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Regina Strinasacchi verheiratete Regina Schlick 28 Februar 1761 in Ostiglia 11 Juni 1839 in Dresden war eine italienische Violinistin der Mozart Zeit Portrat von Regina Strinasacchi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das Urteil der Zeitgenossen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRegina Strinasacchi erhielt ihre musikalische Ausbildung im Ospedale della Pieta in Venedig einem Waisenhaus fur Madchen das beruhmt fur seine Musikerziehung war Diese umfasste auch das Dirigieren und das Spielen von Streich und Blasinstrumenten obwohl man damals in weiten Kreisen fur Frauen nur Singen und Klavierspielen fur schicklich hielt Wahrend es zu dieser Zeit einige beruhmte Pianistinnen gab war Regina Strinasacchi als Geigerin eine absolute Ausnahme Regina gab anfangs als Wunderkind Konzerte wobei sie vermutlich junger gemacht wurde was zu Irritationen uber ihr genaues Geburtsdatum fuhrte Ab 1780 unternahm sie eine mehrjahrige Konzertreise durch Italien Frankreich und Deutschland 1784 hielt sie sich in Wien auf und gab dort bei Wolfgang Amade Mozart die Sonate fur Klavier und Violine B Dur KV 454 in Auftrag Die Urauffuhrung am 29 April fand im Beisein Kaiser Joseph II statt und war ein grosser Erfolg obwohl Mozart einen Tag vor dem Konzert erst den Violinpart fertig hatte und den Klavierpart improvisierte und erst hinterher aufschrieb Im gleichen oder folgenden Jahr heiratete Regina Strinasacchi den Cellisten Johann Konrad Schlick aus Gotha Sie wurde festangestelltes Mitglied des Gothaischen Hoforchesters was damals fur eine Frau absolut unublich war Ausser Geige spielte sie Gitarre komponierte allerdings sind alle Werke verschollen und dirigierte wahrscheinlich auch Zwischen 1795 und 1810 unternahm sie mit ihrem Mann und einer Caroline Schlick moglicherweise ihrer Tochter mehrere Konzertreisen Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1818 zog sie mit ihrem Sohn Johann Friedrich Wilhelm 1801 1874 einem Cellisten und Instrumentenbauer nach Dresden wo sie auch starb Das Urteil der Zeitgenossen Bearbeiten Italien hat nun wieder eine vortrefliche Violinspielerin an der Signora Caterina Strinasacchi aus Mantua geburtig Ich habe sie verschiednemal in Florenz und jederzeit mit dem innigsten Vergnugen in ihrem Concert gehoret Es ist unglaublich mit welcher Leichtigkeit und gutem Anstand das Madchen sie ist ohngefahr 18 Jahr alt und sehr gut gebildet dies an sich schwere Instrument zu behandeln weis Der Ton den sie aus ihrer cremonesischen Geige herauszieht ist feiner abgeschliffener Silberton Die Violinconcerte von Giarnowick St George Borra Cambini etc spielt sie besonders gut mit vielem Feuer oder wie die Italiener sich mit einem viel umfassenden Wort ausdrucken con molto Estro Sie hat sich einige Jahre in Paris aufgehalten wo sie Gelegenheit hatte die besten und grossten Tonkunstler und Violinisten aller Nationen am Concert Spirituel zu horen und das Brillante in der Ausfuhrung wie auch einige unschuldige Galanterien mag sie wohl dort gelernt haben Aber Dank sey es ihrem Schutzengel dass er sie vor dem lappischen flatterhaften Geschmack und der eckelhaften Sussigkeit unsrer galanten Nachbarn bewahret hat Kurz sie hat den besten Geschmack in der Music Brief vom Juni 1782 1 Hier haben wir nun die beruhmte Mantuanerin Strinasacchi eine sehr gute Violinspielerin sie hat sehr viel Geschmack und Empfindung in ihrem Spiele Ich schreibe eben an einer Sonate welche wir Donnerstag im Theater bey ihrer Akademie zusammen spielen werden Wolfgang A Mozart Brief an Leopold Mozart 24 April 1784 2 Mir thut es Leid dass du dieses nicht grosse artige etwa 23 Jahr alte nicht schandliche sehr geschickte Frauenzimmer nicht gehort hast Sie spielt keine Note ohne Empfindung so gar bey der Synfonie spielte sie alles mit expression und ihr Adagio kann kein Mensch mit mehr Empfindung und ruhrender spielen als sie ihr ganzes Herz und Seele ist bey der Melodie die sie vortragt und eben so schon ist ihr Ton und auch kraft des Tones Uberhaupts finde ich dass ein Frauenzimmer die Talent hat mehr mit ausdruck spielt als ein Mannsperson Leopold Mozart an seine Tochter 1785 3 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Strina Sacchi Regina In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 30 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1875 S 98 f Digitalisat Robert Eitner Schlick Johann Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 504 f Gisa Steguweit Die deutsch italienische Musikerfamilie Schlick Strinasacchi und ihre Beziehung zum Herzoghaus Sachsen Gotha Altenburg von 1775 bis 1825 Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha 2015 ISBN 978 3 945123 01 0 Gisa Steguweit Das Doppelgluck der Tone wie der Liebe Regina Schlick Strinasacchi 1761 1839 Nordhausen Verlag Traugott Bautz GmbH 2018 ISBN 978 3 95948 398 8 Melanie Unseld Mozarts Frauen Begegnungen in Musik und Liebe Rowohlt Reinbek 2005 ISBN 3 499 62105 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenMelanie Unseld Artikel Regina Strinasacchi In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 25 April 2018 Volker Timmermann Artikel zu Regina Strinasacchi In Europaische Instrumentalistinnen des 18 und 19 Jahrhunderts 2013 Online Lexikon des Sophie Drinker Instituts hrsg von Freia Hoffmann Einzelnachweise Bearbeiten Cramers Magazin der Musik 1 Jg Erste Halfte 1783 S 344 345 Digitalisat zitiert nach Neue Mozart Ausgabe Band VIII 23 2 Sonaten und Variationen fur Klavier und Violine Hrsg v Eduard Reeser Barenreiter Kassel 1965 S XIV online zitiert nach Wilhelm A Bauer Otto Erich Deutsch Hrsg Mozart Briefe und Aufzeichnungen Band 3 Barenreiter Kassel 1963 S 467 Normdaten Person GND 138159963 lobid OGND AKS LCCN no2021117621 VIAF 88216631 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strinasacchi ReginaALTERNATIVNAMEN Schlick ReginaKURZBESCHREIBUNG italienische Violinistin der Mozart ZeitGEBURTSDATUM 28 Februar 1761GEBURTSORT OstigliaSTERBEDATUM 11 Juni 1839STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regina Strinasacchi amp oldid 235026043