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Die romischen Bestattungsrituale zeigen die Art wie zu romischer Zeit mit den Toten gelebt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Offizieller Gang der Dinge 3 Bestattung 3 1 Grabstatten 3 2 Grabbeigaben 4 Literatur 5 WeblinksUberblick BearbeitenIm Gegensatz zur heutigen Zeit wo Friedhofe von der Offentlichkeit durch Mauern oder Baume getrennt sind waren in der Romerzeit diese fur jedermann sichtbar und befanden sich entlang von grossen Strassen gemeinschaftliche Nekropolen oder auch einzelne Familiengraber Sie lagen ausserhalb der Wohnkreise da schon das Zwolftafelgesetz aus dem 5 Jahrhundert v Chr es verbot Tote innerhalb der Stadtgrenzen zu bestatten oder zu verbrennen Die Toten reden auch mit den Lebenden durch ihre Grabinschriften Diese Ideologie zeigt sich auch in den Bestattungsritualen der Romer Offizieller Gang der Dinge BearbeitenBeim Todesfall eines Mannes musste die Familie einer sogenannten Bestattungsfirma das Ableben mitteilen Nach dem Gesetz von Pozzuoli uber die Bestattung sollte der Leichnam so schnell wie moglich entfernt werden Der Autor Varro betrachtet dies differenzierter Er beschreibt das funus indictivum Vom Tod bis zur Bestattung trugen die Frauen das sogenannte Ricinium eine Art Schal als Zeichen der Trauer Frauen waren dazu angehalten ihre Trauer offentlich zu zeigen Eine Reihe von Ritualen sollte die lebendigen Eigenschaften des Verstorbenen hervorheben Der genaue Ablauf einer solchen Zeremonie ist durch jene des Kaisers Septimius Severus bekannt Wahrend einer ganzen Woche wurde der Verstorbene gebadet parfumiert und in seine schonste Toga gekleidet Hinzu kamen noch allerlei Abzeichen und sonstige Ehrungen So feierlich wurde der Tote beim darauf folgenden Umzug prasentiert Wahrend des Umzuges wurde der Korper des Verstorbenen aufrecht gestellt oder sitzend auf einer Bahre getragen um die Illusion vom Leben darzustellen Zum Umzug gehorte auch eine sogenannte Praefica welche Lobeslieder auf den Verstorbenen sang und gleichzeitig auch dessen Ableben bedauerte Bestattung BearbeitenGrabstatten Bearbeiten Hauptbestattungsart der ersten beiden Jahrhunderte n Chr war das Brandgrab danach Durchsetzung der Korperbestattung evtl aufgrund des christlichen Auferstehungsglaubens Jede Ansiedlung verfugt uber ein Grabfeld grossere Orte auch uber mehrere ausserhalb der Ortsgrenzen Hominem mortuum in urbe ne sepelito neve urito gelegen an Hauptverkehrswegen Grabplatze oft hierarchisch geordnet rechteckige Einfriedungsmauern teilweise Monument im Inneren Besonderer Wert lag auf guter Sichtbarkeit von der Strasse aus Entwicklung von Graberstrassen langen einzeiligen Grabfeldern entlang der Strassen die teilweise grosse Langen erreichten Bilder der Toten auf den Grabmalen sollten fur Passanten gut sichtbar sein Inschriften sprachen diese an Erste Graberstrassen in Zusammenhang mit romischer Besiedlung Neben rechteckigen Grabern auch Tumuli grosse Rundgraber mit Hugelaufschuttung bevorzugt bei reichen Grossgrundbesitzern nbsp Grabinventar aus dem Graberfeld einer Villa rustica bei Wolfersheim Wohnbach im Wetterau Museum Friedberg Grabbeigaben Bearbeiten Sowohl nach keltischem als auch nach romischem Brauch erfolgte die Ausstattung der Toten mit Grabbeigaben sowohl bei Brandbestattung als auch bei Korperbestattung romisch Abschiedsgeschenke Dinge die fur den Bestattungsritus eine Rolle spielen gallisch Mitgabe der Dinge die im Leben fur den Toten von Bedeutung waren pflanzliche Gaben Fleischbeigaben nur teilweise essbar zubereitet Geschirr Trachtbestandteile Handwerks berufsbezogenes Werkzeug den Status des Toten belegende Dinge besondere Beigaben Lampe oder Munze wobei nach antikem Mythos mit der Munze der Fahrmann Charon bezahlt wird der die Verstorbenen uber den Fluss Styx fahrt der die Ober von der Unterwelt trennt Literatur BearbeitenDennis Graen Hrsg Tod und Sterben in der Antike Grab und Bestattung bei Agyptern Griechen Etruskern und Romern Theiss Stuttgart 2011 ISBN 978 3 8062 2306 4 Michael Heinzelmann Hrsg Romischer Bestattungsbrauch und Beigabensitten in Rom Norditalien und den Nordwestprovinzen von der spaten Republik bis in die Kaiserzeit Palilia Band 8 Reichert Wiesbaden 2001 ISBN 3 89500 077 9 Anne Kolb Joachim Fugmann Hrsg Tod in Rom Grabinschriften als Spiegel romischen Lebens Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 106 Philipp von Zabern Mainz 2008 ISBN 978 3 8053 3483 9 Jorg Rupke John Scheid Hrsg Bestattungsrituale und Totenkult in der romischen Kaiserzeit Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitrage Band 27 Steiner Stuttgart 2010 ISBN 978 3 515 09190 9 Stefan Schrumpf Bestattung und Bestattungswesen im Romischen Reich Ablauf soziale Dimension und okonomische Bedeutung der Totenfursorge im lateinischen Westen V amp R Gottingen 2006 ISBN 978 3 89971 331 2 Ulrich Volp Tod und Ritual in den christlichen Gemeinden der Antike Vigiliae Christianae Supplements Band 65 Brill Leiden Boston Koln 2002 ISBN 90 04 12671 6 Weblinks BearbeitenOliver Meissner Bestattung und Totenehrung in romischer Zeit In Heimatmuseum Nauheim de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romische Bestattungsrituale amp oldid 229765691