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Das Salzburger Emigrationspatent des Erzbischofs Leopold Anton von Firmian ordnete 1731 die Ausweisung der etwa 20 000 Salzburger Protestanten Salzburger Exulanten an Verfasser war vermutlich sein Hofkanzler Christani di Rallo Seit der Reformation hatte es im Erzstift Salzburg mehrere Wellen der Verfolgung und Ausweisung von Protestanten gegeben die je nach wirtschaftlicher Lage und politischem Ziel strenger oder auch weniger rigoros unterdruckt wurden Das Emigrationspatent war auf den 31 Oktober 1731 datiert und wurde den Untertanen am 11 November 1731 verlautbart Zunachst wurden 4 000 Grundbesitzlose Magde und Knechte zusammengefangen und deportiert Ab Mai 1732 wurden vor allem Handwerker und Bauernfamilien des Landes verwiesen Fast ein Viertel der Ausgewiesenen uberlebten die muhsamen Marsche im Zuge der Vertreibung nicht Alle Protestanten die alter als zwolf Jahre waren hatten das Land innerhalb von acht Tagen zu verlassen Die Bauern bekamen zwolf Wochen Zeit ihren Besitz zu verkaufen Insgesamt so schatzt man wanderten 17 000 Salzburger aus Bis 1837 wurden landesweit uberfuhrte Protestanten des Landes verwiesen Konig Friedrich Wilhelm I in Preussen erklarte sich bereit die Vertriebenen in seinen entvolkerten Ostprovinzen anzusiedeln Erst 1740 und auf mehrmaliges Betreiben des preussischen Konigs hin wurden die uberlebenden Emigranten fur den Verlust der Hofe teilweise entschadigt Die Vertreibung entsprach zwar weitgehend dem geltenden Reichsrecht des cuius regio eius religio Der Landesfurst bestimmt die Religion der Untertanen die Umstande der Vertreibung u a ohne Einhaltung der Fristen erregten aber europaweit Widerwillen Vergleichsweise besser hatten es die Emigranten wenn sie in Ostpreussen ankamen Mittellose Bauern bekamen hier vom preussischen Konig ein Stuck Land zur Verfugung Handwerker konnten ihrem Gewerbe in den Stadten ungehindert nachgehen Goethes Hermann und Dorothea geht auf eine Episode der Salzburger Emigration zuruck Die wirtschaftlichen Folgen fur das Erzstift Salzburg durch den hohen Bevolkerungsverlust der Vertreibung hielten sich entgegen alteren Annahmen in Grenzen Im Jahre 1966 bedauerte der Salzburger Erzbischof Andreas Rohracher im Rahmen eines Festaktes die Vertreibung Literatur BearbeitenGerhard Florey Geschichte der Salzburger Protestanten und ihrer Emigration 1731 1732 Bohlau Wien Koln Graz 1977 ISBN 3 205 08188 9 Mack Walker Der Salzburger Handel Vertreibung und Errettung der Salzburger Protestanten im 18 Jahrhundert Gottingen 1997 ISBN 978 3 525 35446 9 Friederike Zaisberger Geschichte Salzburgs Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1998 ISBN 3 7028 0354 8 Weblink BearbeitenUrkunde Salzburg Erzstift 798 1806 AUR 1731 X 31 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Emigrationspatent von 1731 im Haus Hof und Staatsarchiv in Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salzburger Emigrationspatent amp oldid 220637609