www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Insel in Madagaskar Siehe auch Schacht Sainte Marie Sault Sainte Marie bzw Sainte Marie Sainte Marie Nosy Boraha ist eine 49 2 Kilometer lange und zwei bis sieben Kilometer breite Insel mit 16 000 Einwohnern wenige Kilometer von der madagassischen Ostkuste entfernt Sie gehort zur Provinz Toamasina Die Hauptstadt der Insel ist Ambodifotatra Sainte Marie Nosy Boraha Strand von La Criquean der Westkuste Strand von La Criquean der WestkusteGewasser Indischer OzeanGeographische Lage 16 54 S 49 54 O 16 9013 49 9021 112 Koordinaten 16 54 S 49 54 OSainte Marie Madagaskar Lange 49 2 kmBreite 7 kmFlache 200 km Hochste Erhebung Davolo112 mEinwohner 16 325 2001 82 Einw km Hauptort AmbodifotatraLage der Insel vor der Ostkuste Madagaskars Lage der Insel vor der Ostkuste Madagaskars Inhaltsverzeichnis 1 Erreichbarkeit 2 Geographie 3 Geschichte 3 1 Piratenstutzpunkt 3 2 Franzosische Kolonie 4 Tourismus 5 Traditionen 6 Delalande Seidenkuckuck 7 Klimatabelle 8 Trivia 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseErreichbarkeit BearbeitenSainte Marie kann mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff erreicht werden Madagascar Airlines fliegt fast taglich von der Hauptstadt Antananarivo meist mit einem Zwischenhalt in der Provinzhauptstadt Toamasina nach Sainte Marie zum Flughafen Sainte Marie Airport in der Nahe von Ankarena und zuruck Erreichbar ist die Insel auch mit dem Buschtaxi nach Soanierana Ivongo von wo aus ein Boot ubersetzt Geographie Bearbeiten nbsp Karte von 1601 nbsp Kirche Eglise Sainte Marie 1857 Am Sudende liegt die Insel Ile aux Nattes Geschichte BearbeitenDer madagassische Name Nosy Boraha bedeutet Insel des Ibrahim und ist ein Hinweis auf eine fruhe arabische Besiedlung Piratenstutzpunkt Bearbeiten Von etwa 1690 bis 1730 war die Insel ein bedeutender Stutzpunkt fur die Piraterie im Indischen Ozean Hier hielten sich bekannte Piraten wie William Kidd Henry Every Thomas Tew John Bowen und La Buse auf Siehe auch Geschichte der Piraterie Bis zu 1500 Piraten lebten in der Bucht von Ambodifotatra 1 Aufgrund der Nahe von Sainte Marie zu den Handelsrouten nach Asien und der Verfugbarkeit von reichlich Trinkwasser Obst sowie Eier von Seevogeln war die Insel ein attraktiver Unterschlupf fur die Piraten 2 Es soll weltweit der einzige bekannte Ort sein an dem Piraten Befestigungen an Land angelegt haben Sie lebten hier mit einheimischen Frauen und Sklaven 3 Uberreste von Piratenschiffen liegen noch heute in wenigen Metern Tiefe in und vor der Bucht Forschungen zu diesen Schiffswracks setzten um das Jahr 2000 ein Unterwasserarchaologische Untersuchungen erfolgten in den Jahren 2010 2015 2021 und 2022 Dabei wurde Holzreste von Wracks und zahlreiche Objekte darunter 2000 Fragmente von chinesischem Porzellan 13 Goldmunzen und Gegenstande europaischer Herkunft gefunden 2021 untersuchten Archaologen ein vor der Bucht liegendes Schiffswrack das sie als die 1702 gesunkene Speakers des englischen Piraten John Bowen identifizierten 4 Die Untersuchungen im Jahr 2022 fanden im Wasser wie auf dem Land statt und wurden von einem Team aus uberwiegend franzosischen und madagassischen Forschern vorgekommen 5 Zu den Untersuchungen die bis 2024 fortgesetzt werden sollen erschien ein Dokumentarfilm mit dem Titel Piraten Wie lebten sie wirklich 6 Siehe auch Silberfund vor Sainte Marie 2015 nbsp Piratenfriedhof auf der ile aux Forbans auf Sainte MarieEin Piratenfriedhof auf der kleinen Insel ile aux Forbans in der Bucht von Ambodifotara zeugt von dieser Vergangenheit der Insel Die europaischen Piraten haben auch Spuren durch ihre Nachkommen hinterlassen Franzosische Kolonie Bearbeiten nbsp Franzosische Briefmarke von 1892 fur die Kolonie Sainte Marie de MadagascarDer franzosische Pirat La Bigorne brachte zu Beginn des 18 Jahrhunderts eine Gruppe franzosischer Siedler auf die Insel und heiratete eine Prinzessin der Betsimisaraka Der gemeinsame Sohn trat die Insel 1750 nach dem Tode seines Vaters an Frankreich ab Zwei Jahre spater wurden die Siedler von Betsimisaraka ermordet und die kleine Kolonie verfiel 7 Frankreich errichtete 1818 eine Strafkolonie auf Sainte Marie die jedoch nur wenige Jahre Bestand hatte Erst nach dem ersten Franco Hova Krieg von 1883 wurde Sainte Marie erneut von Frankreich in Besitz genommen und zunachst als selbstandige Kolonie verwaltet Nachdem Frankreich im zweiten Franco Hova Krieg 1895 ganz Madagaskar erobert und zwei Jahre darauf zur Kolonie gemacht hatte wurde Sainte Marie wieder ein Teil Madagaskars Tourismus BearbeitenDer Tourismus spielt auf Sainte Marie eine immer wichtigere Rolle Kleine Buchten mit Sandstranden laden zum Baden und Tauchen ein Zum Tauchen besonders geeignet ist die Lagune von Sainte Marie da sie durch ein Korallenriff vor Haien geschutzt ist Von Juli bis September konnen sich vor der Westkuste tummelnde Buckelwale beobachtet werden Sie kommen von der Antarktis und finden im Kanal zwischen Sainte Marie und Madagaskar hervorragende Bedingungen um ihre Jungen grosszuziehen Die 1857 erbaute Eglise Sainte Marie in Ambarisomotra einem Ortsteil der Inselhauptstadt Ambodifotatra ist die alteste katholische Kirche Madagaskars 8 Traditionen BearbeitenViele madagassische Traditionen des Festlandes findet man auch auf Sainte Marie So auch die Umwendung der Toten bei der im Abstand von mehreren Jahren der Korper von Verstorbenen aus dem Familiengrab genommen und von der gesamten Familie feierlich durch das Dorf getragen wird Auch sind einige Orte mit Fadys Tabus belegt Aus Respekt gegenuber den Inselbewohnern sollten Besucher vor einer Erkundung sich stets daruber erkundigen und gegebenenfalls einen einheimischen Fuhrer mitnehmen 9 Delalande Seidenkuckuck BearbeitenDie Ile Sainte Marie war bis 1827 Heimat des ausgestorbenen Delalande Seidenkuckucks In verschiedenen Museen auf der Welt befinden sich noch insgesamt 13 ausgestopfte Balge des Vogels unter anderem in Stuttgart Klimatabelle BearbeitenAmbodifotatraKlimadiagrammJFMAMJJASOND 397 29 24 445 29 24 508 29 24 498 28 23 354 26 22 341 25 20 309 24 20 227 24 20 117 25 20 94 26 21 129 28 23 367 29 23 Temperatur C Niederschlag mm Quelle wetterkontor deMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Ambodifotatra Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Tagesmax C 29 4 29 2 28 5 27 6 26 0 24 6 23 8 23 8 24 6 26 0 27 7 28 7 26 6Mittl Tagesmin C 24 1 24 0 23 7 23 0 21 9 20 3 19 6 19 5 20 0 21 1 22 5 23 4 21 9Niederschlag mm 397 445 508 498 354 341 309 227 117 94 129 367 S 3786Sonnenstunden h d 5 5 7 0 4 7 6 5 6 5 5 3 5 5 6 2 7 8 8 4 8 0 8 2 6 6Regentage d 19 19 22 22 22 23 25 21 16 13 12 17 S 231Luftfeuchtigkeit 81 86 85 85 83 83 81 79 79 78 80 82 81 8Temperatur 29 4 24 1 29 2 24 0 28 5 23 7 27 6 23 0 26 0 21 9 24 6 20 3 23 8 19 6 23 8 19 5 24 6 20 0 26 0 21 1 27 7 22 5 28 7 23 4Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 397 445 508 498 354 341 309 227 117 94 129 367 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle wetterkontor deTrivia BearbeitenDer norwegische Autor Bjarte Breiteig reiste Anfang der 2000er Jahre mit seiner Familie nach Sainte Marie Uber den Aufenthalt veroffentlichte er im Jahr 2013 eine Kurzgeschichtensammlung in Form von acht Briefen namens Ile Sainte Marie 10 2 Literatur BearbeitenMaisie Darr Wolfgang Darr Madagaskar amp Komoren Reise Know How Bielefeld 2001 S 439 447 ISBN 3 89416 816 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sainte Marie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Touristische BeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten Eva Eusterhus Ile Sainte Marie eine Pirateninsel im Paradies bei Welt Online vom 17 Oktober 2011 a b Bjorn Berge Atlas der verschwundenen Lander Weltgeschichte in 50 Briefmarken Originalausgabe Auflage dtv Munchen 2018 ISBN 978 3 423 28160 7 S 92 95 Manon Meyer Hilfiger Butins terres et mers ce que l archeologie nous apprend des pirates in National Geographic vom 24 November 2021 Sur les traces du navire pirate Speaker bei Universitat Caen vom 20 Januar 2022 Sainte Marie Island Madagascar bei Association Archeologie de la Piraterie Loi 1901 Piraten Wie lebten sie wirklich bei arte G Pitcher amp P C Wright Madagascar amp Comoros Lonely Planet ISBN 1 74104 100 7 S 176 178 Dieter Rohrbach Madagaskar S 518 Dormagen 2019 Darr Madagaskar amp Komoren S 185 und 440 Bjarte Breiteig Ile Sainte Marie Flamme Forlag 2013 ISBN 978 82 8288 031 2 norwegisch Normdaten Geografikum GND 4673372 3 lobid OGND AKS VIAF 234788484 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sainte Marie amp oldid 239007961