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Das Walfang Fabrikschiff Sudmeer entstand 1928 durch Umbau des Kabellegers Colonia in das norwegische Fabrikschiff Torodd Nach Verkauf innerhalb Norwegens wurde das Schiff 1934 in Sydis umbenannt 1937 wurde das Schiff ins Deutsche Reich verkauft Unter dem Namen Sudmeer wurde es vom Hamburger Walfang Kontor in den Fangsaisons 1937 1938 und 1938 1939 im Sudpolarmeer eingesetzt Sudmeer Sudmeer 1939 Sudmeer 1939SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichNorwegen NorwegenDeutsches Reich NS Deutsches Reichandere Schiffsnamen bis 1928 Coloniabis 1934 Toroddbis 1937 SydisSchiffstyp KabellegerWalfang FabrikschiffHeimathafen HamburgEigner The Telegraph Construction amp Maintenance Co 1928 A S Odd1934 Norske Hvalprodukter A S1937 Deutsche Olmuhlen Rohstoff GmbHBauwerft Wigham Richardson amp Co Newcastle upon TyneBaunummer 387Stapellauf 14 Februar 1901Indienststellung Mai 1902 als Kabelleger1928 als WalfangfabrikschiffVerbleib am 14 Oktober 1944 vor norwegischer Kuste versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 148 44 m nach Umbau 147 9 m Lpp Breite 17 07 mTiefgang max 8 38 m nach Umbau 8 9 mVermessung 7 976 BRT als Kabelleger8 118 BRT als Fabrikschiff Besatzung 280 Mann einschliesslich der funf FangbooteMaschinenanlageMaschine 2 Dreizylinder Dreifach ExpansionsmaschinenMaschinen leistung 5 400 PSHochst geschwindigkeit 14 5 kn 27 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 9 750 tdwIm Zweiten Weltkrieg nutzte die Kriegsmarine das Schiff ab 1942 als Oltransporter und stationierte es zeitweise in Kirkenes Am 14 Oktober 1944 wurde auch die Sudmeer bei einem alliierten Luftangriff nahe Honningsvag versenkt und war damit das letzte Walfangfabrikschiff das im Zweiten Weltkrieg verloren ging Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatz als Kabelleger 3 Umbau zum Walfang Fabrikschiff 3 1 Walfang unter norwegischer Flagge 3 2 Verkauf nach Deutschland 3 3 Verbleib im Zweiten Weltkrieg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDas Schiff entstand als Kabelleger auf der Werft von Wigham Richardson amp Co Ltd in Walker bei Newcastle upon Tyne im Auftrag der Telegraph Construction amp Maintenance Co London fur die Verlegung eines Transpazifikkabels Am 14 Februar 1901 lief die Colonia mit ihrem an einen Klipper erinnernden Rumpf als weltweit grosster Kabelleger vom Stapel Die Grosse war erforderlich um die Kabellangen fur die grossen zu uberwindenden Strecken im Pazifik an Bord unterzubringen In vier runden Kabeltanks mit leicht unterschiedlichen Abmessungen konnten insgesamt etwa 5600 km Kabel verstaut werden Am 6 Mai 1902 fuhrte das neue Schiff seine erste grosse Probefahrt entlang der britischen Ostkuste durch Dann marschierte der Kabelleger in den Pazifik Einsatz als Kabelleger BearbeitenNoch 1902 begann die Colonia mit der Verlegung eines Kabels von Bamfield Vancouver Island zur Insel Fanning fur dessen Verlegung sie konstruiert worden war Sie wurde dabei vom Kabelleger Anglia 1889 6 514 BRT unterstutzt und verlegte das Kabel uber Fidschi und die Norfolkinsel nach Queensland Dazu wurde noch ein Kabel von Australien nach Neuseeland verlegt Ab 1903 ubernahm sie die Verlegung des US amerikanischen Transpazifikkabels und verlegte das Kabel von Honolulu nach Midway 2474 km weiter nach Guam 4919 km und von dort nach Manila 3041 km 1905 sollte die Colonia im Nordatlantik ein viertes Telegrafenkabel von Amerika nach Europa auf der Nordroute verlegen Beim Auslaufen Mitte August aus Halifax Nova Scotia streifte sie einen Felsen und erlitt ein Leck in einem Ballasttank Der befurchtete Verlust des fast neuen Schiffes und des doppelt so wertvollen Kabels an Bord konnte verhindert werden da es gelang das Kabel auf den amerikanischen Kabelleger Mackay Bennet umzuladen und dann das Leck abzudichten Die Colonia wurde zur Reparatur wieder nach Halifax eingeschleppt und konnte im September ihre Arbeit wieder aufnehmen 1 bei der sie von der Mackay Bennet und der neuen Cambria 1906 1955 BRT unterstutzt wurde In den folgenden Jahren war das Schiff in verschiedenen Bereichen des Atlantiks aber auch im Mittelmeer Roten Meer und im Indischen Ozean im Einsatz Im Ersten Weltkrieg war das Schiff vorwiegend mit Reparaturarbeiten an den Seekabeln beschaftigt verlegte aber auch einige neue Linien von Wichtigkeit wie ein Kabel von Peterhead nach Alexandrowsk bei Murmansk und ein neues Kabel von New York uber Kuba nach Panama Nach Kriegsende wurde die Colonia am amerikanischen Kontinent eingesetzt und verlegte 1919 eine Verbindung von Rio de Janeiro nach Ascension uber 3898 km Fur den Plan ein zweites Transpazifikkabel von Kanada nach Australien zu verlegen beschaffte die Betreibergesellschaft ein neues Schiff Die 1926 bei Swan Hunter in Wallsend fertiggestellte Dominia wurde mit ihren 9273 BRT der grosste Kabelleger weltweit Durch die Beschaffung des neuen Schiffes wurde die Colonia uberflussig 1927 und 1928 noch im Mittelmeer eingesetzt wurde der Kabelleger der fast 150 000 km Kabel verlegt hatte 1928 an die Walfanggesellschaft A S Odd in Sandefjord verkauft Umbau zum Walfang Fabrikschiff Bearbeiten nbsp C A Larsen und Torodd ungefahr 19331928 wurde die von der Walfanggesellschaft A S Odd angekaufte Colonia bei der Framnaes M V in Sandefjord zu einem Walfang Fabrikschiff umgebaut Anders als die auch fur den Reeder Lars Christensen im Umbau befindlichen Tanker San Nazario und San Lorenzo zu Thorshammer und Ole Wegger erhielt das alte und kleinere Schiff sofort eine Heckaufschleppe um die von ihren Fangbooten erjagten Wale an Bord zu ziehen und so die Verarbeitung einfacher durchfuhren zu konnen Das in Torodd umbenannte ehemalige Colonia sollte bei ihrem neuen Eigner das altere Fabrikschiff Pythia 2 ersetzen Walfang unter norwegischer Flagge Bearbeiten Die Torodd wurde noch 1928 mit vier Fangbooten erstmals im Sudpolarmeer eingesetzt und blieb bis zur Auflegung der gesamten norwegischen Walfangflotte 1931 im Einsatz Danach setzte die Gesellschaft A S Odd nur noch die neu erworbene Solglimt ein und Torodd blieb in Reserve Im Sommer 1934 wurde das Schiff mit alteren Fangbooten an die von Nordstrom Jespersen amp Co gefuhrte Norske Hvalprodukter A S in Oslo verkauft Diese liess neue Verarbeitungsanlagen einbauten um nicht nur Walol sondern auch weitere Produkte produzieren zu konnen und benannte das Schiff in Sydis um Schon in der Saison 1934 1935 kam die Sydis mit funf Walfangern vor der Antarktis zum Einsatz In der Saison 1936 1937 war sie das Fabrikschiff mit der grossten Fleischmehlproduktion 3 Verkauf nach Deutschland Bearbeiten 1937 wurde das Fabrikschiff mit seinen Fangbooten nach Deutschland verkauft Auch die Arbeitsvertrage der 280 auf den Schiffen eingesetzten Norweger wurden ubernommen Neuer Eigner wurde die Deutsche Oelmuhlen Rohstoff GmbH die das Fabrikschiff in Sudmeer und die Fangboote in Sud 1 bis Sud 5 umbenannte Fangboot BRT Lange m Breite m PSi Kn Besatzung Baujahr Bauwerft BemerkungSud I 220 33 30 6 60 700 11 5 15 1925 Framnes M V Sandefjord ex Isen 1934 Grib 4 Sud II 219 33 30 6 60 700 11 5 15 1925 Framnes M V ex 1934 HaukenSud III 201 33 70 6 60 700 11 5 15 1924 Akers M V Oslo ex Istre 1934 Thor Junior 5 Sud IV 201 33 70 6 60 700 11 5 15 1924 Akers M V ex Isfire 1934 Thor Senior 6 Sud V 220 33 30 6 60 700 11 5 15 1924 Framnes M V ex Isfem 1934 Neb 7 In der ersten Saison wurden von der Reederei Salvesen dazu noch die unter britischer Flagge laufenden Walfanger Shera und Stefa 253 BRT 35 4 7 4 m 850 PS 12 kn 15 Mann 1929 Smith s Dock Middlesbrough gechartert Diese sollten 1939 durch zwei bei Seebeck in Wesermunde bestellte Neubauten Sud VI und Sud VII 381 BRT 40 4 8 1 m 1700 PS 14 kn 15 Mann ersetzt werden die allerdings als Wiking 9 und Wiking 10 ausgeliefert wurden Die Einsatzleitung ubernahm das Hamburger Walfang Kontor das auch den Einsatz der angemieteten Fabrikschiffe C A Larsen und Skytteren koordinierte und im folgenden Jahr auch noch das angekaufte Fabrikschiff Wikinger ex Vikingen ubernahm Verbleib im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Sudmeer befand sich beim Kriegsausbruch in Hamburg 1940 wurde sie von der Kriegsmarine ubernommen und fur Transporte sowie als stationarer Tanker und Werkstattschiff eingesetzt Zeitweise diente sie als Basisschiff in Kirkenes Am 14 Oktober 1944 wurde die Sudmeer bei Honningsvag von alliierten Flugzeugen versenkt Literatur BearbeitenJoh N Tonnessen Arne Odd Johnsen The History of Modern Whaling University of California Press 1982 ISBN 0 520 03973 4 Dieter Vierus Kabelleger aus aller Welt transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1989 ISBN 3 344 00394 1Weblinks BearbeitenGeschichte der Colonia Webseite uber Swan Hunter amp Wigham Richardson englisch 1928 DS Flk Torodd skiphistorie net abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten Vierus S 83 Fabrikschiff Pythia In skipshistorie net Abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch norwegisch Tonnessen S 720 Walfanger Grib In skipshistorie net Abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch norwegisch Walfanger Thor Junior In skipshistorie net Abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch norwegisch Walfanger Thor Senior In skipshistorie net Abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch norwegisch Walfanger Neb In skipshistorie net Abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch norwegisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudmeer Schiff amp oldid 237556718