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Ergebnis desReferendums51 6 48 4 Ja NeinIn einem Referendum zur Dezentralisierung englisch devolution referendum am 1 Marz 1979 hatte die Bevolkerung Schottlands Gelegenheit sich zur Frage zu aussern ob Schottland ein eigenes Regionalparlament innerhalb des Vereinigten Konigreichs erhalten sollte Eine knappe Mehrheit stimmte fur die Einfuhrung eines solchen Regionalparlaments Regionale Mehrheiten nach Regionen beim Referendum 1979 Zustimmung Ablehnung Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Schottische Nationalbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Kilbrandon Commission 4 Referendum 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenSeit dem Act of Union von 1707 waren die beiden Konigreiche England und Schottland miteinander zum Konigreich Grossbritannien vereinigt und es existierte kein eigenstandiges schottisches Parlament mehr sondern die in Schottland gewahlten Parlamentarier sassen als Abgeordnete im Parlament von Westminster in London Schottland behielt jedoch auch nach der Vereinigung umfangreiche Sonderrechte so z B eine eigene Bank eine eigene Kirchenorganisation das naher am kontinentalen Recht angelehnte schottische Recht und die Schotten bewahrten sich ein ausgepragtes regionales Selbstbewusstsein Schottische Nationalbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg und einhergehend mit der Auflosung des ehemaligen British Empire wurden Stimmen laut die eine regionale Autonomie oder gar Unabhangigkeit Schottlands forderten Ein weithin beachtetes Signal war der Sieg der Kandidatin der separatistischen Scottish National Party Winnie Ewing bei der Nachwahl im schottischen Wahlkreis Hamilton am 2 November 1967 Als Ende der 1960er und in den 1970er Jahren umfangreiche Ol und Gasvorkommen vor der schottischen Kuste entdeckt wurden bekam die schottische Autonomiebewegung unter dem Motto It s Scotland s oil zusatzlichen Auftrieb und die Scottish National Party die in den Jahrzehnten zuvor eine unbedeutende Splitterpartei gewesen war erhielt bei den Unterhauswahlen im Februar 1974 22 und im Oktober 1974 30 der Wahlerstimmen in Schottland Kilbrandon Commission BearbeitenUm den schottischen und auch walisischen Forderungen zu begegnen wurde im Jahr 1969 durch die Labour Regierung unter Premierminister Harold Wilson die Royal Commission on the Constitution oder nach ihren Vorsitzenden Lord Crowther bzw Lord Kilbrandon ab 1972 einfach Crowther Commission bzw Kilbrandon Commission ins Leben gerufen Die Kommission beschaftigte sich mit der Frage der devolution d h der moglichen Dezentralisierung des Vereinigten Konigreichs Sie kam nicht zu einem einheitlichen Ergebnis und im Abschlussbericht im Jahr 1973 wurden verschiedene Optionen dargestellt Bezuglich der Landesteile Schottland und Wales empfahl die Kommission mehrheitlich die Schaffung von eigenen regionalen Parlamenten die fur begrenzte lokale Angelegenheiten zustandig sein sollten In Reaktion auf den Kommissionsbericht und auf die Erfolge der Scottish National Party 1974 veranlasste Premierminister Wilson ein Treffen der schottischen Labour Abgeordneten am 22 Juni 1974 um mit ihnen einen Plan zur Erarbeitung eines Konzepts zur Selbstverwaltung zu beschliessen An diesem Tag fand jedoch im Rahmen der ersten Finalrunde der Fussball Weltmeisterschaft das Spiel zwischen Jugoslawien und Schottland statt das unentschieden endete Letztlich erschienen deswegen zu dem vereinbarten Treffen nur 11 der 22 schottischen Labour Abgeordneten die Skeptiker bezuglich einer Autonomie Schottlands blieben dabei in der Mehrheit und es kam sehr zum Arger Wilsons zu keinem Beschluss hinsichtlich der Selbstverwaltung Schottlands 1 Im Jahr 1978 beschloss das britische Parlament mit der knappen Mehrheit der Labour Party und der diese unterstutzenden Parteien den Scotland Act der die Schaffung eines schottischen Parlamentes mit Sitz in Edinburgh vorsah Das Inkrafttreten des Scotland Act wurde allerdings an ein Referendum gebunden das im folgenden Jahr in Schottland abgehalten werden sollte Die Bestimmungen sahen vor dass nicht nur eine absolute Mehrheit der Wahlerstimmen sondern auch mindestens 40 der Wahlberechtigten einschliesslich der Nichtwahler dem Scotland Act zustimmen mussten Referendum BearbeitenDie Frage die den schottischen Wahlern am 1 Marz 1979 gestellt wurde lautete Do you want the provisions of the Scotland Act 1978 to be put into effect Sollen die Massnahmen des Scotland Act 1978 umgesetzt werden Frage des Referendums vom 1 Marz 1979 2 Die Wahler hatten Yes oder No Ja Nein auf dem Stimmzettel anzukreuzen Region Abstimmende nbsp Ja Stimmen nbsp Nein StimmenWahl beteiligung Stimmen Stimmen Wahler Wahl berechtigte Stimmen Wahler Wahl berechtigte Borders 66 4 51 526 20 746 40 3 26 7 30 780 59 7 39 7Central 65 9 130 401 71 296 54 7 36 0 59 105 45 3 29 9Dumfries and Galloway 64 1 67 401 27 162 40 3 25 8 40 239 59 7 38 2Fife 65 3 160 688 86 252 53 7 35 0 74 436 46 3 30 2Grampian 57 2 196 429 94 944 48 3 27 6 101 485 51 7 29 5Highland 64 7 88 247 44 973 51 0 33 0 43 274 49 0 31 7Lothian 65 9 373 642 187 221 50 1 33 0 186 421 49 9 32 9Orkney 54 1 7 543 2 104 27 9 15 1 5 439 72 1 39 0Shetland 50 3 7 486 2 020 27 0 13 6 5 466 73 0 36 7Strathclyde 62 5 1 105 118 596 519 54 0 33 7 508 599 46 0 28 7Tayside 63 0 184 807 91 482 49 5 31 2 93 325 50 5 31 8Western Isles 49 9 11 151 6 218 55 8 27 8 4 933 44 2 22 1Schottland insgesamt 63 0 2 384 439 1 230 937 51 6 32 5 1 153 502 48 4 30 5Im Endergebnis stimmte eine knappe Mehrheit der Abstimmenden 51 6 fur den Scotland Act allerdings waren dies bei einer Wahlbeteiligung von 63 nur 32 5 der Wahlberechtigten so dass die Frage des Referendums damit nicht positiv beantwortet worden war 2 Enttauschte Befurworter protestierten unter dem Slogan Scotland said yes Schottand hat Ja gesagt Kritik entzundete sich auch an der Art und Weise wie die Zahl der Wahlberechtigten bestimmt worden war Da es im Abstimmungsjahr keine Bevolkerungszahlung gegeben hatte mussten die Wahlberechtigten in den einzelnen Wahlbezirken geschatzt werden was naturgemass mit Unsicherheiten verbunden war 3 Die Labour Regierung unter Premierminister James Callaghan stellte danach alle Aktivitaten ein den Scotland Act umzusetzen 4 Daraufhin entzog die Scottish National Party SNP im Parlament von Westminster der Regierung ihre parlamentarische Unterstutzung und unterstutzte ein Misstrauensvotum gegen die Regierung Das Zusammengehen der SNP und der Liberal Party die beide den Scotland Act unterstutzten mit den oppositionellen Konservativen unter Margaret Thatcher die sich gegen eine Selbstverwaltung Schottlands ausgesprochen hatten wurde vom Premierminister scharf kritisiert So tonight the Conservative Party which wants the Act repealed and opposes even devolution will march through the Lobby with the SNP which wants independence for Scotland and with the Liberals who want to keep the Act What a massive display of unsullied principle The minority parties have walked into a trap If they win there will be a general election I am told that the current joke going around the House is that it is the first time in recorded history that turkeys have been known to vote for an early Christmas Nun werden heute abend die Konservative Partei die sich fur die Ablehnung des Acts ausgesprochen hat und sogar gegen die Dezentralisierung insgesamt ist zusammen mit der SNP die eine Unabhangigkeit Schottlands anstrebt und mit den Liberalen die den Act umsetzen wollen durch die Parlamentslobby marschieren Was fur eine Darbietung von Prinzipienlosigkeit Die Minderheitenparteien sind in eine Falle getappt Wenn sie das Misstrauensvotum gewinnen wird es eine vorgezogene Parlamentswahl geben Mir wurde berichtet dass zurzeit ein Witz die Runde im Hause macht dass dies das erste Mal in der Geschichte ist dass sich Truthahne fur ein vorgezogenes Weihnachtsfest einsetzen Premierminister James Callaghan Rede in der Unterhausdebatte am 28 Marz 1979 anlasslich des von den anderen Parteien angestrengten Misstrauensvotums 5 In einer dramatischen Abstimmung verlor Callaghan am 28 Marz 1979 die Vertrauensfrage mit 310 311 Stimmen d h nur einer einzigen Stimme Die daraufhin abgehaltenen vorgezogenen Unterhauswahlen am 3 Mai 1979 wurden von den Konservativen unter Margaret Thatcher gewonnen Es folgten insgesamt 18 Jahre konservativer Regierungen unter denen das Thema der devolution nicht weiter verfolgt wurde Erst nach dem Wahlsieg der Labour Party bei den Unterhauswahlen 1997 liess der neu gewahlte Premierminister Tony Blair erneut ein Referendum in Schottland abhalten Labour loste damit eines der Wahlversprechen ein In diesem Referendum am 11 September 1997 diesmal ohne die 40 Hurde sprachen sich die Abstimmenden mehrheitlich fur die Schaffung eines schottischen Parlaments mit Steuerbefugnissen aus so dass 1998 der neue Scotland Act in Kraft trat und ein Regionalparlament fur Schottland eingerichtet werden konnte Siehe auch BearbeitenPolitisches System des Vereinigten KonigreichsEinzelnachweise Bearbeiten The Devolution Debate This Century BBC News abgerufen am 25 Mai 2013 englisch a b Richard Dewdney Results of Devolution Referendums 1979 amp 1997 Research Paper No 97 113 PDF House of Commons Library 10 November 1997 abgerufen am 17 Mai 2013 englisch 20th Century Scotland An Introduction III BBC News abgerufen am 18 Mai 2013 englisch Scottish Devolution 1979 remembered BBC News abgerufen am 18 Mai 2013 englisch HER MAJESTY S GOVERNMENT OPPOSITION MOTION HC Deb hansard millbanksystems com 28 Marz 1979 S 461 590 abgerufen am 18 Mai 2013 englisch Band 965 Wahlen und Referenden in SchottlandParlamentswahlen 1999 2003 2007 2011 2016 2021 nbsp Referenden 1979 1997 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Referendum in Schottland 1979 amp oldid 233772665