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Die Rasso Rauber waren eine in den 1860er Jahren in der bayerischen Region Lechrain aktive Rauberbande die durch den Raub der Reliquien des heiligen Rasso von Andechs uberregional bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Die Bande 2 Der Anfuhrer 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDie Bande Bearbeiten nbsp Zeitungsbericht uber den Beginn der Verhandlung gegen die Rasso Rauber beim Schwurgericht Augsburg Augsburger Postzeitung vom 20 Marz 1869 Als Rasso Rauber wurde im Volksmund die Rauberbande bezeichnet die zwischen 1864 und 1867 im Lechrain 29 Raubzuge unternahm Ihr Name geht auf den spektakularen Raub der sterblichen Uberreste des heiligen Rasso aus der Wallfahrtskirche St Rasso zuruck Die Bande war hinter dem Schmuck und der als wertvoll vermuteten Fassung der Gebeine her sowie hinter weiteren sakralen Gegenstanden Die Gebeine des heiligen Rasso wurden spater im Wald wiedergefunden und neu gefasst in die Wallfahrtskirche Grafrath verbracht 1 Im Marz 1869 mussten sich 19 Frauen und Manner vor dem Augsburger Schwurgericht fur ihre Vergehen verantworten Die Augsburger Postzeitung berichtete ab dem 20 Marz 1869 in allen Einzelheiten uber den Verlauf der Verhandlung und stellte fest eine solche Monstreverhandlung habe seit dem Bestehen des Schwurgerichts dort noch nicht stattgefunden 2 157 Zeugen wurden vernommen Wegen Diebstahls wurden 14 Mitglieder der Bande zu Zuchthausstrafen zwischen vier und siebzehn Jahren verurteilt Weitere vier Mitglieder wurden wegen Hehlerei zu Zuchthausstrafen von zwei Monaten bis zu eineinhalb Jahren verurteilt Der Anfuhrer BearbeitenGeorg Muller geboren am 18 April 1830 als Hutersohn in Ried bei Mering war der Anfuhrer der Rasso Rauber Mit seiner Familie lebte er als Gutler in Horbach am Finsterbach Als Einziger allerdings stand er im Marz 1869 nicht vor Gericht Ihm war es gelungen sich auf spektakulare Weise dem Zugriff der Obrigkeit zu entziehen indem er in der Nacht vom 12 auf den 13 Mai 1868 aus der Untersuchungshaft in der Fronfeste des ehemaligen Klosters auf dem Lilienberg Au entfliehen konnte Seitdem tauchte der Bandenchef zumindest fur die Behorden nie wieder auf In Abwesenheit wurde er am 21 Juni 1869 wegen zehn Verbrechen des Diebstahls und einem Verbrechen des Totschlags zu 16 Jahren Zuchthaus verurteilt Im September 1869 schiffte sich Georg Muller von Hamburg aus nach New York ein Von dort organisierte er den Verkauf seines Anwesens des Hauses Nr 11 in Horbach sowie den Nachzug seiner Ehefrau zusammen mit den vier Kindern Mit der Genehmigung des koniglichen Bezirksamtes Furstenfeldbruck reiste seine Ehefrau Maria Muller mit ihren vier Kindern am 17 September 1869 nach Nordamerika aus Erste Lebenszeichen aus der neuen Welt sendete sie aus Milwaukee wo sie offenbar ihren Mann traf 3 Auf der Suche nach Arbeit erreichte die Familie schliesslich die Stadt La Crosse in Wisconsin In der US Volkszahlung von 1870 taucht Georg Muller als Arbeiter John Betzinger wie er sich nun nannte mit seinen Familienangehorigen auf Wie der Bandenchef auf den neuen Namen gekommen ist lasst sich nur vermuten Nahe seinem Geburtsort Ried in Dasing gab es einen Johann Patzinger dessen Pass er eventuell benutzt hat Nach 1870 verlieren sich die Spuren des Bandenchefs Seine Kinder tauchen in Menominee Michigan wieder auf 3 Weblinks BearbeitenZeitungsbericht uber die Verhandlung beim Augsburger Schwurgericht in der Augsburger Postzeitung vom 20 Marz 1869 Anfang Zeitungsbericht uber die Verhandlung beim Augsburger Schwurgericht in der Augsburger Postzeitung vom 22 Marz 1869 1 Fortsetzung Zeitungsbericht uber die Verhandlung beim Augsburger Schwurgericht in der Augsburger Postzeitung vom 23 Marz 1869 2 Fortsetzung Zeitungsbericht uber die Verhandlung beim Augsburger Schwurgericht in der Augsburger Postzeitung vom 27 Marz 1869 Schluss Literatur BearbeitenToni Drexler Die Rasso Rauber Vom Finsterbach zum Mississippi via verbis Taufkirchen 2007 ISBN 978 3 935115 23 0 Hans Kratzer Im Wald da sind die Rauber In Suddeutsche Zeitung 5 Oktober 2002 Gerd Bamberg Thomas Wunder Rauber Hauptmann fluchtete vom Finsterbach bis an den Mississippi In Augsburger Allgemeine 28 Dezember 2007 Online Einzelnachweise Bearbeiten Rasso von Andechs im Okumenischen Heiligenlexikon Eine Diebsbande vor dem Schwurgericht In Augsburger Postzeitung Haas amp Grabherr 20 Marz 1869 Online a b Originaldokumente eingesehen auf ancestry de am 3 Marz 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rasso Rauber amp oldid 237922422