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Rose Valland eigentlich Rosa Antonia Valland 1 November 1898 in Saint Etienne de Saint Geoirs 18 September 1980 in Ris Orangis war Kunsthistorikerin franzosische Widerstandskampferin Offizierin der franzosischen Armee und eine der meistdekorierten Frauen der franzosischen Geschichte Gedenktafel an der Galerie nationale du Jeu de PaumeWahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg hat sie massgeblich zur Rettung und Ruckfuhrung von durch die Nazis gestohlenen Kunstwerken beigetragen Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Deutsche Besatzungszeit 3 Nachkriegszeit und Ruckfuhrung der Werke 4 Alter 5 Ehrungen 6 Darstellung im Film 7 Werke 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenRose Valland wurde am 1 November 1898 in Saint Etienne de Saint Geoirs einem Dorf mit 2000 Einwohnern in der Ebene der Bievre im franzosischen Departement Isere unter dem Namen Rosa Antonia Valland als einzige Tochter des Stellmachers und Hufschmiedes Francois Valland und Rosa Maria Viardin geboren Im Jahre 1914 trat sie in die Ecole normale d institutrices de Grenoble eine Bildungsanstalt fur Lehrerinnen ein die sie im Jahre 1918 verliess Sehr begabt im Zeichnen und von ihren Lehrern ermutigt ging sie an die Ecole nationale des beaux arts in Lyon wo sie zahlreiche Preise erhielt Nach dem Abschluss wurde sie im Jahr 1922 an der Ecole nationale superieure des beaux arts in Paris angenommen Gleichzeitig besuchte sie die Ecole du Louvre und promovierte uber die Entwicklung der italienischen Kunst bis zu Giotto Nachdem sie Gabriel Millet kennenlernte widmete sie sich vollig der Kunstgeschichte Sie belegte Kurse an der Ecole pratique des hautes etudes wo sie eine Arbeit mit dem Titel Les fresques du XIIe siecle de la crypte d Apullee en Venetie schrieb gefolgt von Studien am College de France und am Institut d art et d archeologie der Sorbonne wo sie die drei Abschlusse in Geschichte der modernen Kunst Mittelalterlicher Archaologie und Griechischer Archaologie erwarb was ihr zusammen mit der Promotion an der Ecole du Louvre die Spezialausbildung licence speciale in Kunstgeschichte und Archaologie bescheinigte Sie reiste nach Italien und wahrscheinlich auch nach Deutschland dessen Sprache sie sprach ohne sie jemals in der Schulzeit gelernt zu haben 1932 wurde Rose Valland ehrenamtliche Mitarbeiterin als attachee benevole an der Galerie du Jeu de Paume einem Museum fur auslandische Malerei und Skulpturen im Tuileriengarten in Paris Sie sollte sich dort mit dem Katalog der Sammlungen des Museums befassen Dann arbeitete sie an der Realisierung von etwa funfzehn internationalen Ausstellungen und deren Katalogen Sie schrieb zahlreiche Artikel in Kunstzeitschriften und Zeitungen Sie arbeitete ehrenamtlich und ohne Titel bis ins Jahr 1941 Deutsche Besatzungszeit Bearbeiten nbsp Von Deutschland besetzte Gebiete in Frankreich farbig 1940 1944 grun italienische Zone Mit der Kriegserklarung Frankreichs im Jahr 1939 wurde Rose Valland Konservatorin des Musee du Jeu de Paume Wahrend der deutschen Besatzung begann in Frankreich unter dem Sonderstab Bildende Kunst des Instituts zur Erforschung der Judenfrage des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg fur die Besetzten Gebiete ERR unter Alfred Rosenberg eine systematische Plunderung der Werke von Museen und privaten Sammlungen hauptsachlich jener die deportierten oder geflohenen Juden gehorten Das Musee du Jeu de Paume diente als zentrales Depot bevor die Werke auf verschiedene Orte und an hohe Personlichkeiten in Deutschland verteilt wurden Wahrend der nationalsozialistischen Plunderung begann Rose Valland insgeheim so weit wie moglich die Werke zu registrieren die das Musee du Jeu de Paume durchliefen Wahrend vier Jahren behielt sie diese Bewegungen im Auge und fuhrte gewissenhaft Buch daruber woher die Werke kamen wohin sie transportiert wurden fur welchen Nazi Wurdentrager sie bestimmt waren usw Dabei benutzte sie auch weggeworfene Notizen aus den Mulleimern des Museums und horte die Unterhaltungen der nationalsozialistischen Amtspersonen ab Sie riskierte ihr Leben indem sie Informationen an den Widerstand lieferte Dabei informierte sie die Resistance auch uber die Zuge die die geraubten Bilder abtransportieren sollten So konnte beispielsweise durch Sabotage verhindert werden dass im Sommer 1944 die letzten Zuge des ERR mit Raubgut nach Deutschland gelangten Das Musee du Jeu de Paume wurde von hohen nationalsozialistischen Wurdentragern besucht und Rose Valland war sogar einmal anwesend als Reichsmarschall Hermann Goring bei einem seiner zahlreichen Besuche gestohlene Gemalde personlich fur seine eigene Sammlung auswahlte Von Herbst 1944 an informierte sie die Amerikaner um die Bombardierungen der Standorte der nach Deutschland verbrachten bedeutendsten Werke zu vermeiden und um ihre Wiedergewinnung zu vereinfachen Unter den ersten Amerikanern die nach der Kapitulation nach Paris kamen war Leutnant James Rorimer von der Kunstschutzabteilung der US Army der Monuments Fine Arts and Archives Section Sofort machten sich Rose Valland und Rorimer daran den Kunstraub aufzuklaren und durchsuchten die Buros des ERR und auch die Wohnungen der Kunstrauber Rorimer beschrieb die Arbeit von Rose Valland in seinem Buch Survival 1 Nachkriegszeit und Ruckfuhrung der Werke BearbeitenIn der Folge der Befreiung von Paris durch die verbundeten Truppen arbeitete Rose Valland als Mitglied der Commission de recuperation artistique Kommission zur Ruckfuhrung der Kunst werke Sie ging in die franzosisch besetzte Zone und wurde Mitarbeiterin in der 1 franzosischen Armee officier Beaux arts 1947 erhielt sie einen zentralen Posten in der Kommission in Deutschland und arbeitete in allen Besatzungszonen einschliesslich der sowjetischen Zone Sie nahm an den Nurnberger Prozessen als Zeugin teil Sie trug zur Ruckfuhrung der gestohlenen Werke bei leistete aber auch Hilfe beim Wiederaufbau der deutschen Museen Nach ihrer Ruckkehr nach Frankreich im Jahre 1953 wurde sie Leiterin des Dienstes des Schutzes von Kunstwerken chef du service de protection des œuvres d art 1955 wurde Rose Valland zur Konservatorin der Nationalmuseen ernannt Alter Bearbeiten1961 veroffentlichte sie ihre Erfahrungen in dem Buch Le Front de l art neu aufgelegt 1997 Rose Valland ging 1968 in Pension hat aber weiterhin an der Ruckgabe der Werke fur die franzosischen Archive gearbeitet Sie starb 1980 im Alter von 81 Jahren in relativer Einsamkeit in Ris Orangis im Arrondissement Evry etwa 23 Kilometer sudlich von Paris Ehrungen BearbeitenRose Valland wurde in ihrem Geburtsort Saint Etienne de Saint Geoirs begraben wo ein College ihren Namen tragt Am 25 April 2005 enthullte der franzosische Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres eine Gedenkplatte fur sie an der Fassade der Galerie nationale du Jeu de Paume Rose Valland erhielt fur ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen Die franzosische Regierung ernannte sie zum Mitglied der Ehrenlegion verlieh ihr den Ordre des Arts et des Lettres und die Medaille de la Resistance Von den Vereinigten Staaten wurde ihr die Medal of Freedom verliehen Die Bundesrepublik zeichnete sie 1972 mit dem Bundesverdienstkreuz I Klasse aus Darstellung im Film BearbeitenAuf ihrem o g Buch basiert der Film Der Zug von John Frankenheimer von 1964 Die von Rose Valland inspirierte Personlichkeit von Frau Villard wird dort von Suzanne Flon gespielt Im Februar 2014 kam der nach dem Buch von Robert M Edsel gedrehte Film Monuments Men Ungewohnliche Helden unter der Regie von George Clooney in die Kinos Die Filmfiguren orientieren sich an den wahren Monuments Men wurden jedoch aus kunstlerischer Freiheit umbenannt Die Filmfigur der Claire Simone gespielt von Cate Blanchett basiert auf Rose Valland 2 3 Werke BearbeitenLe Front de l art 1939 1945 editions Plon 1961 Neuauflage Reunion des musees nationaux 1997 Siehe auch BearbeitenFrauen in der ResistanceLiteratur BearbeitenFachliteratur Emmanuelle Polack Philippe Dagen Les carnets de Rose Valland Le pillage des collections privees d œuvres d art en France durant la Seconde Guerre Mondiale Fage Editions 2011 Sophie Coeure La Memoire spoliee Les archives des Francais butin de guerre nazi puis sovietique Payot Paris 2007 ISBN 978 2 228 90148 2 Michel Rayssac L exode des musees Histoire des œuvres d art sous l occupation Payot Paris 2007 ISBN 978 2 228 90172 7 Corinne Bouchoux Rose Valland Resistance au musee Geste La Creche 2006 ISBN 2 84561 236 2 Anja Heuss Kunst und Kulturgutraub Eine vergleichende Studie zur Besatzungspolitik der Nationalsozialisten in Frankreich und der Sowjetunion Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 0994 0 Lynn H Nicholas Der Raub der Europa Das Schicksal europaischer Kunstwerke im Dritten Reich Droemer Knaur Munchen 1997 ISBN 3 426 77260 4 James Rorimer Survival Abelard New York 1950 Belletristische Literatur Robert M Edsel Bret Witter Monuments Men Die Jagd nach Hitlers Raubkunst Residenz Verlag Wien 2013 ISBN 978 3 7017 3304 0 Englische Originalausgabe London New York 2009 ISBN 978 1 59995 149 2Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rose Valland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Association La memoire de Rose Valland franzosisch Rose Valland auf der Website der Universitat von Angers franzosisch Rose Valland Institut Renaud Donnedieu de Vabres Hommage an Rose Valland April 2005 franzosisch Tanja Bernsau Cate Blanchett als franzosische Widerstandskampferin Rose Valland 2013Einzelnachweise Bearbeiten James Rorimer Survival The Salvage and Protection of Art in War New York 1950 Stefanie Peter Monuments Men Die Jager der geraubten Nazi Schatze cicero de abgerufen am 10 September 2013 Tanja Bernsau Auch das ist Hollywood Kunstlerische Freiheit bei der Benennung der Protagonisten abgerufen am 19 Januar 2014 Normdaten Person GND 123693136 lobid OGND AKS LCCN n98108509 VIAF 7517498 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Valland RoseALTERNATIVNAMEN Valland Rosa Antonia wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG franzosische Kunsthistorikerin und WiderstandskampferinGEBURTSDATUM 1 November 1898GEBURTSORT Saint Etienne de Saint GeoirsSTERBEDATUM 18 September 1980STERBEORT Ris Orangis bei Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rose Valland amp oldid 233826164