht zu denken Diese erreichten daher mit ihrer Beute rund 250 Stuck Vieh und dem Inhalt der Wagen unbehelligt ihren Stutzpunkt auf dem Tafelberg Am Fluss angekommen fanden Tuckers Manner bis auf zwei schwer verletzte Krieger Mbilinis nur mehr ein Leichenfeld vor Nachdem die Krieger verhort worden waren und der Wasserstand des Flusses gegen Mittag abgesunken war wurden noch die von den Zulu zuruckgelassenen Teile der Munition und Ausrustung sowie die Raketen 8 welche sie ebenfalls nicht mitgenommen hatten geborgen Zusammen mit den Uberlebenden britischen Soldaten und ihren zivilen Begleitpersonen wurde nun der Ruckweg zum Stutzpunkt angetreten Verluste BearbeitenAuf britischer Seite waren ausser Moriarty noch 60 Mann ums Leben gekommen Ferner waren durch den Angriff Mbilinis auch 15 afrikanische Wagenfuhrer und drei weisse Nichtkombattanten ein civil surgeon und zwei wagon conductors getotet worden 9 Im Gegensatz dazu waren die Verluste auf der Seite der Zulu relativ gering Nur 25 tote und zwei schwer verletzte Krieger konnten dem official report Major Tuckers zufolge nach dem Kampf am Ufer des Ntombe gefunden werden 10 Wie viele von ihnen sonst noch verwundet und von den eigenen Kameraden mitgenommen wurden ihren Verletzungen moglicherweise aber spater doch noch erlagen ist nicht bekannt Folgen BearbeitenDas Ergebnis der Schlacht zeigte deutlich wie verwundbar die britischen Nachschubwege wahrend des Zulukrieges waren Klar war auch geworden dass der Nordwesten Zululands noch keinesfalls als befriedet betrachtet werden konnte Den grossten Anteil an der britischen Niederlage hatte aber mit Sicherheit die Nachlassigkeit auf britischer Seite die sich nicht nur im schlampig angelegten Lager das nur unzureichend Schutz bot sondern auch in der offenbar nur mangelhaft betriebenen Aufklarung manifestierte Spatestens nachdem Moriarty und seine Manner durch einen in der Nahe abgefeuerten Schuss quasi vorgewarnt worden waren hatten die Briten Vorkehrungen fur einen moglichen Kampf treffen mussen Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang wiederholt auf die Schlacht um Rorke s Drift im Januar 1879 bei der es einer britischen Truppe die nicht wesentlich grosser war als jene welche Moriarty kommandierte gelungen war eine Streitmacht von regularen Zulukriegern abzuwehren welche rund funf Mal grosser war als die von Mbilini kommandierte Mbilini hatte sich durch diese erfolgreiche Militaraktion bei seinen Angehorigen einmal mehr als talentierter Guerillafuhrer erwiesen Anthony Clarke Booth wurde fur seine mutige und umsichtige Truppenfuhrung zum Colour Sergeant befordert und mit dem Victoriakreuz ausgezeichnet der hochsten Auszeichnung die in Grossbritannien fur uberragende Tapferkeit im Angesicht des Feindes verliehen wurde Im Gegensatz dazu musste sich Henry Hollingworth Harward im Februar 1880 vor einem Militargericht verantworten weil er seine Manner wahrend der Schlacht am Ntombe verlassen hatte Dieses Militargerichtsverfahren bedeutete auch das Ende seiner militarischen Karriere 11 Literatur BearbeitenJohn Laband The A to Z of the Zulu Wars The A to Z Guide Series No 202 The Scarecrow Press Inc Lanham Toronto Plymouth 2010 ISBN 978 0 8108 7631 6 S 203f Stichwort NTOMBE ACTION AT 1879 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Die Bildunterschrift im Original lautete The Zulu War Attack on an Escort of the 80th Regiment at the Intombi River See Page 434 From a Sketch by Lieutenant Beverley W R Ussher 80th Regiment Quelle http www old print com cgi bin item P1740879429 search 18 1879 Zulu War Attack Escort 80Th Regiment Intombi River abgerufen am 4 September 2011 Angabe nach dem Bericht des Kommandanten der Garnison von Luneburg Major Charles Tucker abgedruckt in Charles L Norris Newman In Zululand with the British Army The Anglo Zulu War of 1879 through the First Hand Experiences of a Special Correspondent Eyewitness to War Series Leonaur Ltd 2006 ISBN 978 1846771217 S 293 297 Dieselbe Zahl nennt auch Frances E Colenso History of the Zulu War and its Origin Assisted in those Portions of the Work which touch upon military Matters by Lieut Colonel Edward Durnford Chapman amp Hall London 1880 PDF Datei 35 3 MB S 348 Laband 2010 S 203 ist hingegen zu entnehmen dass die britische Truppe 108 Mann umfasst habe sie begleitende Zivilisten in militarischen Diensten nicht mit eingerechnet Angabe nach Laband 2010 S 203 In manchen anderen Publikationen ist von rund 1 000 Kriegern die Rede a b Den Toten auf britischer Seite sind insgesamt 18 Wagenlenker und zivile Begleitpersonen hinzugezahlt worden Angabe nach Laband 2010 S 204 Sofern nicht anders angegeben beruht die Darstellung dieses Artikels auf Laband 2010 S 203f Norris Newman 2006 S 114 117 und Colenso 1880 S 348f Als Irregulare der Zulu Armee werden gewohnlich all jene Krieger bezeichnet die nicht in das Regimentssystem der Zulu eingebunden waren d h jene die nicht einem der nach Altersgruppen aufgestellten Zulu Regimenter amabutho angehorten Diese Irregularen nahmen im Allgemeinen die regulare Zuluarmee unterstutzende Aufgaben wahr beteiligten sich aber hin und wieder auch an grosseren Schlachten Vgl dazu Laband 2010 S 121 Stichwort IRREGULARS ZULU Nach Norris Newman 2006 S 114 gab Leutnant Harward spater an dass er etwa eine Stunde zuvor durch einen in der Ferne abgegebenen Schuss aufgewacht sei daraufhin Moriartys Manner auf der anderen Flussseite alarmiert habe und auch Moriarty davon in Kenntnis setzen habe lassen Dieser habe die Manner daraufhin Gefechtsposition einnehmen lassen Colenso 1880 S 348f schreibt dass die Manner sich wieder schlafen gelegt hatten als nichts zu bemerken gewesen sei Seiner Darstellung nach ruhrte der Schuss daher dass die aufgestellten Wachposten von den Zulukriegern uberrascht und getotet worden seien Wieder anderen Darstellungen ist zu entnehmen dass beim Angriff der Zulu keinesfalls alle Wachposten bereits tot waren Die Frage ob es sich bei Harwards Angaben moglicherweise um reine Schutzbehauptungen handelte wird in der hier verwendeten Literatur nirgendwo gestellt Wahrend des Zulukriegs wurden von der britischen Armee die 1867 eingefuhrten Hale s rockets benannt nach deren Konstrukteur William Hale 1797 1870 aber auch noch wesentlich altere Raketentypen verwendet Vgl dazu auch Laband 2010 S 241 Stichwort ROCKETS Wie fast immer im Zusammenhang mit der Anzahl von Getoteten einer Schlacht finden sich in der Literatur auch zu den britischen Opfern dieser Schlacht leicht differierende Angaben Die hier gemachten Angaben beruhen auf Laband 2010 S 204 Im bei Norris Newman 2006 S 115 117 abgedruckten official report Major Tuckers ist die Rede von insgesamt 40 getoteten britischen Soldaten inklusive Moriarty und zu diesem Zeitpunkt noch 20 Vermissten von denen angenommen wurde dass der Grossteil von ihnen ums Leben gekommen sein durfte Ferner wurden noch ein civil surgeon namens Cobbin ein wagon conductor namens Whittington ein Freiwilliger namens Campbell und ein afrikanischer Wagenlenker als getotet aufgefuhrt Insgesamt 44 Soldaten waren dem Gemetzel entkommen Dieselbe Zahl Uberlebender nennt auch Colenso 1880 S 348f Nach George McCall Theal History of South Africa from 1873 to 1884 Twelve eventful years With Continuation of the History of Galekaland Tembuland Pondoland and Bethshuanaland until the Annexation of those Territories to the Cape Colony and of Zululand until its Annexation to Natal Vol II George Allen amp Unwin Ltd London 1919 PDF Datei 16 1 MB S 305 wiederum fielen ausser Moriarty noch 62 Mann Uber Opfer unter den die britische Truppe begleitenden Zivilisten Wagenfuhrer usw berichten die beiden Letztgenannten nichts Laband 2010 S 204 schreibt dass 30 tote Zulu am Flussufer gefunden wurden Woher diese Zahl stammt ist nicht ersichtlich Interessant ist in diesem Zusammenhang dass weder Norris Newman noch Major Tucker Leutnant Harward irgendein gravierendes Fehlverhalten vorwerfen und Sergeant Booth uberhaupt nicht erwahnen Major Tucker ausserte sich in seinem bereits erwahnten und bei Norris Newman 2006 S 115 117 abgedruckten Bericht sogar folgendermassen hier S 117 The small party under Lieutenant Harward rendered to a hopeless cause valuable assistance in covering the retreat across the river of such men as were able to reach it and I am of opinion that but for those on this side of the Intombi River not one man would have escaped and that had the escort been double its number the result would have been the same 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