Rudolf Nissl (* 13. April 1870 in Fügen; † 2. Oktober 1955 in München) war ein österreichisch-deutscher Maler.
Leben Bearbeiten
Nissl war der Sohn eines Gastwirts. Er besuchte zunächst die Staatsgewerbeschule in Innsbruck. Danach studierte er von 1887 bis 1889 in der Malklasse von Ludwig Schmid-Reutte und seit dem 13. Oktober 1888 als immatrikulierter Student bei Johann Caspar Herterich, Ludwig von Löfftz und Paul Hoecker an der Münchner Akademie. Ab 1895 war er Mitglied der Münchner und Wiener Secession, später auch Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.
Nach dem Studium wohnte Nissl weiterhin in München. Malreisen führten ihn unter anderem nach Dinkelsbühl, Tittmoning, Trostberg und Ottobeuren. 1907/1908 unterrichtete er das Fach Stillleben an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins. 1911 wurde ihm der Professorentitel verliehen.
Nissl malte vor allem Landschafen, außerdem weibliche Figurenbilder (insbesondere Akte), Stillleben, Porträts und Interieurs. Stilistisch ist sein Werk dem Realismus in verschiedenen Ausprägungen (u. a. Leibl-Schule, Neue Sachlichkeit) zuzuordnen. Er war von 1938 bis 1944 auf allen Großen Deutschen Kunstausstellungen in München mit großen Stillleben vertreten.
Literatur Bearbeiten
- Nißl, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 486 (biblos.pk.edu.pl).
- Nißl, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 486.
- Georg Jacob Wolf: Rudolf Nissl: St. Georg (1905). In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (31.1915-1916). Heft 11/12, 1. März 1916, S. 205–213 (uni-heidelberg.de).
- Ulla Heise: Nissl (Nißl; Nizi), Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5, S. 439.
Einzelnachweise Bearbeiten
- matrikel.adbk.de: 00510 Rudolf Nissl, Matrikelbuch 1884-1920 (abgerufen am 27. November 2015)
- kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Nissl, Rudolf (kuenstlerbund.de).
- Yvette Deseyve: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damenakademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert (= Kunstwissenschaften. Bd. 12). Herbert Utz Verlag, München 2005, ISBN 3-8316-0479-7, S. 199.
- ↑ Ulla Heise: Nissl (Nißl; Nizi), Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5, S. 439.
- Werke von Rudolf Nissl. In: GDK Research. Abgerufen am 19. Oktober 2023.
Personendaten | |
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NAME | Nissl, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Nißl, Rudolf; Nizi, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 13. April 1870 |
GEBURTSORT | Fügen (Tirol) |
STERBEDATUM | 2. Oktober 1955 |
STERBEORT | München |