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Rosemarie Rehahn geb Knop 22 Januar 1923 in Ortelsburg Ostpreussen heute Polen 11 Juli 2010 in Berlin war eine deutsche Journalistin und Filmkritikerin Die langjahrige Kulturredakteurin der Wochenpost gilt als Grand Dame der ostdeutschen Filmpublizistik 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRehahn kam als Tochter des ostpreussischen Hoteliers Wilhelm Knop in Ortelsburg zur Welt Im Alter von vier Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Pillkallen wo der Vater ebenfalls ein Hotel betrieb Sie legte 1941 ihr Abitur ab im gleichen Jahr starb ihre Mutter und Rehahn wurde zum Arbeitsdienst eingezogen 2 Weil sie Medizin studieren wollte war Rehahn wahrend des Zweiten Weltkriegs zunachst als Hilfsschwester in einem Frontlazarett tatig Sie studierte von 1942 bis 1944 zunachst Medizin und spater Germanistik und Kunstgeschichte in Breslau und Strasbourg sowie Journalistik und Zeitungswissenschaft in Prag 3 Im Jahr 1945 wurde sie unter Fritz Erpenbeck Mitarbeiterin der Deutschen Volkszeitung und schrieb in der Kulturredaktion vor allem Theaterkritiken Sie wurde 1946 Mitbegrunderin und stellvertretende Chefredakteurin des Berliner Start in dem im Dezember 1946 ihre erste Filmkritik zum DEFA Spielfilm Irgendwo in Berlin erschien 1 Start das Illustrierte Blatt der jungen Generation existierte von 1946 bis 1949 neben Rehahn war auch Wolfgang Kohlhaase Filmkritiker des Blattes Nach Einstellung des Start war Rehahn ab 1949 als Kulturredakteurin beim Neuen Deutschland tatig wo ihr Mann Arne Rehahn 1924 1975 zweiter stellvertretender Chefredakteur war 4 Im Zuge der Entlassung des ND Chefredakteurs Rudolf Herrnstadt musste auch Rehahn 1953 die Zeitung verlassen Sie wurde 1954 Redakteurin der Wochenpost fur die sie Filmkritiken und Schauspielerportrats verfasste die Ralf Schenk ruckblickend als legendar bezeichnete und als Symbiosen aus Fachsimpelei und Homestory charakterisierte 1 Fur die Wochenpost besuchte sie auch Filmfestivals in Karlovy Vary Moskau und Westberlin Zudem veroffentlichte Rehahn in weiteren Filmzeitschriften und buchern der DDR darunter im Filmspiegel und in der Buchreihe Prisma Selten arbeitete sie direkt an Filmen mit so war sie Teil des Dramaturgen Teams des Films Abschied 1968 von Egon Gunther und war im Film Die Besteigung des Chimborazo 1989 in einer kleinen Rolle zu sehen Rehahn war eine fur ihre spitzfedrigen Kritiken bekannte Journalistin 5 und eine Pedantin oder Perfektionistin die sich immer viel Zeit nimmt die scheinbar abschweift blumig wird und doch nie ihr Ziel aus dem Auge verliert 6 Filmkritikerin Renate Holland Moritz erinnerte sich an die DEFA Pressekonferenzen bei denen sich die Filmemacher den Fragen der Kritiker stellen mussten und befand Am meisten gefurchtet waren meine Kolleginnen Rosemarie Rehahn von der Wochenpost und Margit Voss vom Berliner Rundfunk Die eine kampfte mit dem Florett die andere mit dem Degen wahrend ich die Dampframme bevorzugte 7 Ralf Schenk fasste die Stilistik Rehahns Filmkritiken 2010 zusammen Rosemarie Rehahn schrieb ihre Kritiken so als befande sie sich in einem Zwiegesprach mit dem Leser Sie liess uns an ihrem Nachdenken uber die Filme teilhaben naherte sich ihnen mit klugen Fragen nie apodiktisch Ihre Texte waren impressionistisch wie getupft wunderbare Feuilletons die neben einer flotten aber keineswegs oberflachlichen Schreibe auch eine grundsolide burgerliche Bildung verrieten Sie plauderte vom Film zum Leben und wieder zuruck verstand sich als Rezensentin und als Beobachterin der Wirklichkeit Ralf Schenk 2010 1 Rehahn blieb bis zur Einstellung der Wochenpost 1995 Kulturredakteurin der Zeitung Sie verstarb 2010 in Berlin Ihr Nachlass mit Manuskripten aus den Jahren 1947 bis 1996 befindet sich im Besitz des Filmmuseums Potsdam 8 Auszeichnungen BearbeitenIm Jahr 1969 wurde Rehahn mit dem Johannes R Becher Journalistenpreis ausgezeichnet 9 Fur ihre langjahrige parteiliche und sachkundige Tatigkeit als Filmkritikerin und Filmpublizistin erhielt Rehahn am 11 Marz 1983 den Heinrich Greif Preis III Klasse 10 Im Jahr 1987 wurde sie mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet 11 Publikationen Auswahl BearbeitenJutta Hoffmann In Horst Knietzsch Hrsg Prisma 3 Henschel Verlag Berlin 1972 Winfried Glatzeder In Horst Knietzsch Hrsg Prisma 11 Henschel Verlag Berlin 1980 Jutta Wachowiak In Horst Knietzsch Hrsg Prisma 12 Henschel Verlag Berlin 1981 Kurt Bowe In Horst Knietzsch Hrsg Prisma 14 Henschel Verlag Berlin 1984 Erwin Geschonneck In Ralf Schenk Hrsg Vor der Kamera Henschel Verlag Berlin 1995 Literatur BearbeitenVon der Schwierigkeit den ersten Satz zu finden Ralf Schenk im Gesprach mit Rosemarie Rehahn In Ingeborg Pietzsch und Ralf Schenk Hrsg Schlag ihn tot den Hund Film und Theaterkritiker erinnern sich Parthas Berlin 2004 S 117 140 DEFA Stars und Streifen In Klaus Polkehn Das war die Wochenpost Links Berlin 1997 S 292 299 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ralf Schenk Der Kuss des Juri Gagarin Zum Tod der grossen Filmpublizistin Rosemarie Rehahn Berliner Zeitung 16 August 2010 S 26 Von der Schwierigkeit den ersten Satz zu finden Ralf Schenk im Gesprach mit Rosemarie Rehahn In Ingeborg Pietzsch und Ralf Schenk Hrsg Schlag ihn tot den Hund Film und Theaterkritiker erinnern sich Parthas Berlin 2004 S 118 Von der Schwierigkeit den ersten Satz zu finden Ralf Schenk im Gesprach mit Rosemarie Rehahn In Ingeborg Pietzsch und Ralf Schenk Hrsg Schlag ihn tot den Hund Film und Theaterkritiker erinnern sich Parthas Berlin 2004 S 117 122 Helmut Muller Enbergs Der Fall Rudolf Herrnstadt Tauwetterpolitik vor dem 17 Juni LinksDruck Berlin 1991 S 318 Gunilla Friederike Budde Frauen der Intelligenz Akademikerinnen in der DDR 1945 bis 1975 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2003 S 393 Norbert Wehrstedt Film und Theaterkritiker der DDR erinnern sich in Buch In Leipziger Volkszeitung 7 Mai 2004 S 16 Andreas Kurtz Die Kinoeule In Berliner Zeitung 16 Dezember 2006 S M04 M05 Vgl filmmuseum potsdam de Memento vom 24 Mai 2008 im Internet Archive Johannes R Becker Journalistenpreis verliehen In NDP Jg 23 Nr 7 1969 S 4 Vgl defa de Neues Deutschland 2 3 Mai 1987 S 4 Normdaten Person GND 1061804844 lobid OGND AKS VIAF 311658236 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rehahn RosemarieALTERNATIVNAMEN Knop Rosemarie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Journalistin und FilmkritikerinGEBURTSDATUM 22 Januar 1923GEBURTSORT OrtelsburgSTERBEDATUM 11 Juli 2010STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosemarie Rehahn amp oldid 238601552