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Reinhold Schairer 26 Oktober 1887 in Pfeffingen Wurtt 10 Mai 1971 in Kopenhagen war ein deutscher Verbandsfunktionar und Bildungsexperte Er war langjahriger Geschaftsfuhrer des Deutschen Studentenwerks in der Weimarer Republik Nach 1945 war er unter anderem an der Grundung der Carl Duisberg Gesellschaft und der Stiftung Volkswagenwerk beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Gefangnispfarrers studierte Rechtswissenschaften Philosophie und Padagogik in Tubingen Berlin und Genf und wurde 1914 zum Dr phil promoviert Wahrend des Ersten Weltkrieges leitete er von 1915 bis 1920 die deutsche Kriegsgefangenenhilfsstelle in Kopenhagen In dieser Zeit studierte er zum einen die Lehren Grundtvigs und das danische Volksbildungswesen Zum anderen knupfte er enge Kontakte zum deutschen Gesandten und spateren Aussenminister Ulrich von Brockdorff Rantzau der ihn 1919 als Mitglied der deutschen Delegation zu den Friedensverhandlungen in Versailles mitnahm Ebenfalls in Danemark lernte Schairer den Verleger Eugen Diederichs kennen Nach dem Krieg gehorte Schairer 1921 zu den Mitbegrundern des Deutschen Studentenwerks DSW dessen Geschaftsfuhrung er bis 1933 innehatte Zahlreiche studentische Sozialeinrichtungen Mensen Wohnheime Darlehenskassen etc gehen ebenso auf seine Initiative zuruck wie die 1925 gegrundete Studienstiftung des deutschen Volkes die bis 1933 fast 23 000 jungen Menschen zu einer akademischen Ausbildung verhalf Seit 1928 war er zudem mit Hans Simons Geschaftsfuhrer der Abraham Lincoln Stiftung die sich fur eine Starkung der demokratischen Krafte im deutschen Hochschulwesen einsetzte 1 Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde Schairer 1933 von allen seinen Funktionen enthoben und emigrierte ein Jahr spater uber Kopenhagen nach London wo er als Dozent zunachst am Educational Department des King s College und seit 1937 am Institute of Education der Universitat London arbeitete und schliesslich auch die britische Staatsburgerschaft annahm In dieser Zeit fungierte er als Verbindungsmann Carl Friedrich Goerdelers der im Auftrag deutscher Widerstandskreise den Kontakt zur britischen Regierung suchte Es gelang ihm Kontakt zum britischen Foreign Office herzustellen und fand dort in Frank Ashton Gwatkin einen eifrigen Unterstutzer 2 Auch Robert Vansittart zu dieser Zeit einflussreicher Permanent United States Under Secretary of State konnte er als Forderer gewinnen 2 3 1940 ubersiedelte Schairer in die USA wo er unter anderem als Gastprofessor an der New York University lehrte Auch in den USA organisierte er zusammen mit Gotthilf Bronisch Treffen fur Goerdeler mit hochrangigen amerikanischen Personlichkeiten 2 Mit Geldmitteln der Rockefeller Foundation etabliert er die U S Committee for Educational Reconstruction Ausserdem war er im State Department an Planungen fur eine europaische Nachkriegsordnung beteiligt und kehrte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Berater fur Erziehungsfragen im Stab von General Lucius D Clay und John McCloy nach Deutschland zuruck Von 1950 bis 1954 war Schairer Mitglied der deutschen Mission bei der Marshallplan Verwaltung in Washington D C 1956 kehrte er endgultig nach Deutschland zuruck und ubernahm hier die Leitung des Deutschen Instituts fur Talentstudien in Koln Das Institut propagierte Massnahmen gegen den sich damals abzeichnenden Mangel an Ingenieuren und anderen technischen Fachkraften in Deutschland Ausserdem war Schairer massgeblich an der Grundung der Carl Duisberg Gesellschaft und der Stiftung Volkswagenwerk beteiligt Literatur BearbeitenInternationales Biographisches Archiv Nr 37 1957 vom 2 September 1957 Schairer Reinhold in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 639Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Richardson Juergen Reulecke und Frank Trommler Weimars transatlantischer Mazen Die Lincoln Stiftung 1927 bis 1934 Klartext Essen 2008 a b c Joachim Scholtyseck Robert Bosch und der liberale Widerstand gegen Hitler 1933 bis 1945 C H Beck 1999 S 229 Digitalisat bei Google Books Siehe auch A P Young The X Documents The secret history of Foreign Office contacts with the German Resistance 1937 1929 London 1974 Weblinks BearbeitenReinhold Schairer in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Literatur von und uber Reinhold Schairer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 117101265 lobid OGND AKS VIAF 32764960 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schairer ReinholdKURZBESCHREIBUNG deutscher Verbandsfunktionar und BildungsexperteGEBURTSDATUM 26 Oktober 1887GEBURTSORT PfeffingenSTERBEDATUM 10 Mai 1971STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhold Schairer amp oldid 235276534