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Die Ruine Gleissenburg ist die Ruine einer Hohenburg auf einem 640 m u NN hohen Felsvorsprung uber dem Hollental westlich von Beiningen einem Stadtteil von Blaubeuren im Alb Donau Kreis in Baden Wurttemberg Ruine GleissenburgReste der Ruine Gleissenburg 2008 10Reste der Ruine Gleissenburg 2008 10Staat DeutschlandOrt Blaubeuren BeiningenEntstehungszeit um 1376Burgentyp HohenburgErhaltungszustand MauerresteStandische Stellung AdligeGeographische Lage 48 23 N 9 47 O 48 3772 9 7912 640 Koordinaten 48 22 37 9 N 9 47 28 3 OHohenlage 640 m u NNRuine Gleissenburg Baden Wurttemberg Ruine Gleissenburg von Nordosten aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDas Hollental beginnt als enges Trockental mit schonen Felsenformationen im Osten in der Umgegend der Ruine mundet in das Riedental und offnet sich spater in eine weite beackerte Ebene ins Achtal gegenuber dem Sirgenstein Vom Sirgenstein Burg Sirgenstein welcher ebenfalls eine Burg trug konnte man alle Bewegungen durch das Achtal und aus dem Hollental uberwachen Geschichte BearbeitenIn der schriftlichen Uberlieferung wird erstmals 1376 der Niederadlige Ruland von Uberkingen als gesessen zu Gleissenburg genannt 1 Ruland von Uberkingen verausserte die Burg vor 1380 fur 500 Pfund Heller 1380 verkaufte die Witwe Nesa von Gundelfingen die Burg mit einem dazugehorigen Gebaude sowie Zubehor an Hans von Westerstetten 2 Bereits 1408 wird Eitel Hans von Wernau als Urkundenzeuge nach der Gleissenburg genannt 3 Die Niederadligen von Wernau konnten die Burg als Eigen inne gehabt haben 2 Zumindest gab 1424 Eitel von Werdenow dem Herzog Friedrich von Osterreich seine halbe Veste Gleyssenburg 4 samt Zubehor zu Lehen auf Die zweite Halfte des Rechskomplexes muss ebenfalls den Habsburgen zum Lehen aufgetragen worden sein die spater im Besitz des gesamten Rechskomplexes waren 5 Die Habsburger hielten sich bei der weiteren Lehensvergabe der Burg das Offnungsrecht d h die Nutzung der Anlage fur eigene Truppen vor Mitte des 15 Jahrhunderts wurde die Gleissenburg im sogenannten Stadtekrieg von der Reichsstadt Ulm eingenommen und beschadigt Im nachfolgenden Rechsstreit erhielt Wolf von Wernau 1458 die Burg zuruck und erhielt Schadensersatz 2 Weitere Besitzer waren die Herren von Altmannshofen von Villenbach der Untervogt zu Blaubeuren Albrecht Heinrichmann schliesslich Hans Spath von Schulzburg Letzterer verkaufte die Burg 1506 an das Spital Blaubeuren bei welchem sie bis zu ihrem Ende verblieb Noch 1662 soll fur den Bauunterhalt des Schlosses der Bestandbauer auf dem benachbarten Hofgut Gleissenburg aufkommen Im Laufe der folgenden 100 Jahre scheint das Schloss aber aufgegeben worden zu sein denn 1772 ist nicht mehr davon die Rede Beschreibung BearbeitenNach dem Grundrissplan bei Enslin 1896 war die Burg durch einen Halsgraben von der Ebene des Hochstrass getrennt Die Burg bestand scheinbar aus einem einzigen grosseren Gebaude welches rechteckigen bis nahezu quadratischen Grundriss hatte Im Westen am Berghang scheinen sich weitere Mauern einer eventuellen Vorburg befunden zu haben Die Grossenverhaltnisse lassen am ehesten auf einen Wohnturm mit Vorwerk schliessen Die Burg soll von Beiningen aus ob und unter der Erde durch Deicheln mit Wasser versorgt worden sein Noch in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wurden umfangreiche Reparaturen vorgenommen wobei folgende Gebaudeteile genannt werden das Burg oder Schlosstor die Brucke wohl uber den Halsgraben der Schlossgiebel und die Wohnstube Die Wohnstube erhielt einen neuen Kachelofen das Dach wurde neu mit Dachplatten eingedeckt und die Brucke uber den Schlossgraben wurde mit dicken Eichenbrettern neu belegt 6 Heute sind von der ehemaligen Burg Reste der Umfassungsmauern und des Halsgrabens oberflachlich sichtbar Die Ruine wurde im Laufe der Jahrhunderte weitgehend eingeebnet Eine archaologische Untersuchung wurde bislang nicht durchgefuhrt Zum Rechskomplex der Burg umfasste einen Wirtschaftfshof Obstbaume Acker sowie Holz und Weiderechte 2 Beim Verkauf 1506 gehorte zur Burg umfassender Waldbesitz 7 Literatur BearbeitenPappelau mit Erstetten Gleissenburg und Ziegelhof In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Blaubeuren Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 7 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1830 S 183 186 Volltext Wikisource Ch Enslin Gleissenburg In Blatter des Schwabischen Albvereins Jg 8 1896 Spalten 163 170 Eugen Imhof Die Gleissenburg In Eugen Imhof Hrsg Blaubeurer Heimatbuch Blaubeuren 1950 S 168 170 Gunter Schmitt Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 2 Alb Mitte Sud Wandern und entdecken zwischen Ulm und Sigmaringen Biberach an der Riss Biberacher Verlagsdruckerei 1989 ISBN 3 924489 45 9 S 45 48 Jonas Froehlich Im Kreis des Elefanten Burgen als Ressourcen des Niederadels auf der Schwabischen Alb 1250 1400 RessourcenKulturen Band 24 University Press Tubingen Tubingen 2023 ISBN 978 3 947251 84 1 Weblinks BearbeitenHistorische RekonstruktionszeichnungEinzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Ludwigsburg B 95 U 481 http www landesarchiv bw de plink f 2 2426557 a b c d Jonas Froehlich Im Kreis des Elefanten Burgen als Ressourcen des Niederadels auf der Schwabischen Alb 1250 1400 RessourcenKulturen Band 24 1 Auflage Tubingen University Press Tubingen 2023 ISBN 978 3 947251 85 8 S 168 172 handle net Immo Eberl Jorg Martin Urkunden aus Blaubeuren und Schelklingen Regesten aus den Stadtarchiven Blaubeuren und Schelklingen sowie dem Pfarrarchiv Schelklingen Alb und Donau Kunst und Kultur Band 23 Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm 2000 Nr B7 Ch Enslin Gleissenburg Blatter des Schwabischen Albvereins Jg 8 1896 Spalte 164 Immo Eberl Blaubeuren und seine Stadtteile In Hansmartin Decker Hauff Immo Eberl Hrsg Blaubeuren Die Entwicklung einer Siedlung in Sudwestdeutschland Thorbecke Sigmaringen 1986 S 915 978 Ch Enslin Gleissenburg Blatter des Schwabischen Albvereins Jg 8 1896 Spalte 169 Wolfgang Schurle Das Spital zum Heiligen Geist in Blaubeuren Ein Uberblick In Hansmartin Decker Hauff Immo Eberl Hrsg Blaubeuren Die Entwicklung einer Siedlung in Sudwestdeutschland Thorbecke Sigmaringen 1986 S 356 347 446 S Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Gleissenburg amp oldid 239516881