Das Rittergut Bodendorf, auch Herrenhaus Bodendorf oder Schloss Bodendorf genannt, ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk im Ortsteil Bodendorf der Stadt Haldensleben im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Rittergut unter der Erfassungsnummer 094 84945 als Baudenkmal verzeichnet. Es hat die Adresse Lindenstraße 3, 4.
Geschichte Bearbeiten
Eine erste Burg in Bodendorf hervor gegangen aus einem Kloster wird im 12. Jahrhundert erwähnt, die vermutlich in einem Stauteich lag. Die Herren von der Schulenburg wurden mit dem Gut im Jahre 1485 belehnt und errichteten um 1530 ein Vorwerk. Das Herrenhaus wurde aus barocken Teilen des Vorwerks gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaut. Stifter waren Daniel Ludolph von der Schulenburg und Johanna Susanna von Dieskau. Die nordwestlich gelegene Kapelle entstand 1709. 1817 wurde ein klassizistischer Flügel innen mit Wandpilastern und Girlandendekor in Stuck angebaut. Ein Treppenturm im Stil der Neurenaissance und des Neubarocks entstand zwischen 1910 und 1920.
Bis zur Enteignung während der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1946 blieb das Rittergut in Familienbesitz. Nach der Enteignung musste die Familie das Gut verlassen und wurde aus Bodendorf ausgewiesen. Später wurde das Herrenhaus zu einem Pflegeheim und stand nach der Wende leer. Die Nachfahren der einstigen Besitzer erwarben das Rittergut und sanierten das Herrenhaus und die Kapelle.
Allgemeines Bearbeiten
In der Mitte der Südwestfront befindet sich die Stifterinschrift. Östlich des Herrenhauses liegt das 1815 errichtete Küchenhaus. Zum Rittergut gehört eine Parkanlage mit dem nördlich gelegenen Hofteich. An der Gartenmauer steht ein in Fachwerk errichteter Gartenpavillon von 1826 mit offenen Dachstuhl und Laterne.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- (Memento des vom 11. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S. 43.
Koordinaten: 52° 17′ 14,6″ N, 11° 17′ 19,3″ O