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Die Romische Villa bei Rians auch Villa des Toulons 1 ist eine Ausgrabungsstatte in der Gemeinde Rians im sudfranzosischen Departement Var Sie wird auf das letzte Viertel des 1 vorchristlichen Jahrhunderts datiert und gilt aufgrund ihrer Grosse und Bedeutung als die grosste romische Villa in der ganzen Provence Sie war ein bemerkenswertes Zeugnis romischer Zivilisation bevor sie in den ersten Jahrhunderten n Chr mutwillig zerstort wurde 2 Heute ist die Statte uberdacht Einige im Boden eingelassene Amphoren und Mauerreste sind noch sichtbar Der Ort ist frei zuganglich und ware dem Verfall noch schneller unterworfen lage er besser zuganglich an grosseren Verkehrswegen 3 Zwei Reihen von Weingefassen aus Ton Gebaudestruktur der VillaZufallsfunde zeigten diesen antiken Ort bereits seit 1962 an doch erst ab 1993 wurden unter der Leitung von Jean Pierre Brun planmassige Ausgrabungen durchgefuhrt 4 Zwar wurde er als Bodendenkmal unter staatlichen Schutz gestellt doch nach den Ausgrabungen in den Jahren 1990 bis 1995 nach anderen Angaben bis 1996 ist nicht mehr viel geschehen 3 Das Anwesen gilt als der grosste Weinbaubetrieb im Romischen Reich 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Fundstatte liegt im nordwestlichen Teil des heutigen Departements Var an der Sudflanke des Cadarache Massivs Das Gebiet ringsum wird von Kalksteinhugeln dominiert die Hohen von 400 bis 600 Metern erreichen In fruhgeschichtlicher und gallo romischer Zeit durfte eine grosse Vielfalt an Ressourcen wie Wasser Holz und fruchtbares Ackerland zu einer dichten Besiedlung beigetragen haben Die Gemarkung innerhalb der Gemeinde Rians heisst heute Les Toulons Nordlich des Flusschens Bearn das nach dem Ubertritt ins benachbarte Departement Bouches du Rhone Ruisseau de Saint Bachi und wenig spater Le Real genannt wird und als linker Nebenfluss bei Peyrolles en Provence in die Durance mundet liegt die Siedlungsflache mit ihren beiden Teilen pars urbana und pars fructuaria von denen nur letzterer ausgegraben wurde 4 Geschichte BearbeitenDas Latifundium kam durch ein Bemuhen wieder ans Tageslicht das fast seinen Untergang bedeutet hatte Ende der 1980er Jahre wollte der Besitzer des Weinguts dem auch dieses Stuck Land gehorte mit einem Bulldozer die alte Weinpresse freilegen die zu dem romischen Areal gehorte um das Image seines eigenen Anwesens aufzuwerten als Fachleute hellhorig wurden und Archaologen einschalteten Diese stoppten das Unterfangen und bekamen die Genehmigung auf seinem Grund zu graben Das antike Bauwerk hatte eine Grundflache von 15 000 Quadratmetern 1 Alle auch heute noch notwendigen Arbeitsraume fur die Weinherstellung konnte man ausgraben einen Kelterraum vier Tanks mit einem Gesamtfassungsvermogen von 24 000 Litern Arbeitsraume einen Weinkeller und alle anderen Einrichtungen ergonomisch am leichten Gefalle des Gelandes angeordnet Die landwirtschaftlichen Gebaude waren um zwei Hofe herum gruppiert Im nordlichen Hof befanden sich zwei symmetrische Gebaude in denen jeweils zwei Stampfer und zwei Hebelpressen untergebracht waren Diese wurden von Seilwinden angetrieben deren Kraft aus riesigen Gegengewichten resultierte Der Most floss durch Bleirohre in betonierte Tanks die auf der Sudseite unterhalb des Gebaudes standen Jede Anlage verfugte uber vier solcher Tanks die zwischen 4700 und 7900 Liter fassen konnten 5 Daruber hinaus konnten in etwa 100 Metern Entfernung ein Ziegelofen und ein Mausoleum identifiziert werden 4 Der Sudhof war auf drei Seiten von grossen Dolia Kellern begrenzt Der Nordflugel war 9 m breit und beachtliche 51 90 m lang Die grosstenteils zerstorten Ost und Westflugel waren mindestens 40 m lang womoglich sogar so lang wie der Nordflugel Am augenfalligsten sind heute die ca 200 Dolia die jeweils ein Fassungsvermogen von 1200 bis 2000 Litern hatten Sie waren in zwei parallelen Reihen aufgestellt und hatten dazwischen Platz um hindurchgehen zu konnen Die gesamte Lagerkapazitat muss mehr als 3000 hl betragen haben Von den funf Pressen diente eine der Herstellung von Olivenol 5 Zu Beginn des 3 Jahrhunderts wurden die Seilpressen in Schneckenpressen umgewandelt Die alten Gegengewichte wurden angepasst und neue zylindrische Gegengewichte geschnitzt Der Niedergang begann im Laufe des 3 Jahrhunderts als die Weinproduktion stark zuruckging und die ostliche Kelter und der gesamte ostliche Teil des Weinkellers verlassen wurden Anfang des 4 Jahrhunderts wurde der noch aktive Teil des Weinkellers in einen Wohnraum umgewandelt Die Dolia gingen wahrscheinlich in den Verkauf genau wie die Tanks die abgerissen und zerlegt wurden wahrscheinlich um das Holz und die Metalle insbesondere Eisen und Blei zu gewinnen 5 Der hier produzierte Wein wurde nach Rom Germanien Agypten und Indien geliefert 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Romische Villa bei Rians Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Luftbild von der Ausgrabungsstatte des Weinkellers Jean Pierre Brun Gaetan Conges Les Toulons La Vicarie Kulturministerium der franzosischen Regierung zustandig fur nationalen Museen und die Monuments historiques In Bilan sientifique 1996 S 121 123 Claude Raynaud Rians Var Les Toulons In Archeologie du Midi medieval Band 32 2014 S 58 59 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Jose Lenzini Une cooperative viticole romaine a ete decouverte dans le Var Le Monde 21 September 1995 Le long et minutieux chantier du tresor romain a valoriser Var matin 20 Oktober 2018 a b Pascal Leray Rians Ancien village romain Internet Archive Archivseite 21 Februar 2020 a b c Claude Raynaud Rians Var Les Toulons In Archeologie du Midi medieval Band 32 2014 S 58 59 a b c Jean Pierre Brun La Viticulture en Gaule In Gallia 58 2001 S 83 85 43 6175326 5 710853 Koordinaten 43 37 3 1 N 5 42 39 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romische Villa bei Rians amp oldid 235900323