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Das Runtingerhaus in Regensburg in der Keplerstrasse 1 ist mit seinem Baubeginn um 1200 ein historisches Gebaude in der Altstadt von Regensburg Das Gebaude ist mit dem Mitte des 13 Jahrhunderts entstandenen fruhgotischen Treppengiebelhaus eines der altesten und besterhaltenen Patrizier Hauser des Regensburger Patriziats In den Folgejahren wurde das Gebaude nach Zukaufen und Anbauten erweitert und kam 1367 in den Besitz der Familie Runtinger einer der wohlhabendsten Familien von Handelsherren in Regensburg im 14 Jahrhundert 1 Das Haus blieb bis in das 16 Jahrhundert im Besitz der Familie Runtinger Danach wurde das Haus als Gasthaus genutzt und mehrfach baulich verandert Im 19 und im 20 Jahrhundert wurde der Hauskomplex uberwiegend fur Wohnzwecke genutzt Danach erfolgte eine umfassende Sanierung mit dem Ziel einer offentlichen Nutzung 2 RuntingerhausRuntingerhaus Nordfassade Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Runtingerhaus Innenhof mit BrunnenDer alteste Bauteil des Gebaudes mit Staffelgiebel und Zinnenattika ist der Giebelbau an der Keplerstrasse der auf einen Hausturm von 1200 zuruckgeht 1260 wurde ein schmales viergeschossiges Wohnhaus im Westen angebaut In dieser Zeit entstanden auch die Fensteroffnungen mit den schmuckenden Arkaden und die Bekronungen mit den Zinnen Erst um 1330 wurde das Gebaude nach Suden hin erweitert und im Innenhof des Sudbaus ein Ziehbrunnen geschaffen Die Einfahrt zum Innenhof ist mit drei Kreuzrippengewolben uberspannt In einem der Schlusssteine findet man das Wappen des Erbauers des Sudflugels Marquart Eisenmanger Probst auf Thunau ein Eisenhandler der das Gebaude 1367 an den Handelsherren Wilhelm Runtinger verkaufte 1399 erwarb Wilhelm Runtinger auch den westlich angrenzenden Besitz womit das Gebaude seine heutigen Ausmasse erhielt Erst durch die Erweiterung des Gebaudes nach Westen konnte im 1 Obergeschoss der fur die heutige Nutzung so wichtige grosse Saalbau geschaffen werden dessen massive Holzdecke auf einem achteckigen Mittelpfeiler ruht Um 1400 ubergab Wilhelm Runtinger das Haus an seinen Sohn Matthaus Runtinger Er liess um 1440 wegen erwunschter Warme und Behaglichkeit im 2 Obergeschoss eine vollstandig mit Holz ausgeschalte Bohlenstube einbauen der wegen ihrer Grosse und ihrer Malereien besondere Bedeutung zukommt 2 Nutzung BearbeitenAb dem 16 Jahrhundert wurde das Gebaude als Gasthof genutzt verfiel aber zusehends und wurde im 19 Jahrhundert in zahlreiche Kleinwohnungen aufgeteilt Der bekannte Expressionist Josef Achmann hatte eine dieser Wohnungen von 1908 bis 1911 als Atelier gemietet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier Fluchtlinge untergebracht Nach 1960 wurde das Gebaude umfassend saniert mit dem Ziel einer offentlichen Nutzung Dabei kam es aus der heutigen Sicht des Denkmalschutzes zu problematischen Entfernungen von nachmittelalterlichen Einbauten und zu idealisierenden Regotisierungen unter Verwendung von Spolien Heute ist im Gebaude das Regensburger Stadtarchiv untergebracht Die Aussenstelle des Bayerischen Landesamts fur Denkmalpflege befand sich bis 2007 ebenfalls hier wurde dann aber in die Konigliche Villa umgesiedelt Der 200 m grosse historische Festsaal kann fur Veranstaltungen angemietet werden Im Stadtarchiv befindet sich auch das Handelsbuch der Familie Runtinger 3 mit Geschaftseintragungen von 1383 bis 1407 welches das bedeutendste deutsche Kaufmannsbuch des Mittelalters darstellt Literatur BearbeitenWiltrud Eikenberg Das Handelshaus der Runtinger zu Regensburg Ein Spiegel suddeutschen Rechts Handels und Wirtschaftslebens im ausgehenden 14 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1976 Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 43 ISBN 3 525 35352 9 Franz Bastian Das Manual des Regensburger Kaufhauses Runtinger und die mittelalterliche Frauenfrage In Jahrbucher Nationalokonomie Statistik Band 115 II III 60 1920 S 385 442 Franz Bastian Das Runtingerbuch 1383 1407 und verwandtes Material zum Regensburger sudostdeutschen Handel und Munzwesen 3 Bande Bosse Regensburg 1935 1944 Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit Band 6 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Runtingerhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt Regensburg zum RuntingerhausEinzelnachweise Bearbeiten zur Familie Runtinger siehe Heinrich Wanderwitz Runtinger In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 267 Digitalisat a b Denkmalsteckbrief Keplerstrasse 1 Runtingersale Stadt Regensburg Amt fur Archiv und Denkmalpflege Stand 2009 Gundolf Keil Runtingerbuch rechenpuch chaufmanschaft und wegselpuch In Verfasserlexikon 2 Auflage Band 8 1992 Sp 392 395 49 02106 12 09387 Koordinaten 49 1 15 8 N 12 5 37 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Runtingerhaus amp oldid 229546569