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Der Rasin Aufstand war ein misslungener Aufstand im Wolgagebiet im Zarentum Russland der sich gegen die Leibeigenschaft und die missbrauchliche staatliche russische Verwaltung richtete Bis Ende 1670 konnte der Aufstand eingedammt werden Seine Anfuhrer wurden am 6 Junijul 16 Juni 1671greg hingerichtet Rasinsche Rebellen in Astrachan hollandischer Kupferstich von 1681 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenBedingt durch die russische Expansion im 17 Jahrhundert und die zunehmende Angliederung nichtrussischer Gebiete kam es ab der Mitte des 17 Jahrhunderts zu Unruhen und Aufstanden der nichtrussischen Volker insbesondere im Wolgaraum der vormals tatarisch beherrscht war Die zaristische Politik Alexei I gegenuber den neuen Volkern im nun multiethnischen russischen Imperium wechselte zwischen Unterdruckung und gewaltsamer Kolonialisierung und einer Rucksichtnahme auf die vorhandenen Strukturen durch eine indirekte Herrschaft Die zunehmenden Spannungen ab der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts richteten sich daher gegen die zaristische Herrschaft und auf eine Wiederherstellung der alten Khanate Die Russen gingen nun scharfer gegen die Wolgavolker vor da sie die Sicherheit und Macht des Staates infrage gestellt sahen Die orthodoxe Kirche weitete jetzt ihre Missionstatigkeit aus und schreckte dabei nicht vor Zwangstaufen und ahnlichen Zwangsmassnahmen zuruck Auch die Landkolonisation wurde vorangetrieben Die Lasten fur die nichtrussischen Bewohner erhohten sich gewaltig Durch diesen Wandel in der Moskauer Politik wurden die Gebiete fester in das russische Reich eingebunden Die Wolgavolker waren nicht bereit die neue Politik widerstandslos hinzunehmen Verlauf BearbeitenFuhrer der Aufstandsbewegung der Donkosaken wurde Stenka Rasin eigentlich Stepan Timofejewitsch Rasin Er hatte sich zum Sprecher derjenigen gemacht die die Kosakenautonomie aufrechterhalten wollten und stand damit im Gegensatz zur kosakischen Oberschicht die mit dem Zaren ein Bundnis eingegangen war Rasin hatte von 1667 an mit seiner Abteilung Raubzuge an der unteren Wolga zur persischen Kuste des Kaspischen Meeres unternommen und dabei auch zaristische Transporte uberfallen Dabei hatte er zusehends an Ruhm und Anerkennung und zunehmende Gefolgschaft unter den Kosaken gewonnen Seit dem Fruhjahr 1670 stiess das Heer unter Fuhrung des Atamans Rasin bis nach Astrachan und Simbirsk vor Die Erhebung griff schnell auf die Wolgagebiete uber Bis zu 20 000 Mann kampften zeitweise gegen die zarischen Truppen Zu den Gruppen der Kosaken und aufstandischen Bauern stiessen sich benachteiligt fuhlende Strelizen und viele Altglaubige Die grosste Gruppe der Aufstandischen bildeten nichtrussische Wolgavolker Das Programm der Aufstandischen zielte darauf ab das Vermogen der Reichen unter allen Einwohnern aufzuteilen und das kosakische Verwaltungssystem mit seinen demokratischen Basisversammlungen und gewahlten Atamanen uberall einzufuhren Die Leibeigenschaft sollte aufgehoben werden In Astrachan wurde fur kurze Zeit dieses Programm verwirklicht Den Eid leisteten die Aufstandischen auf Rasin und auf den Zaren Rasin gab sich als den Stellvertreter des bereits verstorbenen Thronfolgers Alexei 5 Februar 1654 17 Januar 1670 aus Unmittelbare Gegner waren damit nicht der Zar sondern die Bojaren als Reprasentanten der Leibeigenschaft und die staatlichen Verwaltungsbeamten deren Missbrauch staatlicher Gewalt immer wieder Unmut hervorrief Seit Ende 1670 drangten Regierungstruppen die Aufstandischen immer mehr zuruck Stenka Rasin konnte schliesslich durch Verrat gefangen genommen werden Der Zar verhorte ihn personlich Am 16 Juni 1671 wurde er in Moskau hingerichtet Folgen BearbeitenAls Ergebnis des Aufstands stellte man einige der schlimmsten Missbrauche der Verwaltung ab Zeitgleich erhohte sich der Druck auf die Bauern und die nichtrussischen Volker Zahlreiche Legenden und Volkslieder die sich um Stenka Rasin rankten hielten ihn im Bewusstsein wach Bei der Herausbildung einer Tradition des Widerstands gegen den Staat nahm er einen besonderen Stellenwert ein Literatur BearbeitenHeiko Haumann Geschichte Russlands Chronos Verlag 2003 ISBN 3 03 400638 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rasin Aufstand amp oldid 234008515