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Der Referenzertrag ist eine typenspezifische Leistungskennzahl fur Windkraftanlagen Laut Erneuerbare Energien Gesetz EEG ist er definiert als die fur jeden Typ einer Windenergieanlage einschliesslich der jeweiligen Nabenhohe bestimmte Strommenge die dieser Typ bei Errichtung an dem Referenzstandort rechnerisch auf Basis einer vermessenen Leistungskennlinie in funf Betriebsjahren erbringen wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung Referenzertrag und Standortertrag 2 Gesetzliche Spezifikationen 3 Rechtliche und wirtschaftliche Bedeutung 4 EinzelnachweiseAbgrenzung Referenzertrag und Standortertrag BearbeitenDer Referenzertrag wird vor Inbetriebnahme einer WEA an Land gutachterlich ermittelt und dient als Bemessungsgrundlage zur prozentualen Ermittlung der Standortgute Die Standortgute gibt den linear interpolierten Korrekturfaktor von 60 1 35 uber 100 1 bis 150 0 79 Stand EEG 2021 an mit der der nach dem Zuschlagsverfahren erzielte Abnahmepreis hochstens 6ct kWh zusatzlich modifiziert wird 2 Zur Berechnung der Standortgute dient ein tatsachlich erzielter fiktiver Standortertrag der sich im Betrieb aus der tatsachlich eingespeisten Strommenge vor der Einspeisung ins offentliche Netz entnommener Strommengen Eigenverbrauch Stromlieferung unmittelbar an Dritte Abregelungen durch den Netzbetreiber und technische Nichtverfugbarkeit von mehr als 2 zusammensetzt Der Standortertrag vor Erstinbetriebnahme dagegen wird aus dem anzunehmenden Bruttostromertrag abzuglich Verlustfaktoren Abschattungseffekte fehlender technischer Verfugbarkeit von maximal 2 elektrischen Verlusten bis zum Netzverknupfungspunkt und Abschaltzeiten wegen Larmschutz Naturschutz oder Schutz des Flugbetriebes ermittelt 3 Gesetzliche Spezifikationen BearbeitenDen Typ der Anlage bestimmen deren Typenbezeichnung und Nennleistung die Rotor Kreisflache und die Nabenhohe gemass den Angaben des Herstellers 1 Der Referenzertrag war von 2012 bis Ende 2016 definiert durch eine Rayleigh Verteilung der Jahreswindgeschwindigkeit in einer Hohe von 30 m uber dem Grund mit einem Mittelwert von 5 5 m s einem logarithmischen errechneten Hohenprofil und einer Rauheitslange von 0 1 m 1 Seit dem 1 Januar 2017 ist er definiert durch eine Raleigh Verteilung der mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von auf 6 45 m s und auf 100 m Hohe uber Grund erhohten Ausgangswerten und dem Hohenprofil welches nun nach einem Potenzgesetz mit dem Hellmann Exponenten a mit einem Wert von 0 25 zu ermitteln ist 4 Die Rauhigkeitslange z von 0 1 m wurde beibehalten obwohl diese anscheinend nicht mehr benotigt wird Die Formel war bis 2017 Vnabenhohe V5 5 ln Nabenhohe z 0 1 ln h30m z 0 1 Seit 2017 lautet die Formel Vnabenhohe V6 45 Nabenhohe h100m a 0 25 Das EEG schreibt vor dass der Referenzertrag nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu ermitteln ist Die Einhaltung dieser Regeln wird vermutet wenn die Verfahren Grundlagen und Rechenmethoden angewendet werden die in den zum Zeitpunkt der Ermittlung gultigen Fassung der Technischen Richtlinien fur Windenergieanlagen insbesondere Teil 5 der FGW e V Fordergesellschaft Windenergie und andere Erneuerbare Energien beschrieben sind 4 Zur Berechnung von Referenzertragen sind Einrichtungen berechtigt die entsprechend den Anforderungen von DIN EN ISO IEC 170254 bis 2016 17 DIN EN ISO IEC 17025 von einer staatlich anerkannten oder unter Beteiligung staatlicher Stellen evaluierten Akkreditierungsstelle als kompetente Pruf und Kalibrierungsstelle akkreditiert sind 1 4 Die genauen Formeln zu Berechnungen bezuglich Windenergie gibt es nur kostenpflichtig zum Herunterladen Rechtliche und wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenLaut den fruheren Fassungen des EEG durften nur solche Anlagen gefordert werden die 60 des Referenzertrages nicht unterschritten Diese Regel wurde in der Fassung des EEG von 2012 ersatzlos gestrichen 5 Ein wirtschaftlicher Betrieb von Windenergieanlagen der Leistungsklasse von 2 MW bis 2 9 MW ist unter den Vergutungsbedingungen des EEG vor allem an Standorten moglich an denen ein Ertrag von 80 bis 120 des Referenzertrages erzielt wird Bei 60 des Referenzertrages und weniger verzinst sich das eingesetzte Eigenkapital in der Regel nicht Aber auch bei sehr ertragsstarken Standorten mit 150 des Referenzertrages sinkt die Wirtschaftlichkeit weil an diesen Standorten die Einspeisevergutung laut EEG geringer ist 6 Diese allgemeine Betrachtung ist jedoch von einer Reihe von Parametern abhangig im Einzelfall konnen daher andere Ergebnisse zum Tragen kommen Massgeblich sind unter anderem das Verhaltnis von Fremd und Eigenkapital die Zinskosten fur das Fremdkapital die Gestehungskosten fur die Anlage und die Betriebskosten im Einzelfall 6 Fur Investoren gilt ein Richtwert von 80 des Referenzertrages als Minimum fur den wirtschaftlichen Betrieb einer Windkraftanlage 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Anlage 3 zum Gesetz fur den Vorrang Erneuerbarer Energien Erneuerbare Energien Gesetz EEG abgerufen am 28 Dezember 2013 buzer de 36h Anzulegender Wert fur Windenergieanlagen an Land abgerufen 2021 01 08 buzer de Anlage 2 zu 36h Referenzertrag abgerufen 2021 01 08 a b c buzer de Anderung Anlage 2 EEG 2021 vom 1 Januar 2017 diff Seite abgerufen 2021 01 08 Anna Kathrin Wallasch Knud Rehfeldt Wirtschaftlichkeit von Standorten fur die Windenergienutzung Hrsg Deutsche WindGuard GmbH Deutsche WindGuard GmbH Varel April 2012 S 8 1 PDF abgerufen am 28 Dezember 2013 a b Anna Kathrin Wallasch Knud Rehfeldt Wirtschaftlichkeit von Standorten fur die Windenergienutzung Hrsg Deutsche WindGuard GmbH Deutsche WindGuard GmbH Varel April 2012 S 10 2 PDF abgerufen am 28 Dezember 2013 Windenergie Erlass Baden Wurttemberg Gemeinsame Verwaltungsvorschrift des Ministeriums fur Umwelt Klima und Energiewirtschaft des Ministeriums fur Landlichen Raum und Verbraucherschutz des Ministeriums fur Verkehr und Infrastruktur und des Ministeriums fur Finanzen und Wirtschaft Stuttgart 9 Mai 2012 3 PDF abgerufen am 28 Dezember 2013 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Referenzertrag amp oldid 229367685