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Klassifikation nach ICD 10F13 Psychische und Verhaltensstorungen durch Sedativa oder HypnotikaF13 0 Akute Intoxikation akuter Rausch F13 1 Schadlicher GebrauchF13 2 AbhangigkeitssyndromF13 3 EntzugssyndromF13 4 Entzugssyndrom mit DelirF13 5 Psychotische StorungF13 6 Amnestisches SyndromF13 7 Restzustand und verzogert auftretende psychotische StorungF13 8 Sonstige psychische und VerhaltensstorungenF13 9 Nicht naher bezeichnete psychische und VerhaltensstorungICD 10 online WHO Version 2019 Psychische und Verhaltensstorungen durch Sedativa oder Hypnotika sind eine Gruppe von Abhangigkeitserkrankungen aufgrund wiederholter Einnahme von Sedativa oder Hypnotika Ursachen und Hintergrunde BearbeitenSchlafstorungen sind meist die Ursache fur die Verordnung von Hypnotika bei Sedativa ist eine Beruhigung tagsuber das Ziel 1 2 Missbrauch von illegal beschafften rezeptpflichtigen Medikamenten wird in Deutschland bislang uberwiegend bei Konsumenten illegaler Rauschdrogen beobachtet 1 Insgesamt ist davon auszugehen dass auch bei Aufnahme in eine stationare Behandlung Missbrauch oder Abhangigkeit von Medikamenten oft hinter der einweisungsveranlassenden gesundheitlichen Krise verborgen bleibt und nicht oder erst zu einem spateren Zeitpunkt entdeckt wird 1 Ein Abhangigkeitssyndrom ist durch ein Vorhandensein mindestens dreier der folgenden Punkte definiert Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang psychotrope Substanzen zu konsumieren Verminderte Kontrollfahigkeit bezuglich des Beginns der Beendigung und der Menge des Konsums Ein korperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums nachgewiesen durch substanzspezifische Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder einer nahe verwandten Substanz um Entzugssymptome zu mildern oder zu vermeiden Nachweis einer Toleranz Um die ursprunglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen der psychotropen Substanz hervorzurufen sind zunehmend hohere Dosierungen erforderlich Fortschreitende Vernachlassigung anderer Vergnugen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums erhohter Zeitaufwand um die Substanz zu beschaffen zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutiger schadlicher Folgen wie z B Leberschadigung durch exzessives Trinken depressive Verstimmungen infolge starken Substanzkonsums oder drogenbedingte Verschlechterung kognitiver Funktionen Es sollte dabei festgestellt werden dass der Konsument sich tatsachlich uber Art und Ausmass der schadlichen Folgen im Klaren war oder dass zumindest davon auszugehen ist 3 Der regelmassige Gebrauch von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten schafft viele Probleme 4 Der Konsum von Hypnotika und Sedativa fuhrt auf die Dauer zur Abhangigkeit 5 Mit dem Gedanken man brauche das Mittel nehmen Patienten eine derartige Droge also weiter ein statt mit der Vorstellung moglicherweise davon abhangig zu sein 6 Schlaf und Beruhigungsmittel wirken lediglich gegen die Symptome nicht gegen die Ursachen der Beschwerden 6 Schadlicher Gebrauch von Benzodiazepinen BearbeitenAls schadlicher Gebrauch von Benzodiazepinen vor Einfuhrung der ICD 10 Missbrauch von Benzodiazepinen wird jener Konsum von angstlosend und sedierend wirkenden polyzyklischen organischen Verbindungen bezeichnet der zu einer physischen oder psychischen Gesundheitsschadigung fuhrt Bei Benzodiazepinen kann sich schon bei therapeutischen Dosierungen also bestimmungsgemasser Einnahme nach relativ kurzer Zeit eine schwere korperliche Abhangigkeit entwickeln Diese ist durch keine Dosissteigerung gekennzeichnet sodass sich die Abhangigkeitskriterien der WHO nur bedingt anwenden lassen Die Bundesarztekammer wies schon 2007 im Leitfaden Medikamente schadlicher Gebrauch und Abhangigkeit darauf hin dass bei kontinuierlicher Einnahme auch bei niedriger Dosis die Gefahr einer Abhangigkeit besteht 7 Diese Form der Abhangigkeit wird auch low dose dependency genannt Als mogliche Gesundheitsschadigungen gelten Storungen der Gedachtnisfunktion amnestische Storungen vor allem bei hoher Dosierung und bei schnell anflutenden Substanzen wie Alprazolam Diazepam oder Lorazepam Verhaltensstorungen in Kombination mit Alkohol auch in kleinen Mengen paradoxe Wirkungen mit Zunahme von Angst oder Schlafstorungen unter der Medikation psychomotorische Verlangsamung mit erhohter Unfallgefahrdung vor allem bei alteren Menschen und bei Verwendung lang wirksamer Substanzen Die allgemeinen Richtlinien zum therapeutischen Einsatz der Benzodiazepine lauteten 2008 dass diese Medikamente in einer klaren Indikationsstellung also eindeutig begrundet in der niedrigstmoglichen Dosierung uber den kurzestmoglichen Zeitraum und insgesamt nicht langer als wenige Wochen gegeben werden sollten 8 Es wird geschatzt dass es bundesweit etwa 1 5 Millionen Benzodiazepin Abhangige gibt wovon zwei Drittel Frauen im hoheren Alter sind Stand 2016 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karin Mohn unter Mitarbeit von Cornelia Plenter Moglichkeiten und Defizite in der Erreichbarkeit ausgewahlter Zielgruppen sozial benachteiligte Frauen und altere Menschen durch Massnahmen und Materialien zur Reduzierung von Medikamentenmissbrauch und abhangigkeit PDF Bewertung anhand aktueller Forschungsergebnisse und Beispielen aus der Praxis Deutsche Hauptstelle fur Suchtfragen 2007 abgerufen am 26 September 2019 Karin Mohn Frauen Medikamente Selbsthilfe Hrsg Bundesverband der Betriebskrankenkassen Essen 2005 ISBN 3 86509 255 1 Schlaf und Beruhigungsmittel am Arbeitsplatz PDF Informationen und Hilfen fur betriebliche Multiplikatoren Deutsche Hauptstelle fur Suchtfragen 2007 abgerufen am 26 September 2019 Stephanie C Licata James K Rowlett Abuse and dependence liability of benzodiazepine type drugs GABAA receptor modulation and beyond In Pharmacology Biochemistry and Behavior Band 90 Nr 1 Juli 2008 S 74 89 doi 10 1016 j pbb 2008 01 001 Medikamenten Abhangigkeit PDF Suchtmedizinische Reihe Band 5 Deutsche Hauptstelle fur Suchtfragen 2013 abgerufen am 26 September 2019 a b Medikamente PDF Basisinformationen Deutsche Hauptstelle fur Suchtfragen 2004 abgerufen am 26 September 2019 www bundesaerztekammer de 2007 Medikamente mit Missbrauchs und Abhangigkeitspotenzial PDF 509 kB Mathias Berger Hrsg Psychische Erkrankungen Klinik und Therapie 3 Auflage Elsevier Urban amp Fischer 2008 ISBN 978 3 437 22481 2 Christiane Berg Nur kurz ein Segen In PTA Forum Nr 11 2016 2016 ISSN 2364 2149 pharmazeutische zeitung de Glaeske betonte Benzodiazepin Abhangigkeit ist weiblich Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Psychische und Verhaltensstorungen durch Sedativa oder Hypnotika amp oldid 236432472 Benzodiazepine