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Als Rubricelle Neulateinische Ableitung von rubrica Rotel rote Farberde bezeichnete man im 19 Jahrhundert das Gebetbuch der Katholiken weil in diesem viele Buchstaben rot gedruckt waren Die drei Frauen in der Kirche Wilhelm Leibl 1881Durch diese Benennung von protestantischer Seite her offenbarte diese jedoch ihre eigene Unkenntnis der althergebrachten Initialen am Anfang eines Kapitels In ihrer eigenen Buchdrucktradition war aus calvinistischer Strenge heraus auf die farbige Gestaltung bewusst verzichtet worden Allerdings hatte dieser leicht diffamierende Begriff auch einen wahren Kern Mit Hinblick auf eine vorwiegend weibliche Leserschaft hatten die mehrheitlich suddeutschen Verlage auf die Gestaltung der als Erbauungsliteratur gedachten Werke besonderen Wert gelegt Die farbige Fassung eine Goldpragung Radierungen Seiten mit Goldschnitt hochwertiger Ledereinband und dergleichen mehr machten diese Form von Gebetbuchlein zu kleinen Kostbarkeiten die ihre Besitzer gerne vor dem Gottesdienst und in der Offentlichkeit als Statussymbol prasentierten Der kunstlerische Betrachter des landlichen Alltagslebens wahrend des letzten Drittels des 19 Jahrhunderts Wilhelm Leibl fuhrt in seinem Gemalde Die drei Frauen in der Kirche gleich drei Beispiele derartiger Messgebetbuchlein an In dem Betrachter nachstgelegenen Exemplar sind bei genauer Betrachtung die namensgebenden roten Buchstaben zu erkennen Siehe auch BearbeitenRubrik RubrizierungLiteratur BearbeitenLawrence A Hoffman Gerard Achten Frieder Schulz Peter Constantin Bloth Gebetbucher I Judentum II Mittelalter III Reformations und Neuzeit IV Praktisch theologisch In Theologische Realenzyklopadie 12 1984 S 103 124 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rubricelle amp oldid 193643894