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Der Regensburger Schied ist eine am 13 Juli 1180 auf einem Hoftag in Regensburg abgefasste Urkunde von Kaiser Friedrich I Barbarossa Das Original wird im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in Munchen aufbewahrt Regensburger Schied vom 13 Juli 1180 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Folgen 3 Text und Ubersetzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenMit dem Regensburger Schied entzog Kaiser Friedrich I Barbarossa dem bayerischen Herzog Heinrich dem Lowen die im Augsburger Schied von 1158 gewahrten Rechte Zoll und Markt Munchen wurden dem Bischof Albert von Freising zugesprochen dessen Vorganger Otto vor dem Augsburger Schied an der Brucke von Fohring den Zoll fur die Salzstrasse erhoben hatte Die Urkunde wurde von einem Freisinger Schreiber unter der Aufsicht eines Mitarbeiters der Reichskanzlei als Empfangerausfertigung ins Reine geschrieben Folgen BearbeitenDer Regensburger Schied beeinflusste die Geschichte Munchens nicht so stark wie zunachst erwartet wurde So ist beispielsweise in den Schaftlarner Annalen geschrieben dass Zoll und Markt wieder zuruck nach Oberfohring verlegt und Munchen zerstort wurde Stattdessen wurde der Bischof von Freising anstelle des bayerischen Herzogs Stadtherr von Munchen bis es den Wittelsbachern im 13 Jahrhundert gelang Munchen durch andere Zugestandnisse wieder fur sich zuruckzugewinnen Der Bruckenzoll an der Isarbrucke bei Munchen wurde jedoch weiter vom Freisinger Bischof erhoben Text und Ubersetzung BearbeitenLatein Deutsch 1 C In nomine sancte et individue trinitatis C Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit Fridericus dei gratia Romanorum imperator et semper augustus Friedrich von Gottes Gnade Kaiser der Romer und allzeit erhabener Herrscher Que imperiali statuuntur auctoritate litteris competit annotari ne vel transeuntium temporum antiquitate in oblivionem deveniant vel pravorum hominum fraudulentis machinationibus indignam sui mutationem incurrant Was durch die Autoritat des Kaisers festgelegt wird soll auch schriftlich aufgezeichnet werden damit es nicht im Wandel der Zeiten in Vergessenheit gerat oder durch trugerische Machenschaften schlechter Menschen eine unwurdige Veranderung erfahrt Noverint igitur universi tam presentis quam postfuture etatis fideles imperii qualiter dilectus noster Adilbertus Frisingensis episcopus ad maiestatis nostre presentiam accedens humiliter nobis conquerendo significavit quod nobilis vir Hainricus de Bruneswic quondam dux Bawarie et Saxonie forum in Verigen cum ponte quod ecclesia sua a longe retroactis temporibus quiete possederat destruxerit et illud in villam Munichen violenter transtulerit Es mogen daher in Gegenwart und Zukunft alle Getreuen des Reiches wissen dass unser geliebter Albert Bischof von Freising vor unserer Majestat erschienen ist und untertanig vor uns Klage gefuhrt hat dass der Edelmann Heinrich von Braunschweig vormals Herzog von Bayern und Sachsen den Markt mit der Brucke in Fohring den seine Kirche seit uralten Zeiten ungestort in Besitz gehabt hatte zerstort und ihn gewaltsam nach dem Ort Munchen verlegt hat Cuius siquidem rei veritas etsi nostre constaret serenitati ipse tamen eam septem legitimis testibus in nostra comprobavit audientia Die Wahrheit dieses Sachverhaltes stand zwar unserer Hoheit bereits fest er hat sie aber auch noch vor unserem Gericht durch sieben gesetzliche Zeugen bewiesen Sunt autem hii Chuonradus Salzpurgensis archiepiscopus Chuono Ratisponensis episcopus Bertoldus marchio Ystrie Gebehardus comes de Sulzbach Otto palatinus maior et frater eius Otto iunior Fredericus burcgravius Diese sind Konrad Erzbischof von Salzburg Kuno Bischof von Regensburg Bertold Markgraf von Istrien Gebhard Graf von Sulzbach Otto der Altere Pfalzgraf und sein Bruder Otto der Jungere Friedrich Burggraf Consequenter igitur super eadem causa a principibus curie nostre requisita sententia iudicatum est quod prefati Hainrici factum temerarium in irritum ducere imperialis deberet auctoritas Infolgedessen wurde da ein Urteil von den Fursten unseres Hofgerichtes gefordert worden war in dieser Sache entschieden dass die kaiserliche Autoritat die vermessene Tat des genannten Heinrich unwirksam zu machen habe Quocirca secundum iuris tenorem translationem predicti fori in vacuum revocantes ipsum forum cum ponte memorato fideli nostro episcopo Frisingensi suisque successoribus restituimus et presentis scripti privilegio eis et sue ecclesie in perpetuum confirmamus Wir widerrufen daher gemass dem Wortlaut des Rechtsspruches die Verlegung des genannten Marktes stellen ihn samt der erwahnten Brucke unserem getreuen Bischof von Freising und seinen Nachfolgern zuruck und bestatigen dies ihnen und ihrer Kirche fur immer durch diesen Freibrief Item ad instantem pretaxati venerabilis episcopi postulationem ex indulgentia imperialis clementie permisimus et benevolo approbavimus assensu ut predia quecumque sumptibus suis ipse conquisivit pro libitu suo ecclesiis vel aliis religiosis locis seu ad altaria quelibet posset contradere et de eorundem prediorum reditibus pro suo arbitrio ordinare Des Weiteren haben wir auf die instandige Bitte des besagten ehrwurdigen Bischofs in kaiserlicher Huld und Gnade gestattet und wohlwollend zugestimmt dass er Guter die er auf eigene Kosten erworben hat nach Belieben an Kirchen oder andere religiose Statten oder an Altare ubertragen und uber die Einkunfte dieser Guter nach Gutdunken verfugen darf Et ut hec nostra constitutio in omne evum rata permaneat et inconvulsa presentem paginam in memoriam facti conscribi fecimus et maiestatis nostre bulla communiri Damit dieser unser Beschluss unerschutterlich fur alle Zeiten Geltung behalte haben wir zum Gedachtnis daran diese Urkunde schreiben und mit unserer Majestat Siegel festigen lassen Testes huius rei predictus Chuonradus archiepiscopus Chuono Ratisponensis episcopus Bertoldus marchio Ystrie Otto palatinus maior Otto palatinus iunior Gebehardus comes de Sulzpach Fredericus purcgravius Zeugen dafur sind der vorgenannte Konrad Erzbischof Kuno Bischof von Regensburg Bertold Markgraf von Istrien Otto der Altere Pfalzgraf Otto der Jungere Pfalzgraf Gebhard Graf von Sulzbach Friedrich Burggraf Item alii testes qui eidem negotio intererant Diepaldus Pataviensis Episcopus Hainricus Curiensis electus Gassidonius Mantuensis episcopus Gotefridus cancellarius Ruodolfus notarius Romaritis prepositus Halverstatensis Hainricus purcgravius Siboto comes de Niuwenburc Hainricus de Altendorf Deginhart de Halenstain Chuonrat purcgravius de Nuerenberc Fridericus de Truhendingen et frater eius Albertus Amelbreht de Lochhusen Hainricus marschalchus de Papinhaim Burchardus camerarius Atzo camerarius Regilo camerarius Ruodolfus de Waldekke Hainricus Felixpuer Adilolt de Dornibach Engilwan de Ahedorf et frater eius Hainricus Ruodolfus de Riede Hartwicus marschalcus Berhtoldus de Richershusen Sibot de Holzhusen Wolfherus de Holzhusen Dazu als weitere Zeugen die bei der gleichen Verhandlung zugegen waren Diepold Bischof von Passau Heinrich Erwahlter von Chur Gassidonius Bischof von Mantua Gottfried Kanzler Rudolf Notar Romar Propst von Halberstadt Heinrich Burggraf Siboto Graf von Neuenburg Heinrich von Altendorf Degenhart von Hellenstein Konrad Burggraf von Nurnberg Friedrich von Trudingen und sein Bruder Albert Amelbrecht von Lochhausen Heinrich Marschall von Pappenheim Burkhard Kammerer Atzo Kammerer Regilo Kammerer Rudolf von Waldeck Heinrich Seligskind Adilolt von Dornbacb Engilwan von Achdorf und sein Bruder Heinrich Rudolf von Ried Hartwig Marschall Berthold von Reichertshausen Sibot von Holzhausen Wolfher von Holzhausen Ego Gotefridus imperialis aule cancellarius vice domni Christiani Moguntine sedis archiepiscopi Germanie archicancellarii recognovi Ich Gotfried Kanzler des kaiserlichen Hofes habe an Stelle des Herrn Christian Erzbischof von Mainz Erzkanzlers von Germanien nachgepruft Signum domni Friderici Romanorum imperatoris invictissimi M Zeichen des Herrn Friedrich des unbesiegten Kaisers der Romer Monogramm Acta sunt hec anno ab incarnatione domini MCLXXX indictione XIIIa regnante Frederico Romanorum imperatore gloriosissimo anno regni eius XXVIIII imperii vero XXVI Geschehen ist dies im 1180 Jahr nach Christi Geburt in der 13 Indiktion unter der Regierung Friedrichs des glorreichen Kaisers der Romer im 29 Jahr seiner Regierung als Konig im 26 als Kaiser Data Ratispone in sollempni curia IIIo idus iulii feliciter amen Gegeben zu Regensburg auf dem feierlichen Hoftag am 13 Juli In Gluckseligkeit amen Literatur BearbeitenLandeshauptstadt Munchen Hrsg Munchen wie geplant Digitale Ausgabe des Katalogs zur Ausstellung im Munchner Stadtmuseum vom 6 Mai 2004 bis 17 Februar 2008 Munchen 2008 ISBN 978 3 9811425 8 7 S 20 auch mit enthalten auf der DVD stadt bau plan 850 Jahre Stadtentwicklung Munchen Weblinks BearbeitenD F I 798 vom 13 Juli 1180 In Monumenta Germaniae Historica digital Abgerufen am 30 Januar 2010 Latein mit kurzer deutscher Einfuhrung Einzelnachweise Bearbeiten Reinhold Schaffer An der Wiege Munchens Pflaum Munchen 1950 S 84 87 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regensburger Schied amp oldid 233289646