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Das Haus Ritterstrasse 10 Ursulinengasse 3a in Dusseldorf wurde um 1675 erbaut Es ist ein Beispiel fur die Palaisarchitektur der Jan Wellem Zeit 1 in Dusseldorf Eckansicht 2012Schlussstein mit dem Allianzwappen an der StrassenseiteHinterhaus Ursulinengasse 3a welches sich an das Eckhaus Ritterstrasse 10 anschliesstStammbaum von Franz Voetz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts lag die heutige Ritterstrasse im Bereich des Walls der alten Stadtbefestigung und war noch nicht bebaut Fur eine Stadtvergrosserung erlaubte der Vater von Jan Wellem Kurfurst Philipp Wilhelm dort Gebaude zu errichten Als erster erhielt Ende November 1673 sein Leibgarde Obrist Freiherr von Kolff per Dekret ein Grundstuck fur den Bau eines Hauses Freiherr von Kolff ubertrug diese Bauerlaubnis im Marz 1674 an den Regierungsrat Melchior Voetz Da dieser aber im Marz 1675 starb wurde die Bauerlaubnis fur die Ritterstrasse 10 von seinem Vetter Kammerrat Nicolaus Voetz zum Bau des Gebaudes verwendet 2 3 Spaterhin kam das Haus in den Besitz der Familie Ferrier durch Heirat mit einer geborenen Ferrier wurde es Ende des 19 Jahrhunderts Eigentum des Likorfabrikanten und Weinhandlers Theodor Maas 4 Obwohl das Haus sowohl beide Weltkriege unbeschadigt uberstehen durfte verwahrloste es in der Nachkriegszeit immer mehr bis in den spaten 1970ern Teile nicht mehr bewohnbar waren Die Stadt Dusseldorf begann nach einem Erbbaunehmer zu suchen der sich des Objektes annehmen und es denkmalgerecht wieder in Stand setzen wurde Es fand sich das renommierte Antiquarenehepaar Hans und Ange Marcus die sich unter der bauleiterischen Obhut des Architekten Edmund Spohr des Projektes annahmen Das mit viel Liebe und Sorgfalt restaurierte Haus offnete 1983 seine Pforten als neuer Hauptsitz des internationalen Buch und Kunstantiquariats Hans Marcus komplett mit Galerie und Ausstellungsraum in der ehemaligen Brennereihalle Es blieb bis zu seiner Schliessung 2015 ein beliebter und weit uber die Stadtgrenzen hinaus bekannter Anlaufpunkt fur Historiker Kunstliebhaber und Buchersammler Beschreibung BearbeitenDer Profanbau steht unter Denkmalschutz Das Wohngebaude ist breit gelagert und zweigeschossig Das Haus zeigt eine schlichte verputzte Fassade mit Fenstereinfassungen aus Werkstein Der Torbogen auf der Hofseite wird durch das Allianzwappen von Nicolaus Voetz und seiner Frau Maria Katharina Schorner im Schlussstein gekront 5 An der Strassenseite befindet sich ebenfalls ein Wappenstein mit dem Wappen von Voetz und Schorner am Bogenscheitel der rundbogigen Tordurchfahrt Die Haupttreppe des Vorderhauses stammt aus der Bauzeit und ist original erhalten geblieben Von 1982 bis 1983 konnten die Dachform und der Giebel des Vorderhauses nach Bauforschung rekonstruiert werden 6 Architektur nbsp Die Haupttreppe des Vorderhauses stammt aus der Bauzeit und ist original erhalten geblieben nbsp Das Tor auf der Hofseite mit dem Allianzwappen von Nicolaus Voetz und Maria Katharina Schorner nbsp Toreinfahrt von der StrassenseiteLiteratur BearbeitenTheo Lucker Die Dusseldorfer Altstadt Wie sie keiner kennt Vom Ratinger Tor bis in Kurze Strasse I Band Verlag der Goethe Buchhandlung Dusseldorf 1984 Nr 27 a De sosse Eck Erzahlt von Latahnepitsch Pfeffermonzke und Vajissmannicht S 121 124 Theo Lucker Die Dusseldorfer Altstadt Wie sie keiner kennt Vom Ratinger Tor bis in Kurze Strasse I Band Verlag der Goethe Buchhandlung Dusseldorf 1984 Nr 27 b Das Geburtshaus des Josephs Anton von Spee Wohltater der Armen und Strafgefangenen S 125 126 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ritterstrasse 10 Dusseldorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Ursulinengasse 3a Dusseldorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und DenkmalpflegeEinzelnachweise Bearbeiten Roland Kanz Jurgen Wiener Hrsg Architekturfuhrer Dusseldorf Dietrich Reimer Berlin 2001 Nr 1 auf S 3 H Ferber Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf C Kraus Dusseldorf 1889 Teil I S 6 8 Das Eckhaus No 10 erbaute der kurfurstliche Hofkammerrath Nicolaus Voetz wahrend seiner Ehe mit Maria Katharina Schorner Der Kurfurst Philipp Wilhelm hatte bereits unterm 13 December 1673 zu Gunsten des Vicekanzlers Melchior Voetz rescribirt Demnach Se Hochfurstliche Durchlaucht gnadigst resolvirt hinter den Kreuzbrudern am Wall etliche Hauser zur Erweiterung und Zierrath dero Residenzstadt Dusseldorf erbauen zu lassen also haben Ihro hochfurstliche Durchlaucht dero geheimen und Regierungsrath Melchior Voetz der Rechten Licentiaten auf dessen unterthanig Ersuchen einen freien Platz dergestalt wenn Andere dort bauen er alsdann auch einen Anfang machen soll bewilligt dero Rechenkammer gnadig befehlend die Verordnung zu thun dass gedachtem Voetzen sothanen gnadigst bewilligter Platz abgemessen und angewiesen werde Eine gleichlautende Ordre vom 29 November 1673 war an den Leibgarde Obristen Freiherrn von Kolff gerichtet welcher diesen freien Bauplatz am 28 Marz 1674 dem geheimen Regierungsrath Melchior Voetz ubertrug Voetz starb schon im folgenden Jahre am 8 Marz in seinem 57 Lebensjahre er fand seine Ruhestatte in der Stifts jetzt Lambertuskirche wo noch eine mit seinem Wappen und mit Epitaphium versehene Gedachtnisstafel im linken Seitenschiffe an den grossen Rechtsgelehrten und Berather zweier Herzoge erinnert Von der Bauerlaubniss hatte er keinen Gebrauch machen konnen fur ihn trat sein Vetter der kurfurstliche Kammerrat Nicolaus Voetz ein der das jetzt dastehende Haus errichten liess Uber dem Bogen des Einfahrtstores befinden sich noch die Wappen des Erbauers und seiner Gattin Die alteste Tochter von Wilhelm Schloesseren Theresia Schloesseren heirathete 1741 den Hofrath Georg Peter Andreas Hagens Sie fochten die 1739 von den Kindern des Nicolaus Voetz erfolgte ersatzweise Uebertragung des Hauses an den Hofrath von Kesserler mit Erfolg an die Wittwe Hagens verkaufte es am 16 December 1752 an Ambrosius Franz Grafen von Spee zu Heltorf fur 10 000 Rthlr 1792 pachtete das Haus die Freifrau von Lerodt geborene Freiin von Bentink welche bis 1797 dort wohnen blieb Das nach der Ursulinergasse ausgehende Hinterhaus pachtete nun 1797 Geheimrath Jeger und 1802 bezieht das Haus Friedrich Collenbach mit seinem Handlungshaus unter der Firma Gebruder Clef u Co An Pacht zahlte er jahrlich 305 Rthlr Spaterhin kam das Haus durch Kauf in den Besitz der Familie Ferrier es ist jetzt Eigenthum von Wittwe Theodor Maas der es durch ihren Vater zugefallen war Es verdient noch bemerkt zu werden dass hier zeitweise die Wittwe des Hofrathes von Lesecque auch der Advocat von Hagens Vater des noch lebenden Maler von Hagens wohnte H Ferber Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf C Kraus Dusseldorf 1889 Teil I S 6 8 Maas Theodor Witwe geb Ferrier Inhaberin der Firma Theodor Maas Likeurfabrik und Weinhandlung Ritterstrasse 10 in Adressbuch der Stadt Dusseldorf 1893 S 222 Boris Becker Dusseldorf in fruhen Photographien 1855 1914 Schirmer Mosel Munchen 1990 Tafel 45 Jorg Heimeshoff Denkmalgeschutzte Hauser in Dusseldorf Nobel Essen 2001 ISBN 3 922785 68 9 S 21451 229509 6 772501 Koordinaten 51 13 46 2 N 6 46 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ritterstrasse 10 Ursulinengasse 3a amp oldid 228945621