S.O.S. Feuer an Bord (Originaltitel: Only Angels Have Wings) ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm von Howard Hawks aus dem Jahr 1939. Im Auftrag von Columbia Pictures trat Hawks dabei auch als Drehbuchautor und Produzent in Erscheinung. WĂ€hrend Cary Grant und Jean Arthur in dem Film ĂŒber eine in SĂŒdamerika arbeitende Gruppe von Flugzeugpiloten die Hauptrollen spielten, gelang Stummfilm-Star Richard Barthelmess in einer Nebenrolle ein Comeback, und Rita Hayworth schaffte, ebenfalls in einer Nebenrolle, nach vielen Jahren in kleinen B-Filmen ihren Durchbruch in Hollywood.
Film | |
Titel | S.O.S. Feuer an Bord |
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Originaltitel | Only Angels Have Wings |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1939 |
LĂ€nge | 121 / 107 (gekĂŒrzte deutsche Fassung)Â Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Howard Hawks |
Drehbuch | Howard Hawks, Jules Furthman, Eleanore Griffin, William Rankin |
Produktion | Howard Hawks |
Musik | Dimitri Tiomkin |
Kamera | Joseph Walker |
Schnitt | Viola Lawrence |
Besetzung | |
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â Synchronisation |
Handlung Bearbeiten
In einer nebligen Nacht legt das Schiff âSan Luisâ im Hafen von Barranca an, einem kleinen Ort irgendwo in SĂŒdamerika. An Bord befindet sich das Showgirl Bonnie Lee aus Brooklyn. Die junge Frau ist auf der Ăberfahrt nach Panama auf der Suche nach einem neuen Job. Als das Schiff lĂ€nger im Hafen auf seine Weiterfahrt warten muss, entschlieĂt sie sich, von Bord zu gehen. In einem örtlichen CafĂ© trifft sie auf die beiden amerikanischen Piloten Les Peters und Joe Souther, die fĂŒr eine zweitklassige Fluggesellschaft Luftpost ĂŒber die Anden fliegen. Bonnie willigt ein, ihre Landsleute zu ihrem StĂŒtzpunkt auf ein paar Drinks zu begleiten. Dort angekommen, hat Chefpilot Geoff Carter einen dringenden Auftrag fĂŒr Joe. Trotz des schlechten Wetters soll der junge Flieger die neueste Post sicher nach Peru ausliefern. Aufgrund des dichten Nebels muss Joe jedoch umkehren und stĂŒrzt bei einem riskanten Landemanöver ab. Bonnie ist ĂŒber Joes tragischen Unfalltod zutiefst erschĂŒttert, wĂ€hrend die MĂ€nner um sie herum, vor allem Geoff, ruhig bleiben und schnell zu ihrer Routinearbeit zurĂŒckkehren. Im weiteren Verlauf des Abends erfĂ€hrt Bonnie, dass nicht nur Geoffs GeschĂ€ftssinn und seine strenge Arbeitsmoral als Pilot fĂŒr seine Emotionslosigkeit verantwortlich sind: Vor einigen Jahren gab es eine Frau in seinem Leben, die ihn der gefĂ€hrlichen Fliegerei wegen verlassen hat, weshalb er seither jegliche GefĂŒhlsbindung meidet. Bonnie entscheidet sich, etwas lĂ€nger in Barranca zu bleiben, um Geoff nĂ€her kennenzulernen.
Am nĂ€chsten Tag trifft mit Bat MacPherson ein neuer Pilot auf dem Flugplatz ein, um Joe zu ersetzen. Geoff erkennt in ihm den Mann wieder, dessen Feigheit einst den Bruder seines besten Freundes Kid das Leben gekostet hat, als er mit einem Fallschirm aus seinem brennenden Flugzeug sprang, aber seinen Mechaniker zurĂŒcklieĂ. Geoff stellt MacPherson zwar aus Mangel an fĂ€higen Angestellten ein, doch machen alle anderen Flieger aus Verachtung fortan einen groĂen Bogen um ihn. Kid fĂ€llt es besonders schwer, seine Wut auf den neuen Kollegen im Zaum zu halten. MacPhersons Frau Judy ahnt nichts von der unrĂŒhmlichen Vergangenheit ihres Gatten. Als sie Geoff in der Bar des StĂŒtzpunkts begegnet, sind beide ĂŒberrascht sich wiederzusehen, ist sie doch dieselbe Frau, die ihn einst verlassen hat. In der Folgezeit erhĂ€lt MacPherson die gefĂ€hrlichsten AuftrĂ€ge und nimmt sie ohne sich zu beklagen an, in der Hoffnung, er könne dadurch den Respekt der anderen Piloten zurĂŒckgewinnen. Bonnie ahnt derweil, dass die attraktive Judy Geoffs alte Flamme ist, und kann sich eines Anflugs von Eifersucht nicht erwehren.
Als eines Tages eine Fracht mit leicht entzĂŒndlichem Nitroglycerin transportiert werden soll, ist es erneut MacPherson, der sich bereit erklĂ€rt, die Ladung ĂŒber die Anden zu fliegen, obwohl sich ein heftiges Unwetter am Horizont ankĂŒndigt. WĂ€hrend er bereits in der Luft ist, sucht Judy Geoff in dessen Kommandoraum auf, um zu erfahren, warum ihr Mann von den anderen so schlecht behandelt wird und er die waghalsigsten FlĂŒge zu erledigen hat. Da Judy sich nicht abwimmeln lĂ€sst und sich das Wetter zusehends verschlechtert, bricht Geoff MacPhersons Mission ab und beordert ihn ĂŒber Funk zurĂŒck. Am darauffolgenden Abend findet Geoff Judy angetrunken in der Bar vor. Ihr Mann habe sich geweigert, ihr von seiner Vergangenheit zu erzĂ€hlen, weshalb sie nun die Ehe beenden wolle. Geoff gibt ihr zu verstehen, dass sie MacPherson vertrauen solle und es Dinge gebe, die ein Mann lieber fĂŒr sich behĂ€lt. AnschlieĂend findet Geoff zu seiner Ăberraschung Bonnie in seinem Zimmer vor, die dort ein Bad nehmen will, da ihre eigene Unterkunft weder mit Dusche noch Badewanne ausgestattet ist. Kurz darauf klopft Judy an die TĂŒr, um ihm mitzuteilen, dass er Recht habe und sie ihrem Mann loyal zur Seite stehen sollte. Sie bedankt sich und kehrt zu ihrem Ehemann zurĂŒck. Als sich Geoff und Bonnie daraufhin nĂ€herkommen, versichert sie ihm, dass sie bereit sei, seinen gefĂ€hrlichen Beruf ohne Jammern und Klagen zu akzeptieren. In diesem Moment wird Geoff von Kid zu einem Testflug mit einem neuen Flugzeug gerufen. Gemeinsam wollen sie eine wichtige Fracht zu ihrem Zielort bringen, obwohl erneut dicke Nebelschwaden aufziehen. Trotz aufrichtigem BemĂŒhen, sich zusammenzureiĂen, fĂŒrchtet Bonnie um Geoffs Leben und will ihn nicht gehen lassen. Sie greift zu seiner Pistole und will ihn damit zum Bleiben zwingen. Aus Versehen löst sich dabei ein Schuss und trifft Geoff in die Schulter. Nun kann er das Flugzeug nicht mehr steuern, weshalb sich MacPherson bereiterklĂ€rt, zusammen mit Kid die Aufgabe zu ĂŒbernehmen.
Als MacPherson und Kid in den Anden durch einen Pass fliegen und sich aufgrund der schlechten Sicht fast ausschlieĂlich auf ihre Instrumente verlassen mĂŒssen, scheuchen sie unbeabsichtigt eine Gruppe von Vögeln auf. Eines der Tiere, ein groĂer Andenkondor, stĂŒrzt dabei mit voller Wucht in ihre Windschutzscheibe und bricht Kid das Genick. Ein anderer gerĂ€t in einen der Motoren, und das Flugzeug fĂ€ngt Feuer. Verletzt und unfĂ€hig sich zu bewegen, verlangt Kid von MacPherson, aus dem Flieger zu springen und damit sein Leben zu retten. Doch dieses Mal will MacPherson seinen Kopiloten nicht im Stich lassen. Es gelingt ihm, die Maschine in Barranca zu landen und Kid aus dem Flugzeug zu ziehen. Doch Kid ist zu schwer verwundet und erliegt schon bald seinen Verletzungen. Bevor er stirbt, verzeiht er MacPherson und verabschiedet sich von Geoff. MacPherson wird von nun an von allen Piloten als gleichrangiger Kollege geachtet. Bonnie hat indes ihre Sachen gepackt, um Barranca zu verlassen. Insgeheim hofft sie jedoch, Geoff wĂŒrde sie bitten zu bleiben. Er schlĂ€gt hingegen vor, eine MĂŒnze darĂŒber entscheiden zu lassen. Bei Kopf soll sie bleiben, bei Zahl gehen. Es fĂ€llt Kopf und Geoff gibt ihr einen Kuss, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmet. Als Bonnie bemerkt, dass die MĂŒnze auf beiden Seiten ein Kopf ziert, weiĂ sie, dass Geoff sie auf seine Art zum Bleiben bewegen wollte.
Hintergrund Bearbeiten
Vorgeschichte Bearbeiten
Regisseur Howard Hawks, selbst ein begeisterter Pilot, hatte 1930 seinen Bruder Kenneth, den damaligen Mann von Mary Astor, bei einem Flugzeugabsturz verloren. Dieses Ereignis und einige weitere Fliegergeschichten verarbeitete Hawks 1938 zu einer Kurzgeschichte unter dem Titel Plane Four from Barranca, die spĂ€ter die Grundlage fĂŒr das Drehbuch von S.O.S. Feuer an Bord liefern sollte. Er erinnerte sich spĂ€ter: âIch habe diese Geschichten miteinander verbunden, aber sie basieren allesamt auf wahren Begebenheiten.â Hawks konnte sich dabei an seinen eigenen Erlebnissen orientieren: âIn S.O.S. Feuer an Bord kannte ich jeden der Charaktere aus eigener Erfahrung. Ich wusste genau, wie sie reden.â
Hawks, der bereits in der Vergangenheit mit Start in die DĂ€mmerung (1930) und Today We Live (1933) Filme ĂŒber Piloten gedreht hatte, kehrte mit S.O.S. Feuer an Bord zurĂŒck zu diesem Themenkomplex um eine geschlossene MĂ€nnergesellschaft, die nach strengen Regeln lebt und Neuankömmlinge nur dann akzeptiert, wenn diese die bestehenden Vorgaben und Rituale anerkennen.
Besetzung und Dreharbeiten Bearbeiten
Mit der Rolle des hartgesottenen Geoff Carter konnte Cary Grant seine Bandbreite als Schauspieler erweitern, nachdem er wĂ€hrend der 1930er Jahre zumeist humorvolle Gentleman-Rollen in einer Reihe von Liebeskomödien gespielt hatte, wie etwa in Hawksâ Leoparden kĂŒĂt man nicht (1938) an der Seite von Katharine Hepburn. Auch fĂŒr Jean Arthur war S.O.S. Feuer an Bord eine willkommene Abkehr von den zahlreichen Komödien, mit denen sie ab 1936 zum Topstar von Columbia Pictures aufgestiegen war. Sie nahm die Rolle des Showgirls Bonnie Lee jedoch erst an, nachdem sich ihre PlĂ€ne zerschlagen hatten, an der Seite von Gary Cooper in dem Western Union Pacific unter der Regie von Cecil B. DeMille aufzutreten. Joel McCrea und Barbara Stanwyck erhielten stattdessen die Hauptrollen in dieser Produktion. Arthur sollte daraufhin die Rolle der Lorna Moon in Golden Boy (1939) ĂŒbernehmen, doch auch hier wurde sie von Barbara Stanwyck ersetzt. Beim Dreh von S.O.S. Feuer an Bord hatte Arthur daraufhin Schwierigkeiten mit Hawksâ Hang zur Improvisation von Dialogen zurechtzukommen. Als der Regisseur Bonnie subtil und sexy von ihr gespielt sehen wollte, erwiderte sie nur knapp: âDas kann ich nicht.â, weshalb Hawks nach den Dreharbeiten ihr gegenĂŒber meinte, sie sei âeine der wenigen Personen, mit denen [er] gearbeitet habe, denen [er] ĂŒberhaupt nicht weiterhelfen konnteâ.
Die damals erst 20-jĂ€hrige Rita Hayworth erhielt mit dem Film ihre erste Rolle in einer GroĂproduktion von Columbia, nachdem sie mehrere Jahre nur in kleinen Nebenrollen oder als Heldin zahlreicher B-Filme zu sehen gewesen war. Studioboss Harry Cohn ĂŒberzeugte Howard Hawks persönlich, Hayworth die Rolle der Judy anzuvertrauen. Hawks erkannte zwar frĂŒh ihre Unerfahrenheit, was ihre Schauspielkunst anbelangte, doch hielt er sie dennoch geeignet fĂŒr die Rolle: âIch habe da eine Theorie, dass die Kamera bestimmte Leute mag und andere nicht. Sie hatte ein Gesicht, bei dem ich wusste, dass ich es mit der Kamera ohne Probleme einfangen konnte. Sie war sehr attraktiv, aber auch sehr nervös.â Hayworth bestĂ€tigte ihre NervositĂ€t spĂ€ter in einem Interview: âEs war ein schwieriger Film fĂŒr mich. Ich hatte nie zuvor einen groĂen Spielfilm gedreht und ich war geradezu eingeschĂŒchtert.â Als es ihr schwer fiel, ĂŒberzeugend die Betrunkene in einer Szene zu spielen, gab Hawks Hauptdarsteller Cary Grant die Anweisung, er solle wĂ€hrend eines weiteren Versuchs eiskaltes Wasser ĂŒber Hayworths Kopf gieĂen, ihr die Haare mit einem Handtuch trocknen und dabei den Dialog spontan Ă€ndern, um ihr eine natĂŒrliche Reaktion abzugewinnen. âSie arbeitete hart [âŠ]. Doch sie konnte keine Betrunkene spielen und ich hĂ€tte nichts von ihr verlangt, wozu sie zu der Zeit noch nicht in der Lage war. Sie war noch ein Kind und verĂ€ngstigt, weil sie hier mit einigen der besten Schauspieler der Branche arbeiteteâ, so Hawks.
Stummfilm-Star Richard Barthelmess hatte bereits 1930 in Start in die DĂ€mmerung unter der Regie von Howard Hawks einen Piloten gespielt. Mit S.O.S. Feuer an Bord versuchte er ein Comeback, nachdem er 1936 seine Karriere an den Nagel gehĂ€ngt hatte, obwohl er den Ăbergang zum Tonfilm vergleichsweise unbeschadet ĂŒberstanden hatte. Da sein einstiger Erfolg zum gröĂten Teil auf seinem jungenhaften Aussehen beruhte, lieĂ er sich in Paris die TrĂ€nensĂ€cke verkleinern. Doch die Schnitte unter seinen Augen entzĂŒndeten sich und es blieben tiefe Narben zurĂŒck, die nur mit dickem Make-up abgedeckt werden konnten. Hawks bestand jedoch darauf sie fĂŒr den Film nicht zu kaschieren, weil er meinte, dass âdiese Narben seine Geschichte erzĂ€hlen und wichtig fĂŒr [seine] Rolleâ seien. Zudem lieĂ der Regisseur Holzbretter vom Set entfernen, die ursprĂŒnglich dem eher kleinen Schauspieler mehr KörpergröĂe verleihen sollten, um damit dessen niedrigen Rang unter den Piloten zu veranschaulichen.
Anmerkungen Bearbeiten
- UrsprĂŒnglich sollte der Originaltitel Pilot Number 4 lauten.
- Der im Film mehrfach wiederholte Funkspruch âCalling Barrancaâ (dt.: âBarranca, bitte kommenâ) wurde spĂ€ter oft in Zeichentrickfilmen zitiert, u. a. in denen der Looney Tunes.
- S.O.S. Feuer an Bord war Cary Grants 33. Film in nur sieben Jahren. Gleichzeitig war es sein zweiter von insgesamt fĂŒnf Filmen, die er mit Hawks gemeinsam drehte. Die anderen vier waren die Komödien Leoparden kĂŒĂt man nicht (1938), Sein MĂ€dchen fĂŒr besondere FĂ€lle (1940), Ich war eine mĂ€nnliche Kriegsbraut (1949) und Liebling, ich werde jĂŒnger (1952).
- In Amerika wurde Cary Grant spĂ€ter hĂ€ufig mit der Zeile âJudy, Judy, Judy!â imitiert. Es heiĂt, sie stamme aus S.O.S. Feuer an Bord, obwohl sie im Film so nicht erwĂ€hnt wird.
- Schauspieler Thomas Mitchell schaffte es 1939 in fĂŒnf der finanziell erfolgreichsten Filme jeweils eine gröĂere Nebenrolle zu spielen. Neben S.O.S. Feuer an Bord war er auch in Ringo, Der Glöckner von Notre Dame, Mr. Smith geht nach Washington und als Vater von Scarlett OâHara in Vom Winde verweht zu sehen.
Rezeption Bearbeiten
Veröffentlichung Bearbeiten
Am 10. Mai 1939 fand in Hollywood eine Vorpremiere von S.O.S. Feuer an Bord statt â nur zwölf Tage nachdem die Dreharbeiten abgeschlossen waren. Am Tag darauf feierte der Film seine offizielle Weltpremiere in der Radio City Music Hall in New York. Richard Barthelmessâ RĂŒckkehr auf die Leinwand und Rita Hayworths Auftritt wurden dabei besonders bejubelt. Am 29. Mai 1939 wurde eine Hörspielversion des Films vom Lux Radio Theater in den Vereinigten Staaten veröffentlicht, in der Cary Grant, Jean Arthur, Thomas Mitchell und Rita Hayworth ihre Rollen wiederholten. Mit einem Einspielergebnis von mehr als einer Million Dollar war der Film 1939 der dritterfolgreichste Film von Columbia Pictures; nur die Filme LebenskĂŒnstler und Mr. Smith geht nach Washington von Regisseur Frank Capra spielten mehr fĂŒr das Studio ein. Zudem gehörte S.O.S. Feuer an Bord zu den zwölf US-amerikanischen Filmen, die fĂŒr die ersten Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgewĂ€hlt wurden, das am 1. September 1939 beginnen sollte. Doch der Ausbruch und Verlauf des Zweiten Weltkriegs verschob die Eröffnung des Festivals um ganze sieben Jahre.
In Deutschland kam der Film am 25. August 1950 in die Kinos. Am 1. Dezember 1965 wurde er erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Im Jahr 2005 erschien er auf DVD.
Kritiken Bearbeiten
Frank S. Nugent von der New York Times bescheinigte Regisseur Howard Hawks, âdie Fliegersequenzen brillant inszeniertâ und âdie darstellerischen Talenteâ der Schauspieler âvorteilhaft [genutzt]â zu haben. Dennoch mache S.O.S. Feuer an Bord alles in allem âeinen allzu vertrauten Gesamteindruckâ. Der Film sei âein ziemlich gutes Melodram, aber auch nicht mehrâ. Variety meinte, Hawks habe die Geschichte des Films âauf inspirierende Art und Weise [erzĂ€hlt]â. Jean Arthur sei âexzellentâ in ihrer Rolle. Des Weiteren seien der Zynismus und die dennoch vorhandene Romantik zwischen Grant und Arthur âauf hohem Niveauâ. Der Motion Picture Herald Ă€uĂerte sich seinerzeit ĂŒberschwĂ€nglich: âSelten, wenn ĂŒberhaupt, hat die Leinwand solch einen Nervenkitzel in der Fliegerei gezeigt; selten, wenn ĂŒberhaupt, wurden solche Charaktere in eine Geschichte gepackt, die gleichermaĂen Spektakel, Komödie und GefĂŒhl zu bieten hat.â
Zach Campbell vom Slant Magazine nannte den Film rĂŒckblickend ein âMeisterwerkâ, das âeine fantastische Bandbreite an gegensĂ€tzlichen GefĂŒhlslagen und Lebenseinstellungenâ enthalte: âGleichmut und Kummer, Pragmatismus und Mystik, Stillstand und VerĂ€nderung.â Hal Erickson vom All Movie Guide sprach von einer âSchatzkiste voller prĂ€gnanter Dialogeâ. Obwohl die Fliegerszenen âdurch offensichtliche Miniaturenâ bisweilen kĂŒnstlich wirkten, seien sie âim GroĂen und Ganzen dennoch erstklassigâ. FĂŒr das Lexikon des internationalen Films handelte es sich um einen â[e]ffektvolle[n] Abenteuerfilm mit typischen Howard-Hawks-Ingredienzen, packend durch Action, AtmosphĂ€re und eine Reihe attraktiver Starsâ.
Auszeichnungen Bearbeiten
Bei der Oscarverleihung 1940 war die Konkurrenz mit heutigen Filmklassikern wie Vom Winde verweht, Ninotschka und Auf Wiedersehen, Mr. Chips besonders groĂ. S.O.S. Feuer an Bord erhielt zwei Nominierungen in den Kategorien Beste Kamera und Beste Spezialeffekte. Kameramann Joseph Walker unterlag jedoch Gregg Toland mit Sturmhöhe und auch Roy Davidson und Edwin C. Hahn konnten sich letztlich nicht mit ihren Effekten gegen Nacht ĂŒber Indien durchsetzen. Im Jahr 2017 wurde S.O.S. Feuer an Bord in das National Film Registry aufgenommen.
Deutsche Fassung Bearbeiten
Die deutsche Synchronfassung entstand 1950 bei der Ala-Film in MĂŒnchen unter der Dialogregie von Conrad von Molo.
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
---|---|---|
Geoff Carter | Cary Grant | Heinz Engelmann |
Bat MacPherson | Richard Barthelmess | Ernst von Klipstein |
Judy MacPherson | Rita Hayworth | Gisela Breiderhoff |
Kid Dabb | Thomas Mitchell | Werner Lieven |
John âDutchyâ Vanrider | Sig Ruman | Herbert Gernot |
Reynolds âSparksâ | Victor Kilian | Klaus W. Krause |
Joe Souther | Noah Beery Jr. | John Pauls-Harding |
Weblinks Bearbeiten
- S.O.S. Feuer an Bord in der Internet Movie Database (englisch)
- S.O.S. Feuer an Bord bei Rotten Tomatoes (englisch)
- (Memento vom 7. MĂ€rz 2016 im Internet Archive) bei Turner Classic Movies (englisch)
- Umfangreiche Synopse mit Filmzitaten auf filmsite.org (englisch)
- (Memento vom 16. Mai 2010 im Internet Archive) auf slantmagazine.com (englisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- âI put these stories together but it was all based on true incidents.â Howard Hawks zit. nach John Kobal: Rita Hayworth: The Time, The Place and the Woman. W.W. Norton, New York 1977, S. 74.
- âIn Only Angels Have Wings, I knew every character personally that was in that picture. I knew how they talked.â Howard Hawks zit. nach Joseph McBride: Hawks on Hawks. Univ. California Press, 1982.
- âI canât do that kind of stuff.â Jean Arthur zit. nach Todd McCarthy: Howard Hawks: The Grey Fox of Hollywood. Grove Press, 2000, S. 272.
- âYou are one of the few people Iâve worked with that I donât think Iâve helped at all.â Howard Hawks zit. nach Todd McCarthy: Howard Hawks: The Grey Fox of Hollywood. Grove Press, 2000, S. 272.
- âI have a theory that the camera likes certain people and not others. Well, she had a face I knew I could photograph, no problems about that. She was very attractive, very nervous.â Howard Hawks zit. nach John Kobal: Rita Hayworth: The Time, The Place and the Woman. W.W. Norton, New York 1977, S. 77.
- âIt was a difficult film for me. I hadnât been in a big âAâ picture before and I was really frightened.â Rita Hayworth zit. nach John Kobal: Rita Hayworth: The Time, The Place and the Woman. W.W. Norton, New York 1977, S. 77.
- âShe worked hard [âŠ]. But she couldnât play a drunk, and I wouldnât ask for things that were beyond her at the time. She was just a kid and scared, and here she was working with a bunch of the best actors in the business.â Howard Hawks zit. nach John Kobal: Rita Hayworth: The Time, The Place and the Woman. W.W. Norton, New York 1977, S. 77.
- â[âŠ] those scars tell the story and are important to your characterâ Howard Hawks zit. nach Todd McCarthy: Howard Hawks: The Grey Fox of Hollywood. Grove Press, 2000, S. 270.
- H. Hugh Wynne: The Motion Picture Stunt Pilots and Hollywoodâs Classic Aviation Movies. Pictorial Histories Publishing Co., 1987, ISBN 0-933126-85-9, S. 174.
- â Todd McCarthy: Howard Hawks: The Grey Fox of Hollywood. Grove Press, 2000, S. 275.
- âMr. Hawks has staged his flying sequences brilliantly. [âŠ] He has made proper use of the amiable performing talents of Mr. Grant, Miss Arthur, Thomas Mitchell, Mr. Barthelmess, Sig Rumann and the rest. But when you add it all up, Only Angels Have Wings comes to an overly familiar total. Itâs a fairly good melodrama, nothing more.â Frank S. Nugent: Howard Hawksâs âOnly Angels Have Wingsâ Reaches Music Hall. In: The New York Times, 12. Mai 1939.
- âIn Only Angels Have Wings, Howard Hawks had a story to tell and he has done it inspiringly well. [âŠ] Jean Arthur [âŠ] is excellent for the assignment. [âŠ] The Grant-Arthur cynicism and unyielding romantics are kept at a high standard.â Vgl. Only Angels Have Wings. In: Variety, 1939.
- âSeldom if ever have such thrills of aviation been shown on the screen; seldom if ever have such characterizations been blended in a story that have equal spectacle, comedy, feeling.â Motion Picture Herald zit. nach Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Citadel Press, Secaucus 1974, S. 104.
- âThis masterwork embodies a fantastic range of opposite states of mind and being: stoicism/grief, pragmatism/mysticism, stasis/change.â Zach Campbell: (Memento vom 16. Mai 2010 im Internet Archive). In: Slant Magazine, 2. Oktober 2003.
- âOnly Angels Have Wings is a treasure trove of terse, pithy dialogue. [âŠ] Though sometimes laid low by obvious miniatures, the aerial scenes in Only Angels Have Wings are by and large first-rate.â Hal Erickson: Only Angels Have Wings bei AllMovie, abgerufen am 20. Mai 2023 (englisch)
- S.O.S. Feuer an Bord. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 7. April 2019.
- S.O.S. Feuer an Bord. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 20. Mai 2023.
- Vgl. synchrondatenbank.de