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Die Kirche San Lorenzo an der Piazza Castello in Turin ist ein aussergewohnlich gestalteter Zentralbau des italienischen Barockarchitekten Guarino Guarini erbaut 1667 bis 1680 San Lorenzo an der Piazza Castello in Turin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugestalt 3 Ausstattung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenEin in romanischer Zeit erwahnter Kirchenbau wurde nach Ubergabe an den Orden der Theatiner 1634 fur einen Neubau abgerissen Dieser kam bis 1661 nur schleppend voran so dass 1666 der Theatinerpater Guarino Guarini an das Projekt berufen wurde Der gelehrte Philosoph Mathematiker und Architekt stammte aus dem nahen Modena hatte aber schon in Messina gebaut und die iberische Halbinsel bereist von wo er Anregungen aus der islamischen Architektur aufnahm die dann deutliche Auswirkungen auf seine in Turin realisierten Entwurfe hatten Nach einem erneuten Abbruch des bis dahin Gebauten begannen 1667 die Arbeiten gemass Guarinis Planen Die Kirche wurde 1680 geweiht Bau der Fassade des Chors 1730 und Ausstattungsarbeiten zogen sich aber noch bis ins 18 Jahrhundert hin Der Theatinerkonvent wurde 1802 aufgelost Baugestalt Bearbeiten nbsp San Lorenzo Grundriss nbsp San Lorenzo KuppelDie nicht mehr von Guarini entworfene durchfensterte Front reiht sich unauffallig in die Palastfassaden der Umbauung des Schlossplatzes ein Dahinter aber um die Breite der Vorhalle zuruckgesetzt erhebt sich uber der Dachlandschaft die Kuppel deren ausserordentliche Konstruktion sich erst im Inneren durch einen Blick in die Hohe erschliesst Das Erdgeschoss ist noch traditionell mit einer Andeutung von Kreuzarmen und Eckkapellen versehen doch ist die Raumstruktur durch Vor und Ruckschwunge fantasievoll verunklart Guarini steigert die Auflosung der Aussenhulle und die Zunahme des Lichtes noch mit zunehmender Hohe Virtuos durchdringen sich geometrische Bogen bilden einen Skelettstern spharisch gespannter Bandrippen 1 dessen Vorbilder in der Moschee von Cordoba 2 961 965 oder der Heilig Grab Kapelle in Torres del Rio 12 Jahrhundert 3 gesehen werden konnen Die sich uberkreuzenden Rippen spielen vermutlich auf den Rost an auf dem der Heilige Laurentius zu Tode gemartert wurde 4 Mit noch grosserer Kuhnheit aber nach nur auf den ersten Blick ahnlichen Prinzipien konstruierte Guarini die Kuppel der Grabtuchkapelle im Turiner Dom Ausstattung BearbeitenDer erste Altar rechts zeigt eine Kreuzigung von Andrea Pozzo 1678 der Hochaltar nach Entwurf von Guarini 1680 1696 im querelliptischen Chor enthalt ein Gemalde des Hl Laurentius von 1775 Der Skulpturenschmuck entstand uberwiegend um 1738 Die Ausmalung des Kirchenraumes wurde nach 1802 erneuert Einzelnachweise Bearbeiten Schomann S 457 Bild der Rippenkonstruktion der Moschee von Cordoba Bild des Gewolbes in der Hl Grab Kapelle in Torres del Rio Leinberger Pippke S 179Literatur BearbeitenHeinz Schomann Piemont Ligurien Aosta Tal Kunstdenkmaler und Museen Reclams Kunstfuhrer Bd 1 2 Stuttgart 1982 S 456 459 Ida Leinberger Walter Pippke Piemont und Aosta Tal Koln 2013 S 178 179 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Lorenzo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 45 072128 7 684823 Koordinaten 45 4 19 7 N 7 41 5 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Lorenzo Turin amp oldid 212711065