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Reinhart Pieter Anne Dozy auch Reinhard Dozij 21 Februar 1820 in Leiden 29 April 1883 ebenda war ein niederlandischer Orientalist und Historiker Reinhart Pieter Anne Dozy Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke Auswahl 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDozy hatte hugenottische Vorfahren welche sich 1647 in den Niederlanden verwurzelt hatten Sein Vater war der Mediziner Francois Jacques Dozy 24 Dezember 1793 in Leiden 13 Februar 1874 in Haarlem und seine Mutter Sara Maria van Lelyveld 25 Oktober 1797 in Leiden 6 Dezember 1828 ebenda welche die Tochter von Jan van Lelyveld 18 September 1755 in Leiden 21 Dezember 1822 ebenda und dessen Frau Geertruida Cornelia Clignet 6 Oktober 1763 in Leiden 28 August 1836 in Zoeterwoude war Uber familiare Beziehungen war er verwandt mit Albert Schultens Hendrik Albert Schultens und Jan Jacob Schultens Nach dem Besuch der Kostschule in Wassenaar und kurzer Zeit in Hattem ging er im Juli 1834 an das Leidener Padagogium des Jan Jacob de Gelder 1802 1890 wo er auf ein Studium vorbereitet wurde Dozy immatrikulierte sich am 23 September 1837 an der Universitat Leiden als Student der Literatur Hier absolvierte er philologische historische und besonders aber orientalische Studien wobei Hendrik Engelinus Weyers 1805 1844 und Theodoor Willem Johannes Juynboll seine pragendsten Lehrer wurden 1843 beantwortete er eine Preisfrage des koniglichen niederlandischen Instituts der Wissenschaften nach einem Lexikon der Namen von Bekleidungsstucken bei den Arabern wofur er am 20 November des Jahres eine Goldmedaille erhielt Dieses Lexikon erschien 1845 in Amsterdam unter dem Titel Dictionnaire detaille des noms des vetements chez les Arabes Am 1 Marz 1844 promovierte er in Leiden mit der Arbeit Historia Abbadidarum zum Doktor der Philosophie Diese Arbeit setzte er fort unter dem Titel Scriptorum Arabum loci de Abbadidis wovon von 1846 bis 1863 drei Bande erschienen Auf seiner Hochzeitsreise durch Deutschland lernte er in Leipzig Heinrich Leberecht Fleischer kennen Daneben besuchte er auch einige Bibliotheken so auch in Gotha 1845 fuhrte ihn eine Forschungsreise nach Oxford Zuruckgekehrt nach Leiden wurde er 1846 Adjutor des Legats Warneriani an der Leidener Hochschule Am 2 Januar 1850 berief man ihn per koniglichen Beschluss als ausserordentlichen Professor an die philosophische Fakultat der Universitat Leiden mit dem Lehrauftrag fur mittelalterliche und neue Geschichte Dieses Amt trat er am 9 Marz 1850 mit der Einfuhrungsrede Over den gunstigen invloed dien de omwentelingen in Frankrijk sedert 1789 hebben uitgeoefend op de studie der middeleeuwsche geschiedenis Uber den gunstigen Einfluss welche die Umweltzungen in Frankreich seit 1789 auf das Studium der Geschichte des Mittelalters angewendet haben an Am 24 Juni 1857 wurde er ordentlicher Professor der bereits ausgefuhrten Fachrichtung Als solcher beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war 1868 69 als Rektor der Alma Mater Dieses Amt legte er mit der Rektoratsrede Oratio de causis cur Mohammedanorum cultura et humanitas prae ea quae Christianorum est imminuta et corrupta sit nieder Dozy besass eine grundliche Kenntnis der meisten semitischen Sprachen namentlich des Arabischen und sprach und schrieb ebenso fast alle europaischen Sprachen mit gleicher Gewandtheit Seine Forschungen zur Geschichte des Mittelalters beruhrten vielfaltige Themenbereiche in unterschiedlichen Landern Die von wahrhaft kritischem Geist erfullte Geschichte der Mauren Histoire des Musulmans d Espagne ist Dozys Hauptwerk durch das ein wichtiger Teil der Weltgeschichte zum ersten Mal an das Licht der historischen Wahrheit geruckt wurde Spater hatte Dozy begonnen zu den bisherigen arabischen Worterbuchern sehr dankenswerte Nachtrage aus dem Spanisch Arabischen und der Volkssprache zu liefern Dozy erhielt viele ehrenvolle Berufungen in die internationalen Gelehrtengesellschaften seiner Zeit Am 15 Marz 1851 wurde er korrespondierendes Mitglied der Real Academia de la Historia in Madrid 1848 wurde er korrespondierendes Mitglied des Instituts und 1855 ordentliches Mitglied der Nachfolgeeinrichtung der koniglich niederlandischen Akademie der Wissenschaften in Amsterdam 1866 wurde er korrespondierendes Mitglied vom Academie des sciences de l Institut imperial de France 1870 Mitglied der koniglich danischen Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen am 29 Dezember 1878 korrespondierendes Mitglied der russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg am 24 April 1879 Ehrenmitglied der deutschen morgenlandischen Gesellschaft am 2 Juli 1880 auslandisch korrespondierendes Mitglied durch die Accademia sei Lincei in Rom und am 1 August 1880 Honorarprofessor der Institucion Libre de Ensenanza in Madrid Zudem erhielt er bedeutende Auszeichnungen So wurde er am 22 Februar 1853 Kommandeur des Ordens Karls des III 1869 Offizier des Ordens der Krone von Italien 1874 Offizier des Ordens der Eichenkrone und am 9 Marz 1875 Ritter des Ordens vom niederlandischen Lowen Familie BearbeitenAus seiner am 3 Juli 1844 in Leiden geschlossenen Ehe mit Maria Carolina van Goor den Oosterlingh 10 Juni 1821 in Zaltbommel 10 Dezember 1901 in Arnhem der Tochter von Theodor Marius van Goor den Oosterlingh 7 Juni 1823 in Leiderdorp und Adriana Storm van s Gravenzande stammen sechs Kinder Von diesen kennt man Adriaan Theodoor Marius Dozy 21 Juli 1845 in Leiden 3 Januar 1850 ebenda Sara Maria Dozy 3 Juli 1847 in Leiden 9 Januar 1934 in Den Haag verheiratet am 16 Dezember 1875 mit dem Konrektor und 1877 Rektor des Gymnasiums in Leiden Dr Hendrik Willem van der Mey 5 November 1834 3 April 1905 in Leiden 1 Johanna Adriana Dozy 3 Dezember 1848 in Leiden 7 Juli 1930 in Arnhem verheiratete sich am 20 Juni 1872 in Leiden mit Pieter Gramata 27 November 1847 in Leeuwarden 2 Frans Jacob Dozy 19 Dezember 1849 in Leiden 17 Oktober 1927 in Zelhem 3 Adriaan Dozy 29 August 1851in Leiden 23 Juni 1934 in Zeist wurde Offizier heiratete 16 Oktober 1879 Petronella Scheltema 26 Februar 1851 in Semarang Tochter des Dirk Scheltema 26 Februar 1815 in Amsterdam 26 August 1886 in Haarlem und der Catharina Maria Vermeulen 23 November 1826 in Herwijnen 30 Juli 1852 in Semarang 4 Marianne Petronella Dozy 8 Oktober 1858 in Leiden 1 April 1944 in Arnhem verh 11 Juni 1891 mit Nico van Dissel 24 Januar 1847 in Groenlo 12 Juli 1904 in Breda Sohn von Jan van Dissel und Barbara de Veye Werke Auswahl BearbeitenEine grosse Anzahl seiner Werke erschien in zahlreichen Sprachen und Auflagen und wurde seit den 1980er Jahren als Neudrucke herausgegeben Ein umfangreiches Werkverzeichnis findet man auch bei Dugat Dissertatio literaria inauguralis exhibens historiae Abbadi darum voluminis primi patrem priorem quam annuente summo Numine 1844 Online Dictionnaire detaille des noms des vetements chez les arabes Amsterdam 1845 Online auch in persisch Farhang i albisa i musalmanan Tihran Teheran Cap hana i Danisgah 1345 1967 Scriptorum Arabum loci de Abbadidis Leiden 1846 63 3 Bde I Bd Online Leiden 1846 1 Bd 1852 2 Bd 1863 3 Bd Hildesheim Zurich New York Olms 1992 ISBN 3 487 09566 1 Commentaire historique sur le poeme d Ibn Abdouu par Ibn Badroun Leiden 1846 48 Geschichte der Almohaden Leiden 1847 Geschichte Afrikas und Spaniens mit Einleitung und Glossar Leiden 1848 51 2 Bande Notices sur quelques manuscrits arabes Leiden 1847 51 1847 Online die schliesslich sich zu dem sorgfaltigen Catalogus codicum orientalium academiae Lugduno Batavae Leiden 1851 2 Bande Recherches sur l histoire politique et la litterature de l Espagne pendant le moyen age Bd 1 Leiden 1849 Online Bd 2 1860 Online 3 Aufl Leiden 1881 2 Bande Histoire des Musulmans d Espagne jusqu a la conquete de l Andalousie par les Almoravides Leiden 1861 4 Bande deutsch Leipzig 1873 74 2 Bande auch Deutsch Geschichte der Mauren in Spanien bis zur Eroberung Andalusiens durch die Almoraviden 711 1110 Nachdr d Ausg Leipzig 1873 74 Darmstadt Wissenschaftl Buchgesellschaft 1965 Digitalisat I Band II Band auch Englisch ubersetzte von Francis Griffin Stokes A History of the Muslims in Spain 1913 2003 Idrisi Mu hammad Ibn Mu hammad al Description de l Afrique et de l Espagne par Edrisi Text arabe publie pour la premiere fois d apres les manuscrits de Paris et d Oxford avec une traduction des notes et un glossaire Reinhart Pieter Anne Dozy et Michael Jan de Goeje mit Glossar etc Leiden 1866 u a Repr of the Edition Leiden 1866 Frankfurt am Main 1992 Reprint Leiden 1968 Reprint Amsterdam 1969 De Israelieten te Mekka van Davids tijd tot in de vijfde eeuw onzer tijdrekening Haarlem Kruseman 1864 Online auch in Deutsch Die Israeliten zu Mekka von Davids Zeit bis in s funfte Jahrhundert unsrer Zeitrechnung ein Beitrag zur alttestamentlichen Kritik und zur Erforschung des Ursprungs des Islams Leipzig 1864 Digitalisat Diese Schrift rief von judischer Seite eine grosse Opposition hervor Lettre a M Fleischer contenant des remarques critiques et explicatives sur le Texte D Al Makkari Leiden 1871 Online Oratio de causis cur Mohammedanorum cultura et humanitas prae ea quae Christianorum est imminuta et corrupta sit Leiden 1869 Online Het Islamisme Haarlem 1863 Online 2 Aufl 1880 Essai sur l histoire de l islamisme Leyden Paris 1879 Amsterdam 1966 Supplement aux dictionnaires arabes Leiden 1877 81 2 Bande Glossaire des mots espagnols et portugais derives de l arabe par R Dozy et W H Engelmann Leiden 1869 Online 2 Auflage 2 ed rev et tres considerablement augmentee Beirut Libr du Liban 1974 Reprint Amsterdam u a APA Oriental Press 1982Siehe auch BearbeitenListe bekannter ArabistenLiteratur BearbeitenMichael Jan de Goeje Levensbericht van Reinhart Dozy Amsterdam Johannes Muller 1883 Online PDF 1 6 MB Michael Jan de Goeje Biographie de Reinhart Dozy traduite du Hollandais par Victor Chauvin Leiden Brill 1883 Gustave Dugat Histoire des orientalistes de l Europe du XIIe au XIXe siecle Maisonneuve Paris 1870 S 44 66 Online G J Dozy De Familie Dozy Genealogie en Geschiedenis Storkum Den Haag 1911 A J Wensinck DOZY Reinhart Pieter Anne In Petrus Johannes Blok Philipp Christiaan Molhuysen Hrsg Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek Teil 1 N Israel Amsterdam 1974 Sp 749 niederlandisch knaw nl dbnl org Erstausgabe A W Sijthoff Leiden 1911 unveranderter Nachdruck J Brugman Dozy A Scholarly life according to Plan In Willem Otterspeer Leiden Oriental 1850 1940 Brill Leiden 1989 ISBN 9004090223 S 62 Onlineleseprobe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reinhart Pieter Anne Dozy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Reinhart Dozy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Datensatz bei der koniglich niederlandischen Akademie der Wissenschaften Datensatz bei der digitalen Bibliothek der niederlandischen Literatur DBNL Genealogielink 1 Genealogielink 2Einzelnachweise Bearbeiten Er war der Sohn des Albert und Altje van der Mey aus der Ehe stammen die Kinder Reinhart van der Mey 17 Dezember 1876 in Leiden er studierte die Rechte und dann Journalismus und Carolina 9 April 1878 in Leiden Sohn des Andries Gramata und der Helena Andreae Link Kinder Reinhart Dozy 28 September 1880 in Nijmegen wurde Kunstmaler in Antwerpen Ella Dozy 26 Februar 1883 in Nijmegen heiratete am 8 August 1907den Offizier Paul Halberstadt Tochter Ella Halberstadt 20 Januar 1909 in Alkmaar Petronella Dozy 3 August 1889 in Nijmegen Normdaten Person GND 116191171 lobid OGND AKS LCCN n80044475 VIAF 49291633 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dozy ReinhartALTERNATIVNAMEN Dozy Reinhart Pieter AnneKURZBESCHREIBUNG niederlandischer OrientalistGEBURTSDATUM 21 Februar 1820GEBURTSORT LeidenSTERBEDATUM 29 April 1883STERBEORT Leiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhart Dozy amp oldid 217032487