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Die Saline Conow war eine Saline in Sudwestmecklenburg im Ortsteil Conow der Gemeinde Malliss im Landkreis Ludwigslust Parchim Diese Saline wurde erstmals am 28 August 1307 urkundlich erwahnt Herzog Rudolf I von Sachsen Wittenberg hatte sie kurz nach der Inbesitznahme des Landes Domitz den Nonnen des Klosters Eldena geschenkt auf dessen Besitzungen die Salzquelle entdeckt worden war Diese Schenkung erfolgte unter der Massgabe dass ein Drittel des Ertrages dem Herzog zufliesse und sich das Kloster noch mehr erkenntlich zeige wenn das Salzwerk Ansehen und Bedeutung gewinnen und mit Recht den Namen Saline fuhren werde Kriegshandlungen Brande verschiedene Besitzwechsel und das unterschiedliche Geschick der verschiedenen Salinisten gestalteten die fast 450 jahrige Geschichte der Saline Conow wechselvoll Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Betriebsperioden der Saline 1 2 Die erste Sulzordnung von 1656 1 3 Die Ertrage der Saline 1 3 1 Erlauterungen 1 4 Das Salinen Inventar 1 5 Die Entlohnung des Salinenpersonals 2 Die Wiederauffindung des alten Solebrunnens 3 Die Wiedereinrichtung als geologisches Naturdenkmal 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lage der ehemaligen Saline ConowGeschichtsforscher gehen davon aus dass schon seit Jahrhunderten in Mecklenburg Salinen betrieben wurden Wo genau wurde bislang noch nicht umfassend ermittelt Auch Angaben zum eigentlichen Betrieb und Ertrag der Salinen werden erst seit dem Anfang des 16 Jahrhunderts uberliefert Den eigentlichen Solbetrieb der Saline Conow verpachtete das Kloster Eldena an verschiedene Salinisten Im Jahre 1461 gab das Kloster die Saline dem Sulzer Heinrich Sasse sogar in Erbpacht Aus einem Beschwerdeschreiben der Priorin Antonia von Winterfeld vom 30 Juni 1527 geht hervor dass in der Folge wahrscheinlich 1527 ohne Wissen des Klosters die Saline fur 100 Gulden an den Herzog Heinrich den Friedfertigen verkauft wurde Zwar protestirte das Kloster gegen die Verausserung des Salzwerkes weil es Eigenthum des Klosters sei aber die Klagen waren schon ohnmachtig denn die Reformation brach mit heftigen Sturmen in das Land wenn sie auch das Kloster noch lange Zeit verschonte obgleich die Nonnen schon im J 1535 mit Sehnsucht einen evangelischen Pradicanten verlangten Dieser niedrige Kaufpreis von 100 Gulden spricht dafur dass die Saline zu diesem Zeitpunkt verfallen war Herzog Heinrich war nun bemuht sie wieder in Betrieb zu setzen In seinem inhaltsreichen Memorial das in das Jahr 1527 zu setzen ist spricht er von der Aufrichtung des neuen Brunnens aus dem alten Er kummert sich um die notwendigen Geratschaften wie Pfannen und Salztonnen um die Anfuhr des Holzes und die Salzherstellung Der Solebrunnen sollte Tag und Nacht in Betrieb sein Somit wollte der Herzog den hochstmoglichen Ertrag erzielen nbsp Lage des Alt Kalischachtes Conow sowie der Salzquelle ConowDie Betriebsperioden der Saline Bearbeiten Am 24 August 1527 wurde der Bau des neuen Salzbrunnens in Gegenwart des Herzogs begonnen und bereits am 26 August begann man mit dem Sieden Am 6 September konnten schon acht Wannen Salz fur die Hofhaltung nach Schwerin gesandt werden Am 27 Oktober 1527 nahm der Herzog den Salzsieder Jurgen Rosenburg auf 1 4 jahrliche Kundigung in Dienst mit einem Lohn von wochentlich 1 Gulden freier Kost und Bier und jahrlich einem Kleid Es ist anzunehmen dass das Unternehmen sich zuerst als rentabel erwies denn am 15 Juni 1528 wurde die Erbauung eines grosseren Werkes an der gleichen Stelle von Herzog Heinrich in seines und seines Bruders Albrechts Namen dem Zimmermeister Hans Kuchler ubertragen dem zehn Knechte zur Verfugung gestellt wurden Nach Ablauf eines Jahres am 14 Juni 1529 war der Bau vollendet Inzwischen hatte vonseiten des Herzogs von Luneburg Opposition gegen die Salzherstellung in Mecklenburg eingesetzt Luneburg furchtete anscheinend die Konkurrenz und den Verlust des Absatzgebietes Mecklenburg Aber im Februar 1541 erliess Kaiser Karl V wohl auf Ansuchen der mecklenburgischen Herzoge einen Befehl an den Herzog von Luneburg den Herzog Albrecht von Mecklenburg in seinem Unternehmen nicht zu storen Da die Saline durch wildes Wasser nicht den notigen Ertrag erzielte ubergaben die Landesherren sie am 20 Mai 1543 dem Salinenverwalter Jurgen Rose zur Wiederaufrichtung und Verwaltung jedoch unter der Bedingung des Ruckkaufes fur 1000 Gulden Diese Art der Verwaltung erwies sich auch nicht als glucklich da viele Unregelmassigkeiten vorkamen Schliesslich wurde die Saline am 1 September 1546 durch Feuer vernichtet Sofort plante man den Wiederaufbau woruber dem Herzog Bericht erstattet wurde Man versprach dass bereits Mitte November die Saline wieder fertiggestellt sein sollte Im Jahre 1572 bei der Entdeckung des Alaunberges bei Eldena wurde man wieder auf die Saline bei Conow aufmerksam und Herzog Ulrich schenkte die Benutzung derselben seinem Rentmeister Gabriel Bruggmann Die Saline war noch bis 1584 weiter in Betrieb Am 26 April 1579 erhielt der Salzsieder Hermann Wilcken der den Sommer uber auf der Sulze zu Conow gearbeitet hatte 8 Gulden Sogar auswartige Sachverstandige wurden hinzugezogen So erhielt ein Lubecker am 29 August des gleichen Jahres 2 Gulden und 16 Schillinge Am 26 Marz 1584 bekam ein Salzsieder aus Halle der im Auftrag des Herzogs sein Gutachten uber die Saline abgeben sollte 1 Gulden und 8 Schillinge und am 13 April 8 Gulden Weiteres Archivgut uber die Saline zu Conow wurde bis dato nicht aufgefunden Es muss also angenommen werden dass der Salinenbetrieb am Ende des 16 Jahrhunderts 1573 nach mannigfachen Versuchen der Herzoge diesen trotz weiterer Brande und anderer Schwierigkeiten wieder aufzurichten und Ertrage aus demselben zu erzielen wegen Unrentabilitat einging Am 25 Juli 1652 wird der aus Gustrow stammende Jacubus Arends durch Herzog Adolf Friedrich mit der Leitung der etwa seit 1573 brachliegenden Saline Conow beauftragt Jacubus Arends hatte das Salinenhandwerk auf der Saline Sultze bei Gustrow erlernt Zur Unterstutzung beim Wiederaufbau und folgendem Siedebetrieb wurde ihm kurze Zeit spater am 29 September 1652 der ebenfalls aus Gustrow stammende Salzsieder Rodloff zur Seite gestellt Mit aller Energie setzten sie das verfallene Salinenwerk wieder instand Sie beraumten die alten bis zu 40 Fuss tiefen Solebrunnen errichteten ein Siedehaus mit drei Siedepfannen und bauten zur Anreicherung der nur etwa dreiprozentigen Salzsole ein Leckwerk von 500 Fuss Lange 16 Fuss Breite und 18 Fuss Standerhohe Bereits am 17 Dezember 1652 lieferten sie das erste gesottene Salz an die herzogliche Hofkuche nach Schwerin Arends erhielt als Salzschreiber jahrlich 50 Reichstaler Gehalt nebst einem Deputat aus Victualien und Naturalien bestehend in Korn Fleisch Haringen Stockfisch Butter etc Dass dies nicht viel gewesen sein kann ist daraus zu schlussfolgern dass Arends sich am 13 August 1653 an den Herzog mit der Bitte wandte um ein neues Kleid welches bei Einrichtung des Gustrowschen Salzwerkes von den damaligen Pensionarien desselben bei erster Lieferung des Salzes nach Stralsund auch wiederfahren Die Arbeitsbedingungen auf der Saline Conow waren primitiv In einem Bericht von 1657 heisst es Die Soole wird durch Menschenhande in den untersten Kasten des Leckwerks gepumpt durch Menschenhande werden die in das Leckwerk gehangten Strohmatten begossen und die Soole gelangt gewiss wenig gradirt in die so sehr kleinen Pfannen des Siedehauses die auf jedes Siedewerk etwa 2 bis 3 Tonnen Salz pr 6 Scheffel ausgeben wobei die Soole 24 Stunden in fortwahrendem Kochen erhalten und dabei 2 Faden Tannen oder Ellernholz von 8 8 u 4 Fuss verbrannt werden Das Product wird aber sehr geruhmt und nach einstimmigem Urtheile aller furstlichen Kuchenbediente fur besser als das luneburgische Salz erklart Amtsschreiber Herrman Hertel Bericht 1657 zitiert nach 1 Der Ertrag der Saline Conow ging ab 1658 wegen Holzmangels enorm zuruck Salzschreiber Arends wurde entlassen Er schrieb am 17 Januar 1661 an den Herzog dass er noch fur die beiden letzten Jahre Gehalt zu bekommen hatte und danach zur Saline nach Gustrow gehen wolle Daraufhin wurde er vor die Kammerkanzlei nach Schwerin zur Justification seiner Rechnung geladen Jacubus Arends zog es aber vor dies nicht zu tun und verliess ohne Entschadigung Conow Seine Spuren verlieren sich in den Annalen mecklenburgischer Bergbaugeschichte Im November 1659 verwaltet ein gewisser Jurgen Rykmann aus Luneburg die Saline Seine Erfolge sind massig Er verstirbt wahrscheinlich 1671 1672 war die Saline ganzlich verfallen 1680 wird ein gewisser Wuesthof Salzschreiber zu Conow aber zwei Jahre spater schon wieder entlassen Danach lasst Amtmann Crull zu Eldena die Saline nebst Brunnen aufraumen und holt aus Hamburg sogenanntes Boysalz aus Spanien zur Anreicherung der gepumpten Sole Vermutlich wird die Saline wiederum 1689 stillgelegt Einen Aufschwung erfuhr die Saline Conow ab 1695 durch Baurat Paul Andrich Am 2 September 1707 brannte jedoch der grosste Teil der Baulichkeiten der Brunnen die Salz und die Trockenkammer das Muhlen und Gradiergebaude nieder Die Saline wird wieder aufgerichtet Andrich verstirbt vermutlich 1712 Denn ab dieser Zeit bis zum Jahre 1721 pachtet ein gewisser Berling die Saline Jedoch permanenter Brennholzmangel sowie billigeres aus dem Ausland eingefuhrtes Salz bewirkten letztlich 1746 die endgultige Einstellung des Salinenbetriebes Die erste Sulzordnung von 1656 Bearbeiten Diese Verordnung uber die Pflichten und Rechte des Dienstpersonals sowohl gegen die Herrschaft als unter sich wurde am 1 Februar 1656 erlassen Das Dienstpersonal bestand aus einem Salzschreiber zwei Siedern zwei Giessern zwei Nachtpumpers und vier Cossaten so bei Tage pumpen Die Oberaufsicht oder die Direction des Salzwerkes war von 1654 57 dem Kammerdiener spater dem Kammersecretair Emanuel Eichler und dem Kanzleisecretair Ludwig Becker ubertragen worden die fur dieses Officium jeder jahrlich 100 Rthlr Gehaltszulage und eine herrschaftliche Kalesche mit zwei Pferden zu ihrer Disposition erhielten Wahrend der zweijahrigen Directionszeit der beiden Genannten wurden ausser dem Leckwerk Wohnungen fur die Leute errichtet und ein Zimmer fur den Herzog zum Abtreten gebauet die Brunnen bedeckt das Salzwerk mit einem Graben und Hakelwerk umgeben drei Siedepfannen eingerichtet und zu der vierten das Blech angeschafft Die Baukosten zur Einrichtung des Salzwerkes betrugen von 1652 bis Johannis 1655 24 Juni nach der Rechnung des Amtmanns Asmus Friese zu Eldena 2314 Gulden Die Ertrage der Saline Bearbeiten Aus den uberlieferten Salzrechnungen aus dieser ersten Periode des Conower Salzwerkes ergibt sich nachstehende Ubersicht Von 1654 bis 1659 wurden insgesamt 7602 Scheffel Salz gewonnen und nach Abzug aller Kosten verblieb ein Uberschuss von rd 1251 Reichstalern 33ssl Nach der Wiederherstellung der Saline 1697 wurden gesotten 1697 120 Tonnen Salz 1698 319 Tonnen Salz bei einem Holzverbrauch von 272 Faden Holz 1699 302 Tonnen Salz bei einem Holzverbrauch von 251 Faden Holz 1700 196 Tonnen Salz bei einem Holzverbrauch von 282 Faden HolzDas Holz stammte uberwiegend aus der Lewitz und wurde uber den Wasserweg Elde herantransportiert Die Ertragsrechnung des Salzverwalters Berling aus dem Jahre 1721 ergibt folgendes Bild 140 150 Sode a 2 Tonnen 300 Tonnen Salz a 3 Rthlr 24 ssl 1050 Rthlr Ausgabe Holz zu jedem Sod 2 Faden a 1 Rthlr 300 Rthlr Siederlohn a Sod 32 ssl 100 Rthlr Fur einen Krahnenknecht so bestandig arbeitet Lohn 60 Rthlr 2 Pumpenknechte a 40 Rthlr 80 Rthlr 2 Treiber in den Muhlen bei den Pferden a 30 Rthlr 60 Rthlr Fur 4 Pferde Futter auf 52 Wochen jedes Pferd taglich 1 4 Viertel Haber thut 30 Drbt 4 Scheffel a Scheffel 12 ssl 91 Rthlr Einen Knecht bei den Pferden 40 Rthlr Fur Unterhaltung der Gebaude so in 20 Zimmern bestehen 12 Pumpen Ausbesserung der Pfannen 120 Rthlr Fur Licht und Schlitt a Sod 4 ssl 12 Rthlr 24 ssl Summe 863 Rthlr 24ssl Einnahme 1050 Rthlr Ausgabe 863 Rthlr 24 ssl Zwischensumme 187 Rthlr 24 ssl abzgl Pension 110 Rthlr Ware zu gewinnen 77 Rthlr 24 ssl Erlauterungen Bearbeiten 1 Rthlr 36 lubische Schillinge ssl 1 meckl Fuss 0 291 m 1 Tonne 4 Scheffel 1 Scheffel 33 9 Liter 1 Dromt Drbt 12 ScheffelDas Salinen Inventar Bearbeiten Zur Ausgestaltung des Salinenwerkes im Jahre 1702 heisst es in den Uberlieferungen wortlich 1 Brunnen Ein Salzbrun auffm Hofe 40 Fuess tief mit 2 Eimern an einer Eisern Ketten welche Ein Ochse oder Perdt durch eine Winde auf und nieder ziehet und die auss dem Brunnen geschopfte Sale oben 30 Fuss hoch in einer Rinnen sturtzet dass sie durch 2 Canalen in die 2 darzu angelegt Haubt Gradirhausern vertheilet wird dass es hernach noch jedes 5mahl durch 2 Ochsenmuhlen uber die Andern Leck Werke oder Gradir Gebaude abgetheilet hinwegk gefuhret und zur distillation auff die Matten gebracht werde Noch sind im Felde 2 alte vormals gewesene Salzbrunnen deren Einer mit Holz ausgesetzet 40 Fuss tief Der Andere aber mit Steinen auffgefuhret ist 20 Fuss tieff NB Der Herr Bau Raht hat den Steinern Brunnen noch auf 20 Fuss tieff graben und mit Holtz aussfuttern lassen Noch hat der Hr Baw Raht eine Newe Qwelle gefunden so bei dem Alten Brunnen vorbei gestrichen dessfalls Er also fort Einen Newen Brunnen oder Schacht 40 Fuss tieff graben undt mit Tannen Bohlen aussfuttern lassen welcher Brunnen durch eine Stolle unten in der Tieffe zu dem alten Brunnen hineingefuhret und mit Hand Eimers zu Tage gebracht und auf 800 Schritt durch Eine Rohre nach dem Saltzhofe geleitet wird Noch vermeinet der Hr Baw Raht dass von diesem Brunnen die Adern weiter auffzusuchen von nohten undt also durch einen Newen Durchschnitt eine Stolle zu machen umb durch mehre Qwellen den Haubt Brunnen einen Zuwachss an Sale zu Wege zu bringen Ein Brunn zur Kuchen 2 Gradirwerke bestehend aus 5 Zimmer zum Leckwerk als 1 Eins a 11 Verbinten mit Stroh gedecket unten mittem Salboden oben mit einer Sahl Rinnen undt darzu behorigen Rohren 2 Eins von 16 Verbinten mit Stroh gedeckt 3 Eins dito von 26 Verbinten 4 Eins dito von 14 Verbinten 5 Eins dito von 10 Verbinten Ergibt zusammen 77 Verbinten 3 Maschinen 3 Hutten worin die Ochsen die Winde ziehen die Saale auss denn Brunnen zu schopffen undt mit Pumpen durch Rohre uber alle Leckwerke zu leiten dadurch das Wilde Wasser von der Saale gebracht undt endlich die neue Saale zum Salzsieden appliciret wird Inwendigk sind die Leck Werk theils mit Stroh Matten theils mitt Busch von einander gespannet darauff auss der obersten Sahl Rinnen durch viele Haencken 1 die Saale tropffenweiss fallt nbsp Chemische Analyse des Brunnenwassers4 Siedevorrichtungen Das Siedehaus von 12 Verbinten mit Pfannenstein gedeckt darin 1 Eisern Pfannen darin schon Salz gesotten wird 1 Eisern Pfanne so noch erst auff die Roste des Ofen gebracht werden soll Die Erstere ist vorhin gantz gross gewesen aber schon sehr uneben von der Hitze gemacht derowegen dieselbe mitten von einander gehawen undt ein Theil zur Anwarmung die andere zum wirklichen Saltzsieden gebraucht wirdt Zur Betreibung dieses Saltzwercks wird an Vieh gehalten zu bisheriger Nohtturfft 3 Pferde 6 Ochsen Soweit das alte Inventarium Die Entlohnung des Salinenpersonals Bearbeiten Arends erhielt als Salzschreiber jahrlich 50 Reichstaler Gehalt nebst einem Deputat aus Victualien und Naturalien bestehend in Korn Fleisch Haringen Stockfisch Butter etc Der Salzsieder erhielt gleichfalls ein Deputat an Naturalien und pro Pfanne zu 2 Dromt Salz 20 Schilling Siederlohn spater 1655 pro Scheffel Salz 1 Schilling Siederlohn Die Pumpers und Leckers also die Arbeiter an den Eimerschopfanlagen der Solebrunnen sowie der Gradieranlagen erhielten pro Woche einen Reichstaler Lohn und zwei Scheffel Acker nebst Wiesen fur eine Kuh zu zwei Fudern Heu sowie ein Scheffel Salz aber auch nur solange Salz gesotten ward Die Entlohnung des Salinenpersonals unter Berlings Leitung er betrieb die Saline von 1712 bis etwa 1721 ist oben unter Ertrage der Saline ersichtlich Die Wiederauffindung des alten Solebrunnens Bearbeiten nbsp Lage des Solebrunnens der einstigen Saline Conow nbsp Freilegen eines alten SolebrunnensAus den Archivalien zum Betrieb der Saline Conow war deren genaue Lage nicht zu ermitteln Auch Befragungen Ortsansassiger blieben bislang ergebnislos Da entdeckten im Jahre 1975 Mitarbeiter der ehemaligen Bezirksstelle fur Geologie des Rates des Bezirkes Schwerin auf einer grosseren Koppel bei der Ortslage Conow anhand der typischen Salzflora einen alten Solebrunnen siehe Foto links In Mitte dieser etwa kreisrunden trockenen Flache von etwa 4 m Durchmesser wurde mittels Spaten eine kleine Grube ausgehoben welche sich sofort mit nach Salz schmeckendem Wasser fullte Die chemische Analyse dieses Wassers zeigt die rechte Abbildung Zweifelsfrei handelt es sich hier um einen der alten Solebrunnen Die Wiedereinrichtung als geologisches Naturdenkmal Bearbeiten nbsp Einweihung des geologischen Naturdenkmals nbsp Naturdenkmal Alte Salzquelle Conow Sulze Im August 2011 veranlasste die untere Naturschutzbehorde des Landkreises Ludwigslust die Wiederherstellung des 1938 unter Schutz gestellten Naturdenkmals Alte Salzquelle Conow Sulze Das Naturdenkmal ND war nach 1945 durch die Sowjetarmee zugeschuttet worden Dokumente uber die Gestalt des ND von 1938 gab es keine Bei der im September durchgefuhrten Suchgrabung kam ein viereckiger von Holzwanden eingefasster Brunnen in dem Salzwasser zu Tage trat zum Vorschein Wegener 2011 Die Beprobung der Solequelle am 6 Oktober 2011 ergab einen Gehalt an Natriumchlorid von 25 02 g l An der Salzkonzentration der Salzquelle Conow hat sich demnach in den Jahrhunderten seit ihrer ersten Nutzung nichts geandert Die Hohe der Zuflussrate der Solequelle ist im Archivgut nicht ubermittelt Sie ist vermutlich gering da es in Zeiten des Salinenbetriebes wiederholt Arbeiten zur Erhohung des Zuflusses gab Wie hoch die sogenannte Schuttung der Salzquelle genau war und derzeit ist ist unbekannt Literatur BearbeitenBeitrage in Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 11 Jahrgang 1846 Georg Christian Friedrich Lisch Aeltere Geschichte der Saline zu Conow S 123 140 online Johann Virck Neuere Geschichte der Saline zu Conow S 141 155 online Urkunden zur Geschichte der Saline zu Conow S 301 316 online Millies Ch 1937 Die Anfange einer staatlichen Wirtschaftspolitik in Mecklenburg im 15 16 Jahrhundert Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 101 Jahrgang 1937 Gunter Pinzke Die Saline Conow Siedesalzgewinnung in Sudwest Mecklenburg 1 Auflage Books on Demand Norderstedt 2014 ISBN 978 3 7322 7860 2 Gunter Pinzke Die Salzgewinnung in Sudwest Mecklenburg Geologie und Erschliessung der Lagerstatten ein montanhistorischer Abriss Teil 1 Die Saline Conow In DER ANSCHNITT Zeitschrift fur Kunst und Kultur im Bergbau 64 Jahrgang Heft 1 Seiten 18 24 2012 Herausgeber Deutsches Bergbau Museum Bochum Gunter Pinzke Personlichkeiten des Bergbau und Salinenwesens in Mecklenburg Beitrage zur Heimatgeschichte des Bezirkes Schwerin Schweriner Blatter Heft 6 1986 B Wegener Leistungsbeschreibung Teilherstellung Alte Salzquelle in der Gemarkung Conow Flur 1 Flurstuck 254 Landkreis Ludwigslust Fachdienst Umwelt Landschaftsplanung 5 Juli 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saline Conow und Kalischacht Conow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gunter Pinzke Zur Geschichte des Berg und Salinenwesens in Mecklenburg PDF 2 MB In Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm Pieck Universitat Rostock 1986 S 78 80 abgerufen am 30 Januar 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Virck Neuere Geschichte der Saline zu Conow In G C F Lisch Hrsg Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde Band 11 Stillersche Hofbuchhandlung Schwerin 1846 S 144 1 abgerufen am 30 Marz 2020 53 219472 11 322076 Koordinaten 53 13 10 1 N 11 19 19 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saline Conow amp oldid 230253507