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Die Reformierte Kirche Cham ist ein Kirchengebaude der Evangelisch reformierten Kirchgemeinde des Kantons Zug an der Sinserstrasse in Cham ZG Die 1915 in Gebrauch genommene Kirche gilt als typisches Bauwerk des Heimatstils Sie steht seit 1991 unter Denkmalschutz Reformierte Kirche Cham Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Entstehung der reformierten Kirchgemeinde in Cham ist eng mit der Industrialisierung im Kanton Zug verbunden Seit Mitte des 19 Jahrhunderts stieg die Zahl der Protestanten in Cham die an wechselnden Orten ihre Gottesdienste feierten Nach der Grundung des Protestantenvereins Cham Hunenberg 1885 wurde seit 1895 auch der Bau einer eigenen Kirche angestrebt Die Papierfabrik stellte 1912 ein Grundstuck zwischen der Sinserstrasse und dem Steilufer der Lorze fur den Kirchenbau zur Verfugung Der Architekt der Chamer Kirche war Emil Schafer der in den 1920er Jahren auch die reformierten Kirchen in Dietikon und Horn errichtete In Cham stimmte er sich eng mit der Eigentumerfamilie der Papierfabrik ab Oberst Richard Vogel brachte kunstlerische und stilistische Vorschlage ein und die Tochter von Carl Vogel von Meiss stifteten Teile des Kircheninventars 1 Die Grundsteinlegung war am 26 April 1914 Die vier von Hermann Ruetschi Aarau gegossenen Kirchenglocken Schlagtone e g a c wurden am 3 November 1915 im Turm aufgezogen Am 21 November 1915 feierte die reformierte Gemeinde ihre Einweihung Die von der Firma Kuhn AG Mannedorf gebaute Orgel mit 14 Registern wurde am 1 Oktober 1922 in Gebrauch genommen 2 Die Kirche blieb im Wesentlichen unverandert 1962 war eine Aussenrenovation notwendig geworden Bei der Aussenrestaurierung 1991 wurde der unter der Kirche gelegene Gemeindesaal ausgebaut 2005 fand eine Innenrestaurierung statt 3 Beschreibung BearbeitenDer schlichte glatt verputzte Bau auf Sandsteinsockel pragt mit seinem steilen Satteldach optisch den nordlichen Ortsausgang von Cham Zum Ort hin offnet er sich an der sudlichen Traufseite durch eine dreibogige saulengestutzte Vorhalle hier setzt auch eine offene Treppe zum unteren Eingang an Die schwierige Gelandesituation am Ufer der Lorze wird namlich so genutzt dass unter der romanisierenden Apsis eine Sockelkonstruktion ein Unterrichtszimmer heute Gemeindesaal aufnimmt In der Sudwestecke schliesst der gedrungene Turm mit vierseitigem geziegeltem Spitzhelm an die Vorhalle an Auffallig ist das quadratische Uhrzifferblatt an der Sudseite des Turms mit seinen goldenen Ziffern auf blauem Grund Die Strassenfront an der Westseite hat keinen Eingang aber drei niedrige Fenster im Erdgeschoss und ein hochovales Fenster im Giebelfeld Die nordliche Traufseite weist zwei hohe Fenster und die Sakristei als malerischen Annex unter Satteldach auf 3 Der Raumeindruck der Saalkirche wird vom reichlich verwendeten Eichenholz Wandtafer Empore Loge und Banke bestimmt Eine flache schmucklose Tonne und eine Halbkuppel uber der Apsis uberwolben den Kirchenraum Ein Aquarell des Architekten Schafer zeigt dass die Kirche komplett ausgemalt werden sollte Die Kombination von dunklem Violett Grun Rot und Ocker ist zeittypisch In Cham wurde Schafers Entwurf wahrscheinlich nicht umgesetzt eine altere Innenausmalung war aber bei der Restaurierung nicht mehr nachweisbar 4 Der Innenraum weist nur wenige Kunstwerke auf Den Taufstein aus rotlichem Untersberger Kalkstein welcher ursprunglich mitten in der Apsis stehen sollte und nun seitlich versetzt ist schuf Hans Markwalder ein kniender Engel der die Taufschale tragt Die polygonale Kanzel am nordlichen Chorbogenpfeiler schmuckte Karl Fischer mit Reliefs der vier Evangelisten welche Anklange an den Jugendstil haben Die Hofglasmalerei Franz Xaver Zettler Munchen fertigte die von Albert Figel entworfenen Apsisfenster in der Mitte die Kreuzigung links Maria und Josef mit dem neugeborenen Jesus in der Krippe und einem kindlichen Engel rechts Jesus als Kinderfreund die ihn umgebenden Kinder haben die Gesichtszuge von Kindern der Stifterin Alice Bodmer Vogel Rau 5 Literatur BearbeitenJosef Grunenfelder Die Kunstdenkmaler des Kantons Zug Band 2 Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug GSK Bern 2006 S 102 106 Online Heinz Horat Die Restaurierung und Erweiterung der reformierten Kirche in Cham In Tugium 9 1993 S 155 158 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in ChamWeblinks BearbeitenIndustriegeschichte Zug Die reformierte Kirche ChamAnmerkungen Bearbeiten Josef Grunenfelder Die Kunstdenkmaler des Kantons Zug Band 2 Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug Bern 2006 S 102 f Heinz Horat Die Restaurierung und Erweiterung der reformierten Kirche in Cham In Tugium 9 1993 S 156 a b Josef Grunenfelder Die Kunstdenkmaler des Kantons Zug Band 2 Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug Bern 2006 S 104 Heinz Horat Die Restaurierung und Erweiterung der reformierten Kirche in Cham In Tugium 9 1993 S 157 Josef Grunenfelder Die Kunstdenkmaler des Kantons Zug Band 2 Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug Bern 2006 S 105 47 18412 8 45699 Koordinaten 47 11 2 8 N 8 27 25 2 O CH1903 677185 226408 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reformierte Kirche Cham amp oldid 236617508