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Das Rote Buch bezeichnet eine Sammlung der wichtigsten Satzungen Fundamentalgesetze zu Wahlen Amtseiden und Burgerrecht der Stadt und Republik Bern Buchdeckel des altesten erhaltenen Roten Buches der Stadt Bern 1549 Exemplar fur Vincenz Friedrich Steiger um 1765 Stadtschreiber Emanuel Rodt mit dem Roten Buch 1704 Einband des Materialregisters zum Roten Buch aus der Ratsstube 18 Jh Wie in Basel und anderen Stadten des Reichs wurden auch in Bern Satzungen in einem als Rotes Buch bezeichneten Band gesammelt Das in Bern 1549 erstmals greifbare Rote Buch entstand aus der Einleitung zum altesten Osterbuch Wahlbuch von 1485 und aus den Satzungenbuchern des ausgehenden Mittelalters 1 Dadurch entstand eine Sammlung von Grundgesetzen die spater als Fundamentalgesetze bezeichnet wurde und sich zur Verfassungsurkunde der regierenden Burgerschaft entwickelte 2 Das Rote Buch beinhaltete in der ersten Fassung Satzungen zu den jeweils zu Ostern stattfindenden Wahlen den Amtseiden fur Ratsmitglieder Beamte und Bedienstete Satzungen zu den Gesellschaften Zunften sowie zum Burgerrecht der Niederlassung und den Verboten des Reislaufs In den spateren Fassungen wurden die Satzungen nach den von Grundonnerstag bis Ostermittwoch stattfinden Wahlen tageweise geordnet Ab 1703 konnten die im Roten Buch enthaltenen Satzungen nur noch durch ein Zweidrittelsmehr im Grossen Rat verandert werden 3 Da sich im Roten Buch enthaltenen Satzungen ausschliesslich auf die Burgerschaft der Stadt Bern beziehen kann dieses nicht als eigentliche Verfassung der Stadt und Republik Bern angesehen werden Die im Lauf der Zeit erworbenen Territorien hatten eigene Partikularrechte Bern vereinheitlichte seine Gesetze nicht in allen Bereichen Indem die regierende Burgerschaft Mitglieder des Grossen Rats jedoch in den Territorien als Amtleute Landvogte Gubernatoren Kastlane oder als private Herrschaftsinhaber regierten hatte das Rote Buch dennoch rechtliche Auswirkungen auf das gesamte Staatsgebiet Bis 1798 gab es insgesamt zehn Fassungen Das Rote Buch wurde nie gedruckt und war nur den Ratsmitgliedern zuganglich Mitglieder der Rate durften sich eine Abschrift anfertigen lassen Die Originalfassung wurde damit zum Symbol des geordneten Regiments der Stadtrepublik 4 Neben den amtlichen Fassungen existieren ungezahlte private Abschriften insbesondere aus dem 18 Jahrhundert Der Kanzleiregistrator Christian Jakob von Wagner 1747 1809 fertigte Abschriften und Materialregister her Sein Register war unter dem Begriff Wagners Register bekannt 5 Archive BearbeitenErstes Rotes Buch 1549 1585 A I 52 im Katalog des Staatsarchivs Bern 6 Zweites Rotes Buch um 1574 1613 A I 53 im Katalog des Staatsarchivs Bern 7 Drittes Rotes Buch 1613 1643 A I 54 im Katalog des Staatsarchivs Bern 8 Viertes Rotes Buch 1643 1657 A I 55 im Katalog des Staatsarchivs Bern 9 Funftes Rotes Buch 1657 1676 A I 56 im Katalog des Staatsarchivs Bern 10 Sechstes Rotes Buch um 1676 1700 A I 57 im Katalog des Staatsarchivs Bern 11 Siebentes Rotes Buch um 1700 A I 58 im Katalog des Staatsarchivs Bern 12 Achtes Rotes Buch 1710 1731 A I 59 im Katalog des Staatsarchivs Bern 13 Neuntes Rotes Buch 1703 A I 61 im Katalog des Staatsarchivs Bern 14 Letztes Rotes Buch 1735 1795 A I 62 im Katalog des Staatsarchivs Bern Literatur BearbeitenBarbara Braun Bucher Der Berner Schultheiss Samuel Frisching 1605 1683 Schrifttum Bildung Verfassung und Politik des 17 Jahrhunderts auf Grund einer Biographie Bern 1991 ISBN 3 7272 0495 8 S 249 271 Dario Gamboni Georg Germann Hrsg Zeichen der Freiheit Das Bild der Republik in der Kunst des 16 bis 20 Jahrhunderts Bern 1991 S 374 Hermann Rennefahrt Die Rechtsquellen des Kantons Bern Das Stadtrecht von Bern V Verfassung und Verwaltung des Staates Bern Aarau 1959 SSRQ BE I 5 Christoph von Steiger Innere Probleme des bernischen Patriziates an der Wende zum 18 Jahrhundert Bern 1954 Einzelnachweise Bearbeiten von Steiger 1954 S 110 von Steiger 1954 S 110 111 von Steiger 1954 S 113 Gamboni Germann 1991 S 374 Register zu den wesentlichen Gesetzen des Roten Buches und der Burgerspunkten der Polizei und Mandatenbucher bis 1785 zu Eintragungen in den Ratsmanualen zum Venner Reglement und zum Curialienbuch 1792 Mss h h LII 177 im Katalog der Burgerbibliothek Bern SSRQ Bern I 5 S 85 online SSRQ Bern I 5 S 155 online SSRQ Bern I 5 S 189 online SSRQ Bern I 5 S 267 online SSRQ Bern I 5 S 292 online SSRQ Bern I 5 S 334 online SSRQ Bern I 5 S 411 online SSRQ Bern I 5 S 414 online SSRQ Bern I 5 S 501 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotes Buch Bern amp oldid 232521369