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Die Sudzentrale war ein Kraftwerk in Wilhelmshaven Das im Jugendstil errichtete Gebaude bildete zusammen mit der Kaiser Wilhelm Brucke ein stadtbildpragendes Gebaudeensemble verfiel jedoch seit seiner Stilllegung 1993 zunehmend und wurde trotz Denkmalschutz 2015 abgerissen SudzentraleSudzentrale vom Sudstrand gesehen im Jahr vor dem Abriss Sudzentrale vom Sudstrand gesehen im Jahr vor dem AbrissLageSudzentrale Wilhelmshaven Niedersachsen Niedersachsen DeutschlandKoordinaten 53 30 54 N 8 8 8 O 53 514952 8 135553 Koordinaten 53 30 54 N 8 8 8 OLand Deutschland DeutschlandDatenTyp DampfkraftwerkPrimarenergie Fossile EnergieBrennstoff Kohle ab 1963 HeizolLeistung 14 5 MegawattBetreiber Kaiserliche Marinewerft Wilhelmshaven ab 1947 Nordwestdeutsche Kraftwerke AGBetriebsaufnahme 1908Stilllegung 1993f2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bildergalerie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Sudzentrale wurde ab Ende 1908 erbaut um die Kaiserliche Marinewerft mit Strom zu versorgen Der erste Bauabschnitt der Sudzentrale konnte im Jahr 1911 fertiggestellt werden In den Jahren 1914 1915 wurden Maschinenhalle und Kesselhaus um etwa elf Meter verlangert die ursprungliche Leistung wurde durch vier weitere Kessel im Kesselhaus und durch eine 4000 PS starke Dampfturbine im Maschinenhaus vergrossert Bei einer zweiten Erweiterung des Kraftwerks im Jahr 1920 wurde die Leistung auf insgesamt 15 000 PS gesteigert Die Gesamtleistung betrug nun insgesamt 11 250 Kilowatt was die Sudzentrale zum starksten Kraftwerk ihrer Zeit machte 1925 1926 erhielt die Sudzentrale sechs gebrauchte Dieselmotoren zur Stromerzeugung die aus U Booten stammten 1 Den Zweiten Weltkrieg uberstand das Kraftwerk relativ unbeschadet Durch die Demontage der Kriegsmarinewerft entfiel auch ihr Energiebedarf 1947 wurde das Kraftwerk daher an die Nordwestdeutsche Kraftwerke AG verpachtet um Teile der Stadt mit Strom zu versorgen Dazu erhielt das Kraftwerk einen grossen Kesselhausanbau der die Leistung auf 14 5 Megawatt Leistung erhohte 1948 wurde der uber 70 Meter hohe gemauerte Schornstein vor dem alten Kesselhaus zunachst gekurzt spater dann ganz abgetragen 1 Ab 1957 wurde im Rahmen der Wiederbewaffnung auf dem ehemaligen Gelande der Kriegsmarinewerft das Wilhelmshavener Marinearsenal errichtet Dazu wurde die Befeuerung der Sudzentrale auf schweres Heizol umgestellt sie versorgte ausserdem ab 1963 das Marinearsenal uber oberirdisch verlegte Leitungen mit Dampf Die dafur notwendigen Kessel wurden im alten Kesselhaus installiert der Kesselhausanbau wurde uberflussig und konnte 1971 abgebrochen werden 1987 wurde das Gebaude unter Denkmalschutz gestellt Die auf 30 Jahre abgeschlossenen Pachtvertrage mit dem Elektrizitatsversorgungsunternehmen Preussen Elektra liefen 1993 aus und wurden nicht verlangert Damit endete der Betrieb der Sudzentrale als Kraftwerk Es erfolgte die Stilllegung und der Bund als Eigentumer verkaufte das Gebaude an private Investoren da die Stadt Wilhelmshaven den notwendigen Kaufpreis aus haushaltspolitischen Grunden nicht aufbringen konnte 1 Seit Mitte der 1990er Jahre war die Sudzentrale dem Verfall preisgegeben Durch Vandalismus wurden grosse Teile der denkmalgeschutzten Bausubstanz beschadigt oder zerstort Der damalige Leiter des kommunalen Hochbauamts und spaterer Hochschullehrer fur Architekturgeschichte Ingo Sommer wies fruhzeitig auf den architekturhistorischen Wert des Industriebauwerks hin Zur Rettung dieses Bauwerks wurde im Jahr 2002 von Corinna Janssen und Jurgen Engel das Forum Wilhelmshaven ins Leben gerufen Die Mitglieder des Forums hielten Vortrage uber die Sudzentrale und brachten sie dadurch regelmassig in die Presse Im Juli 2011 grundete sich der gemeinnutzige Verein zum Erhalt der Sudzentrale e V Ziel ist Erhalt durch Nutzung also die Sicherung Sanierung und Neunutzung in privater oder offentlicher Hand In kurzer Zeit wurden uber 2000 Unterschriften fur den Erhalt des einmaligen Baudenkmals gesammelt Seit Februar 2014 war eine Weiterverwendung des gesamten Gelandes und der damit verbundene Abbruch der darauf befindlichen Gebaude geplant 2 Ende Februar 2014 konnte eine Verschiebung des Abrisses um zwei Monate mit den Eigentumern der Sudzentrale vereinbart werden In dieser Zeit liess der Verein zum Erhalt der Sudzentrale e V ein Gutachten uber eine weitere Nutzung der Sudzentrale erstellen Der Wilhelmshavener Oberburgermeister Andreas Wagner machte dem Verein mit Hinweis auf die Haushaltssituation der Stadt jedoch wenig Hoffnung und erklarte dass ein Kauf der Sudzentrale durch die Stadt wohl nicht in Frage kommt Nach seiner vorsichtigen aber nicht unrealistischen Schatzung war mit 20 bis 30 Millionen Euro fur Kauf Altlastensanierung Instandsetzung und Inbetriebnahme zu rechnen 3 Hinzugekommen waren die laufenden Kosten fur den Bauunterhalt und Zuschusse fur einen kostendeckenden Betrieb abhangig von der neuen Nutzung nbsp Reste des Gebaudes wahrend der Abrissarbeiten im August 2015Ende August 2014 begannen die Eigentumer mit einem Abriss von Teilen der Sudzentrale 4 Am 5 August 2015 begannen Bagger mit dem endgultigen Abriss der oberirdischen Teile der Sudzentrale nachdem die Stadt Wilhelmshaven die Genehmigung fur den oberirdischen Teilabbruch des denkmalgeschutzten Gebaudes verfugt hatte Lediglich ein Teil des Kesselhauses in dem geschutzte Fledermause uberwintern blieb vorlaufig erhalten 5 Am 21 April 2016 wurde auch der letzte Teil des Kesselhauses abgerissen nbsp Denkmal an der RheinstrasseIm Jahr 2020 wurde ein Denkmal aus Schrottteilen des Kraftwerks nahe dem alten Standort errichtet Bildergalerie Bearbeiten nbsp Schriftzug Sudzentrale 2001 nbsp Zustand 2011 nbsp Haken des Bruckenkrans 2001 nbsp Grosse Halle Zustand 2011Siehe auch BearbeitenListe stillgelegter Kraftwerke in Deutschland Kraftwerk Wilhelmshaven E ON Kraftwerk Wilhelmshaven Engie Literatur BearbeitenEberhard Kliem Abgesang auf ein unersetzliches Baudenkmal Die Sudzentrale Wilhelmshaven steht vor dem Abriss In Schiff amp Zeit Panorama maritim Nr 74 Herbst 2011 S 45 47 Ingo Sommer Sudzentrale und Kaiser Wilhelm Brucke Ein einzigartiges Denkmal Ensemble In Wilhelmshavener Zeitung vom 7 Mai 2011 Ingo Sommer Geschichtsvergessenes Effizienzdenken bedrohte architektonisches Erbe der Stadt In Wilhelmshavener Zeitung vom 6 Oktober 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudzentrale Wilhelmshaven Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verein zum Erhalt der Sudzentrale e V Sudzentrale bei bunker whv deEinzelnachweise Bearbeiten a b c Corinna Nickel und Lars Conrads Die Geschichte der Sudzentrale abgerufen am 16 Februar 2014 WZOnline Baldiger Abriss der Sudzentrale angekundigt abgerufen am 30 April 2014 Abriss zwei Monate aufgeschoben Auf wzonline de abgerufen am 30 April 2014 Abriss der Sudzentrale in Wilhelmshaven beginnt Auf nwzonline de abgerufen am 27 August 2014 Bagger reisst die Mauern der Sudzentrale ein In Wilhelmshavener Zeitung vom 6 August 2015 Seite 1 Normdaten Korperschaft GND 7842761 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudzentrale Wilhelmshaven amp oldid 221770355