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Reinhard Oehlschlagel 18 Juli 1936 in Bautzen 29 April 2014 in Koln war ein deutscher Musikpublizist und Rundfunkredakteur Reinhard Oehlschlagel 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 2 1 Buch 2 2 Artikel Sendungen Kritiken 3 Sekundarliteratur 4 Anmerkungen 5 WeblinksLeben BearbeitenReinhard Oehlschlagel wurde 1936 in Bautzen als Sohn des Rechtsanwalts Hans Oehlschlagel und der Schneidermeisterin Ulrike Oehlschlagel geborene Vesper als vierter Sohn geboren Mit der Familie fluchtete er 1945 am Tag der Bombardierung von Dresden nach Niedersachsen auf das Landgut von Will Vesper an dessen Tisch er als Kriegskind eine Zeitlang durchgefuttert und vermutlich dauerhaft gegen rechtes Gedankengut immunisiert wurde 1 gemeint ist Gut Triangel bei Gifhorn und ebenfalls gemeint ist die Abscheu gegenuber der noch nach dem Kriegsende anhaltenden nationalsozialistischen Gesinnung Vespers Er absolvierte 1956 am Gymnasium von Wolfsburg das Abitur studierte 1958 62 Chemie und Musik fur den gymnasialen Schuldienst in Braunschweig und Hannover Musikwissenschaft bei Rudolf Stephan in Gottingen Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main u a bei Theodor W Adorno und am Institut fur Sozialforschung absolvierte 1965 eine Privatmusikpadagogieprufung an der Musikhochschule Frankfurt und eine Konzertreifeprufung im Spiel der Blockflote in Darmstadt bei Gerhard Braun Von 1965 bis 1969 war er Kritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 1970 71 bei der Frankfurter Rundschau Am 1 Januar 1972 wurde er Redakteur in der Abteilung E Musik des Deutschlandfunks in der Hauptabteilung Kultur und blieb es bis zu seiner Pensionierung 2001 1980 grundete er zur Eroffnung des Sendesaals im Kolner Funkhaus ein Festival mit neuer Musik die zeitweilig mit alter Musik zur Reihe NovAntiqua verbunden dann wieder getrennt wurde und bis heute als Forum neuer Musik besteht Seit 1968 war er Mitglied der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft fur Neue Musik International Society of Contemporary Music IGNM ISCM von 1982 bis 1985 deren Vizeprasident von 1989 bis 1993 gehorte er dem Beirat der ISCM an Von 1991 bis 2005 verantwortete er die Edition und die Redaktion des von ihm gegrundeten World New Music Magazine dem Jahrbuch der ISCM zu deren Ehrenmitglied er 2004 gewahlt wurde 2 Oehlschlagel gab 1980 den Impuls zur Grundung des Ensemble Modern das er publizistisch und durch gemeinsame Projekte forderte 1996 initiierte er das Nachwuchsforum fur Komponisten Interpreten und Musikologen das er bis 2002 leitete 1981 war er Mitinitiator der Kolner Gesellschaft fur Neue Musik KGNM und zweimal in deren Vorstand tatig 1981 1984 1990 1993 1983 grundete er zusammen mit seiner Frau Gisela Gronemeyer die Fachzeitschrift MusikTexte deren Mitherausgeber er bis zu seinem Tode war Im gleichen Verlag gab er zusammen mit Gronemeyer Quellentexte verschiedener Komponisten heraus Durch seine fast funfzig Jahre wahrenden Tatigkeiten als Radioredakteur Rezensent Herausgeber und Veranstalter hat Oehlschlagel die Entwicklung der Neuen Musik kritisch reflektierend begleitet und mitgepragt Er war Autor zahlreicher Premieren Konzert und Festivalberichte Buchbesprechungen Interviews Vortrage Kommentare Aufsatze und Sendungen zur neuen Musik Seine seit Jahrzehnten hartnackig praktizierte Strategie eingenommene Positionen und Thesen zu hinterfragen und mit Gegenthesen zu konfrontieren um sie auf ihre Richtig und Haltbarkeit zu uberprufen und gegebenenfalls zu relativieren oder als falsch zu verwerfen ist ein ebenso probates wie zuweilen unliebsames und lastiges Erkenntnismittel 3 Schriften BearbeitenBuch Bearbeiten Reinhard Oehlschlagel Mit Haut und Haaren Gesprache mit Mathias Spahlinger Texte und Dokumente zur Neuen Musik hrsg v Rainer Nonnenmann Pfau Saarbrucken 2006 ISBN 9783897273467 enthalt zwei ausfuhrliche Gesprache uber die Standpunkte und biographischen Stationen Oehlschlagels eine reprasentative Auswahl seiner Texte und Dokumente Artikel Sendungen Kritiken Bearbeiten Wenn ein Schlager den anderen schlagt Gereimtes und Ungereimtes im musikalischen Unterhaltungsgeschaft in FAZ vom 29 Juni 1965 Kritik der Musikkritik Eine Rundfunkdiskussion mit Theodor W Adorno in FAZ vom 15 Marz 1965 Mezkalin und scharfe Dialektik Zum viertel Mal Pro Musica Nova in Bremen in FAZ vom 18 Mai 1966 Sichtbare und unsichtbare Musik Schnebel Stockhausen und Kagel im Munchner Werkraumtheater in FAZ vom 22 Juli 1966 Budenzauber fur Intellektuelle Nam June Paiks Unterhaltung durch Langeweile in FAZ vom 30 Juli 1966 Aller Nachte Abend Herbert Eimerts letztes musikalisches Nachtprogramm in FAZ vom 29 Dezember 1966 Geschmack Trivialitat Kritik Ein Dialog zwischen Musikwissenschaft und Musikerziehung in FAZ vom 25 April 1967 Aufstieg eines Ensembles Clytus Gottwalds Stuttgarter Schola Cantorum in Baden Baden in FAZ vom 20 Juli 1967 Resolution fur Snobs Ein nachtliches Freiluftkonzert am Mittelmeer in Stuttgarter Zeitung vom 11 August 1969 Das Radio bloss eine Verteilungsmaschine Beobachtungen und Thesen zur Kulturpolitik des Rundfunks in Frankfurter Rundschau vom 15 August 1970 Kurse Konzerte Kurskonzert Zur Struktur der Darmstadter Ferienkurse in Frankfurter Rundschau vom 2 September 1970 Ein Aufbruch in Darmstadt Teilnehmer der Musik Ferienkurse versuchten die Demokratisierung in Frankfurter Rundschau vom 11 September 1970 Change the System von Christian Wolff Sendung Deutschlandfunk am 5 August 1974 22 30 23 00 If anybody is sleepy let him go to sleep Versuch uber Cage in Cage Box hrsg vom Kulturamt Bonn 6 14 Juni 1979 S 12 14 Musik horen Musiksprache verstehen Uber die Gegenwart der Musik II in Die Zeichen Neue Aspekte der musikalischen Asthetik II hrsg von Hans Werner Henze Frankfurt 1981 Fischer S 308 314 Experimentierstadt Koln Neue Wege der Musik in Tausend Blumen Kulturlandschaft Nordrhein Westfalen hrsg von Lothar Romain und Hartwig Suhrbier Wuppertal 1984 Hammer S 165 170 Komponieren in der Bundesrepublik Deutschland Zu einigen Aspekten von Produktion Organisation und Rezeption neuer Musik in Lust am Komponieren Musikalische Zeitfragen 16 hrsg von Hans Klaus Jungheinrich Kassel 1985 Barenreiter S 139 154 Sekundarliteratur BearbeitenZum Tode von Reinhard Oehlschlagel in MusikTexte Nr 141 Mai 2014 Nachrufe Erinnerungen und Texte aus dem Nachlass Anmerkungen Bearbeiten Max Nyffeler Ein streitbarer fruchtbarer Geist ist verstummt Zum Tod von Reinhard Oehlschlagel in Neue Musikzeitung vom 2 Mai 2014 ISCM Honorary Members Rainer Nonnenmann Bruchstucke einer kritischen Physiognomie des Musikjournalisten Reinhard Oehlschlagel in Mit Haut und Haaren S 11 siehe SchriftenverzeichnisWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhard Oehlschlagel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webprasenz der Zeitschrift MusikTexteNormdaten Person GND 132336324 lobid OGND AKS LCCN n96017351 VIAF 194732980 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oehlschlagel ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Rundfunkredakteur und MusikpublizistGEBURTSDATUM 18 Juli 1936GEBURTSORT BautzenSTERBEDATUM 29 April 2014STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Oehlschlagel amp oldid 201426986