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Rudolf Jacquemien 16 Februar 1908 in Koln 20 September 1992 in Kaliningrad Russland war ein deutscher Schriftsteller und Journalist Von 1932 bis zu seinem Tod lebte er in der Sowjetunion bzw Russland Jacquemien leistete einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Literatur und Publizistik der deutschen Minderheit in der Sowjetunion Leben BearbeitenRudolf Jacquemien stammte aus einer Kolner Handwerkerfamilie wurde fruh Waise und kam in das Waisenhaus eines Klosters wo er eine streng katholische Erziehung erhielt Trotzdem trat er als junger Mann in die KPD ein 1932 wanderte Jacquemien wie viele andere idealistische Kommunisten seiner Zeit in die Sowjetunion aus 1936 wurde er sowjetischer Staatsburger 1939 40 kampfte er im Krieg gegen Finnland 1941 42 im Zweiten Weltkrieg Er wurde dann wie fast alle Russlanddeutschen zum Arbeitseinsatz im Hinterland abkommandiert 1946 wurde Jacquemien zu sieben Jahren Zwangsarbeit verurteilt die er in einem sibirischen Arbeitslager verbrachte 1954 wurde er aus der Haft entlassen 1956 rehabilitiert und ab 1959 durfte er wieder publizieren 1966 bis 1970 arbeitete er als Korrektor bei der deutschsprachigen Zeitung Freundschaft die im kasachischen Zelinograd erschien Nach Kasachstan waren 900 000 Deutsche zwangsumgesiedelt worden Als ehemaliger Reichsdeutscher beherrschte Jacquemien die deutsche Schriftsprache besser als viele Russlanddeutsche denen wahrend des Krieges und in den ersten Jahren danach kein muttersprachlicher Unterricht mehr zuteilwurde Deshalb war er seinen jungen Journalistenkollegen in allen sprachlichen Fragen ein wertvoller Helfer Neben seiner journalistischen Tatigkeit schrieb Rudolf Jacquemien viele Bucher der unterschiedlichsten Genres von Science fiction bis hin zu Lyrik 1963 wurde er in den sowjetischen Schriftstellerverband aufgenommen 1981 war er Herausgeber der ersten drei Bande umfassenden Anthologie sowjetdeutscher Literatur Als Jacquemien 1970 Rentner wurde ubersiedelte er nach Kaliningrad das ehemalige Konigsberg Offensichtlich stand er mit den sowjetischen Machthabern auf gutem Fuss denn Russlanddeutsche durften sonst fast nie in das geschlossene Militargebiet um die vormals preussische Stadt ziehen Erst nach der Offnung in den 1990er Jahren wurden bekannt das einige Deutschstammige trotz Zerstorungen Flucht und Vertreibungen in ihrer Heimatstadt ausgeharrt hatten Werke BearbeitenDich sing ich Leben Alma Ata 1968 Gedichte Ronak der letzte Marsianer Alma Ata 1976 Science Fiction Noch glanzt mein Stern Alma Ata 1978 Gedichte Lesebuch Alma Ata 1987 Sammlung kleinerer Arbeiten Als Herausgeber Gestern und heute Sowjetdeutsche Erzahlungen Moskau 1972 zusammen mit Viktor Klein Anthologie der sowjetischen Literatur Alma Ata 1981 zusammen mit Ernst Kontschak Literatur BearbeitenIngmar Brantsch Rudolf Jacquemien In Ostdeutsche Gedenktage 1998 S 81 85 G Glinski amp P Worster Konigsberg Die ostpreussische Hauptstadt in Geschichte und Gegenwart Berlin 1990 S 147 Dirk Kretzschmar Die sowjetische Kulturpolitik 1970 1985 Von der verwalteten zur selbstverwalteten Kultur Analyse und Dokumentation Bochum 1993 Jurgen Brautmeier Der vom Rhein Ein langer Weg von Koln nach Kaliningrad Der sowjetdeutsche Schriftsteller Rudolf Jacquemien 1908 1992 In Jahrbuch 83 des Kolnischen Geschichtsvereins e V Bohlau Verlag Koln 2019 ISBN 978 3 412 51638 3 S 265 295 Normdaten Person GND 1041571429 lobid OGND AKS LCCN n80042027 VIAF 273202840 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jacquemien RudolfKURZBESCHREIBUNG deutschsprachiger Schriftsteller und Journalist in der SowjetunionGEBURTSDATUM 16 Februar 1908GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 20 September 1992STERBEORT Kaliningrad Russland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Jacquemien amp oldid 218867667