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Sandra Richter geb Pott 18 September 1973 in Kassel ist eine deutsche Germanistin und Literaturwissenschaftlerin Seit 2019 leitet sie das Deutsche Literaturarchiv Marbach DLA Sandra Richter Direktorin Deutsches Literaturarchiv Marbach Foto DLA Marbach Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Forschungsprojekte und Lehrauftrage 1 3 Professur an der Universitat Stuttgart 1 4 Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach 1 5 Privates 2 Auszeichnungen 3 Monographien 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeruflicher Werdegang BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Sandra Richter wuchs in einem Dorf nahe Kassel auf Sie beendete ihr Studium in Politischer Wissenschaft Germanistik Philosophie und Kunstgeschichte an der Universitat Hamburg mit dem Diplom 1997 in Politischer Wissenschaft und Germanistik Im Dezember 1998 promovierte sie mit einer Arbeit uber die Morallehre der Hugenotten und deutsche Literatur von Jean Barbeyrac bis Christoph Martin Wieland an der Justus Liebig Universitat Giessen wo sie zudem von 1997 bis 1999 an einem Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft Klassizismus und Romantik im europaischen Kontext mitwirkte und von 1998 bis 2001 in dem DFG Projekt Verweltlichung der Wissenschaft en Bedingungen Muster der Argumentation und typisierte Phasen wissenschaftlicher Sakularisierung mitarbeitete Bis 2003 war sie Visiting Fellow an der University of London und Professeur invite am Centre national de la recherche scientifique in Paris Sandra Richter habilitierte sich im Juli 2003 mit einer Arbeit im Fachbereich Sprach Literatur und Medienwissenschaften mit dem Titel Poetiken Poetologische Lyrik Poetik und Asthetik von Novalis bis Rilke Forschungsprojekte und Lehrauftrage Bearbeiten Von 2003 bis 2008 leitete sie in Hamburg eine Nachwuchsgruppe uber Poetologische Reflexion Historische Untersuchungen in systematischer Absicht Poetik und poetologische Lyrik im Kontext asthetischer Theorie im Rahmen des Emmy Noether Programms der DFG die sie mit ihrer Ernennung als Reader of German ans King s College London verlegte wo sie schliesslich im Herbst Winter 2007 als Professor of German mit den Schwerpunkten Comparative Literature und Intellectual History unterrichtete Professur an der Universitat Stuttgart Bearbeiten Nachdem sie im Juni 2007 einen Ruf als W3 Professorin fur Neuere Deutsche Literatur Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an die Friedrich Schiller Universitat Jena abgelehnt hatte ubernahm Sandra Richter im Herbst 2008 eine Professur an der Universitat Stuttgart und leitet dort in der Nachfolge von Heinz Schlaffer die Abteilung Neuere Deutsche Literatur I Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der deutschen Literatur von 1650 bis in die Gegenwart Sie interessiert sich fur Literaturtheorie fur die Verbindung von Ideengeschichte und Literatur fur das Verhaltnis von Internationalisierung und Nationalisierung bzw Globalisierung und Regionalisierung in der Literatur fur das Verhaltnis von Literaturwissenschaft und Linguistik sowie fur die Begriffe der Geistes und Kulturwissenschaft Sandra Richter war von 2001 bis 2007 als externe Expertin der DFG Forschergruppe Narratologie an der Universitat Hamburg Von 2006 bis 2008 war sie Mitglied im Programme Committee des Euroscience Open Forum 2008 und im Jahr 2006 ausserdem Mitglied im Think Tank 30 des Club of Rome Momentan ist sie Mitglied im Expertengremium des Elitenetzwerks Bayern im Barockarbeitskreis der Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel in der Forschungsstelle Historische Epistemologie und Hermeneutik an der Humboldt Universitat zu Berlin im Arbeitskreis fur Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach sowie assoziiertes Mitglied im Think Tank 30 des Club of Rome Eine Zeitlang war sie Mitglied im Deutschen Forschungsrat Seit November 2018 ist sie Mitglied im Rat fur Informationsinfrastrukturen Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach Bearbeiten Nach der Zustimmung des Kuratoriums des Deutschen Literaturarchivs Marbach am 12 Oktober 2017 ubernahm Richter nach dem Ausscheiden von Ulrich Raulff das Amt der Direktorin des Literaturarchivs zum 1 Januar 2019 1 Mit Beginn ihrer Amtszeit Anfang 2019 hat Sandra Richter einen Reformprozess insbesondere in den Bereichen Forschung mit eigenen neuen Forschungslinien fur das Haus u a im Bereich der Empirischen Literaturwissenschaft digitale Transformation Bau und Sanierungsmassnahmen im Deutschen Literaturarchiv Marbach in Gang gesetzt Bereits 2019 erhielt das Deutsche Literaturarchiv Marbach einen Zuwachs von 19 Personalstellen 2 Ende 2020 stellte der Bund 73 Millionen Fordergelder zur Verfugung 3 Jedoch verlief ihr Amtsantritt nicht ohne Probleme insbesondere die Kundigung der Verwaltungsdirektorin Dagmar Janson und die Ruckkehr der zuvor freigestellten Heike Gfrereis als Leiterin des Literaturmuseums der Moderne fuhrten zu heftigem internen Widerstand mit dem sich auch der baden wurttembergische Landtag befasste 4 In einer Stellungnahme stellt Richter dar dass sie die Weiterentwicklung und Modernisierung der traditionsreichen Einrichtung vorantreiben wolle und dies in Abstimmung mit den Mitarbeitern 5 Bei einer Grundsatzdebatte in Marbach zeigte Richter dass sie den Austausch uber die Entwicklung des Literaturarchivs ernst nimmt und dabei Mitarbeiter und externe Wissenschaftler einbezieht 6 Im Koalitionsvertrag der Landesregierung von Baden Wurttemberg vom 5 Mai 2021 heisst es Eine besondere Rolle spielt das Deutsche Literaturarchiv Marbach das von Land und Bund gemeinsam finanziert wird Es soll zu einer Forschungsinfrastruktureinrichtung weiterentwickelt werden Dies erfordert eine strukturelle und bauliche Erweiterung und Sanierungsmassnahmen 7 Privates Bearbeiten Richter ist verheiratet und hat zwei Tochter Auszeichnungen BearbeitenSandra Richter erhielt 2005 den Heinz Maier Leibnitz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung 2007 erhielt sie den Philip Leverhulme Preis des Leverhulme Trust sowie eine Ruckkehrpramie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung Monographien BearbeitenReformierte Morallehren und deutsche Literatur von Jean Barbeyrac bis Christoph Martin Wieland Tubingen Niemeyer 2002 Fruhe Neuzeit 75 zugleich Dissertation an der Justus Liebig Universitat Giessen ISBN 978 3 484 36575 9 Sakularisierung in den Wissenschaften seit der Fruhen Neuzeit Bd 1 Medizin Medizinethik und schone Literatur Studien zu Sakularisierungsvorgangen vom fruhen 17 bis zum fruhen 19 Jahrhundert Berlin New York de Gruyter 2002 ISBN 978 3 11 017266 9 Poetiken Poetologische Lyrik Poetik und Asthetik von Novalis bis Rilke Berlin New York de Gruyter 2004 zugleich Habilitationsschrift an der Universitat Hamburg ISBN 978 3 11 017760 2 Lob des Optimismus Geschichte einer Lebenskunst Munchen C H Beck BsR 2009 ISBN 978 3 406 59114 3 A History of Poetics German Aesthetics and Poetics in European Context 1800 1960 With Bibliographies by Anja Hill Zenk Jasmin Azazmah Eva Jost and Sandra Richter Manuskript 265 S 150 S Bibliographie Berlin New York de Gruyter Februar 2010 Eine Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur Munchen C Bertelsmann 2017 ISBN 978 3 570 10151 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Sandra Richter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Sandra Richter bei Perlentaucher Sandra Richter in der Datenbank renommierter Wissenschaftlerinnen AcademiaNet englisch Rezension von Lob des Optimismus in der Suddeutschen Zeitung Rezension von Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur in der Suddeutschen Zeitung Rezension desselben Werks im Deutschlandfunk eine weitere Rezension dieses Werks Sandra Richter im Deutschlandfunk Zwischentone Rede von Prof Dr Sandra Richter zur Amtseinfuhrung am 14 2 2019 auf YouTube 6 Marz 2019 abgerufen am 22 Juli 2022 Laufzeit 25 15 Schillerrede 2020 Grusswort von Prof Dr Sandra Richter auf YouTube 8 November 2020 abgerufen am 22 Juli 2022 Laufzeit 5 12 Einzelnachweise Bearbeiten Deutsches Literaturarchiv Marbach Pressemitteilung 56 2017 vom 12 Oktober 2017 Sandra Richter neue Direktorin in Marbach abgerufen am 12 Oktober 2017 Deutsches Literaturarchiv Marbach Pressemitteilung 69 2019 vom 18 November 2019 Bund starkt das Deutsche Literaturarchiv Marbach Abgerufen am 21 Juni 2021 Deutsches Literaturarchiv Marbach Pressemitteilung 59 2020 vom 27 November 2020 73 Millionen Fordergelder vom Bund Abgerufen am 21 Juni 2021 FAZ 17 07 2020 Literaturarchiv Marbach Ein Ruf steht in Gefahr Abgerufen am 21 Juli 2022 Badische Zeitung Aussen hui innen pfui Direktorin Sandra Richter in der Kritik Literatur amp Vortrage Badische Zeitung Abgerufen am 22 Juli 2022 Jan Wiele Literaturarchiv Marbach Mehr Vergangenheit wagen In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 22 Juli 2022 Koalitionsvertrag der Landesregierung von Baden Wurttemberg vom 5 Mai 2021 S 55 Abgerufen am 23 Juni 2021 Normdaten Person GND 139611177 lobid OGND AKS LCCN no2003013066 VIAF 166586299 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter SandraALTERNATIVNAMEN Pott Sandra Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Literatur und PolitikwissenschaftlerinGEBURTSDATUM 18 September 1973GEBURTSORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sandra Richter amp oldid 233783398