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Rupert Giessler 23 September 1896 in Mannheim 15 Oktober 1980 in Freiburg war ein deutscher Journalist NS Opfer und Mitbegrunder der Badischen Zeitung Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Ausbildung und berufliche Anfange 2 Benachteiligung und Verfolgung 3 Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Uberregionales Engagement 5 Ehrungen 6 Werke Auswahl 7 Literatur 8 WeblinksHerkunft Ausbildung und berufliche Anfange BearbeitenRupert Giessler wurde geboren als Sohn des spateren Landgerichtsdirektors Franz Joseph Giessler Im Ersten Weltkrieg geriet er in Kriegsgefangenschaft Nach der Ruckkehr begann er mit dem Studium der Philosophie und Jurisprudenz zu dessen Abschluss er 1925 an der Universitat Freiburg zum Dr phil promoviert wurde Anschliessend trat er als Feuilletonredakteur in die Redaktion der zentrumsnahen Freiburger Tagespost ein wo er spater auch im politischen Ressort tatig war Im Jahr 1928 heiratete er die aus einer judischen Familie stammende Irmgard Freytag die noch vor der Hochzeit zum katholischen Glauben ihres kunftigen Ehemannes konvertierte 1936 wurde ihre gemeinsame Tochter Ursula geboren Benachteiligung und Verfolgung BearbeitenNach 1933 hatte Giessler verschiedentlich mit Behinderungen durch das nationalsozialistische Regime zu kampfen bis er 1939 mit Berufsverbot belegt wurde kurz bevor Ende Februar 1940 die Freiburger Tagespost wegen angeblichen Papiermangels ihr Erscheinen einstellen musste Nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit konnte er zum 1 November 1940 im mittlerweile durch die deutsche Wehrmacht besetzten Elsass im Alsatia Verlag in Colmar auf Vermittlung von dessen Verleger Joseph Rosse eine Anstellung als Lektor und Abteilungsleiter finden die nach aussen hin als Sekretar getarnt wurde Der Alsatia Verlag galt als Zentrum des katholischen Widerstandes im Elsass in dem unter anderem Schriftsteller wie Reinhold Schneider publizierten Mehrfach konnte Joseph Rosse in jener Zeit Rupert Giessler vor dem Zugriff durch die Gestapo bewahren Nachdem die Sicherheit der Familie vor der Verfolgung durch die NS Behorden in Freiburg nicht mehr gewahrleistet war wurde die Tochter Ursula im Hochsommer 1944 von einer Freundin der Familie mit dem Fahrrad nach Stegen ins Ordenshaus der Herz Jesu Priester gebracht wo der Rektor des Klosters Pater Heinrich Middendorf spater geehrt als Gerechter unter den Volkern sie im Kinderheim unterbrachte bis kurze Zeit spater ihre Mutter nachkommen konnte Irmgard Giessler arbeitete in Middendorfs Buro als Sekretarin um als Angestellte des Hauses zu gelten Rupert Giessler besuchte seine Familie oft in Stegen so auch am 27 November 1944 als Freiburg bombardiert wurde Beinahe ware er mit dem Fahrrad in diesen Angriff hinein gefahren wenn er nicht noch die Andacht der Klostergemeinschaft in der Kapelle hatte abwarten wollen um sich zu verabschieden Den Einmarsch der Franzosen erlebte Giessler ebenfalls in Stegen und wirkte dort in den kommenden Wochen als glaubwurdiger Dolmetscher zwischen den Besatzungstruppen und der Ordensgemeinschaft Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenBereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte Giessler am 5 September 1945 zusammen mit Heinrich Rombach dem ehemaligen Herausgeber der Freiburger Tagespost zu den Grundern der Freiburger Nachrichten der ersten in Freiburg durch die franzosische Besatzungsmacht lizenzierten Tageszeitung Diese wiederum ging am 1 Februar 1946 in der neu gegrundeten starker uberregional orientierten Badischen Zeitung auf die zu den auflagenstarksten Blattern Sudwestdeutschlands gehorte und sich als unabhangige Tageszeitung mit christlicher Grundhaltung verstand Hier arbeitete Giessler bis 1965 als verantwortlicher Redakteur und Leiter des Feuilletons Gemeinsam mit Gertrud Luckner und anderen engagierten Katholiken grundete er 1948 den Freiburger Rundbrief eine Zeitschrift fur den christlich judischen Dialog Uberregionales Engagement BearbeitenSeit 1946 wirkte Giessler im Vorstand des neu gegrundeten Deutschen Presseverbandes Baden und war von 1953 bis 1965 Vorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes DJV Am 20 November 1956 gehorte Giessler zu den zehn Grundern des Deutschen Presserates als dessen erster Sprecher er ab 1965 wirkte Auf dem 1 Deutschen Journalistentag am 24 Marz 1960 in Berlin wurde Giessler als dessen Prasident bestatigt zudem fungierte er als Mitglied im Rundfunkrat des Sudwestrundfunks Ehrungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz 1959 Ehrenvorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes 1965 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1973 Werke Auswahl BearbeitenDie Gemalde von Willy Oeser Mannheim 1928 Die geistliche Lieddichtung der Katholiken im Zeitalter der Aufklarung in Schriften zur deutschen Literatur Bd 10 B Filser Augsburg 1929 Zehn Jahre Deutscher Presserat Bonn Bad Godesberg Dt Presserat 1966 Literatur BearbeitenAnsgar Furst Zum Tode Rupert Giesslers in Badische Zeitung vom 16 November 1980 Bernd Bothe Irmgard und Ursula Giessler in Gerechte unter den Volkern Pater Dr Heinrich Middendorf in Freiburger Rundbrief Neue Folge Zeitschrift fur christlich judische Begegnungen Freiburg 1 Juli 1995 S 185 Bernd Bothe Er nahm sie alle auf Forschungserzahlung uber den Judenretter Pater Heinrich Middendorf Freiburg 2014 S 32 36 Martin Schieder und Friederike Kitschen Hrsg Art vivant Quellen und Kommentare zu den deutsch franzosischen Kunstbeziehungen 1945 1960 Berlin 2011 Passagen Passages Bd 14 S 106f Peter Johannes Weber Alemannische Heimat Eine heimatgeschichtliche Beilage der Freiburger Tagespost in schwieriger Zeit 1934 1940 inkl Register in Schau ins Land Jahresheft des Breisgau Geschichtsvereins Schauinsland 121 2002 S 165 208 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rupert Giessler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek http www munzinger de document 00000007267 Freiburger Nachrichten als Digitalisat der Universitatsbibliothek der Albert Ludwigs Universitat FreiburgNormdaten Person GND 116620803 lobid OGND AKS VIAF 71763942 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giessler RupertKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Publizist und NS OpferGEBURTSDATUM 23 September 1896GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 15 Oktober 1980STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rupert Giessler amp oldid 214116727