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Psili Korfi griechisch PShlh Korfh 1 hoher Gipfel ist mit 811 Meter die hochste Erhebung des Hohenzugs Giouchtas wenige Kilometer westlich von Archanes auf der griechischen Insel Kreta Auf dem hochsten Punkt befinden sich die Ruinen eines minoischen Gipfelheiligtums und eine Sendeanlage Psili KorfiAltar des minoischen Heiligtums unterhalb des GipfelsteinsHohe 811 mLage nahe Archanes Iraklio Kreta Griechenland Gebirge GiouchtasKoordinaten 35 14 24 N 25 8 39 O 35 239861111111 25 144055555556 811 Koordinaten 35 14 24 N 25 8 39 OPsili Korfi Giouchtas Kreta Besonderheiten Minoisches Bergheiligtum Sendestation Inhaltsverzeichnis 1 Gipfelheiligtum 1 1 Uberlieferung und Erforschung 1 2 Geschichte 1 3 Beschreibung 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGipfelheiligtum BearbeitenUberlieferung und Erforschung Bearbeiten nbsp Hinweisschild zum GipfelheiligtumIn der Antike glaubten die Kreter dass sich auf dem Giouchtas das Grab des Gottes Zeus befande Hierfur wurden sie von den ubrigen Griechen die an die Unsterblichkeit der Gotter glaubten als Lugner bezeichnet 2 Der Geschichtsschreiber Michael Psellos berichtete im 11 Jahrhundert n Chr dass sich auf dem Giouchtas ein Steinhaufen befand den er fur das Grab des Zeus hielt Im 19 Jahrhundert berichteten viele Reisende von Gebauderesten auf dem Gipfel 1894 besuchte Arthur Evans erstmals den Psili Korfi Ende des 19 Jahrhunderts bestieg Antonio Taramelli den Giouchtas und fertigte eine Skizze der kyklopischen Mauer auf dem Berg an 3 1909 kehrte Evans zuruck und fuhrte Ausgrabungen durch und entdeckte das Gipfelheiligtum 1952 wurde auf dem Gipfel eine OTE Sendestation errichtet und ein Teil der archaologischen Statte zerstort Von 1974 bis 1992 wurden Grabungen unter der Leitung der Archaologin Alexandra Karetsou durchgefuhrt Geschichte Bearbeiten nbsp Gebaudereste auf dem Psili KorfiDas erste Heiligtum auf dem Psili Korfi wurde zu Beginn der Mittelminoischen Periode MM I A ca 2000 v Chr errichtet Zu dieser Zeit wurde vermutlich auch die 735 Meter lange 3 Meter dicke und 3 50 Meter hohe kyklopische Umfassungsmauer erbaut die eine Flache von etwa 25 000 m umgibt Man fand jedoch einen Opfertisch vom Ubergang von der mittelminoischen zur spatminoischen Zeit MM III SM I um 1600 v Chr in der Mauer verbaut weshalb manche Forscher den Bau in diese Zeit verlegen Eine gepflasterte Strasse fuhrte von Knossos zum Heiligtum Anemospilia am nordlichen Fusse des Giouchtas und von dort weiter zum Psili Korfi Wahrend alle anderen bekannten Gipfelheiligtumer nach ihrer Zerstorung durch ein Erdbeben in der letzten Phase der Mittelminoischen Zeit MM III A um 1700 v Chr aufgegeben wurden bestand dieses weiter Zu dieser Zeit errichtete man 75 Meter nordlich am Ort Alonaki griechisch Alwnaki kleine Tenne ein Empfangsgebaude Um 1600 v Chr MM III B wurde das Heiligtum ein zweites Mal zerstort Das Heiligtum wurde jedoch bis in spatgeometrische Zeit weiter genutzt Beschreibung Bearbeiten nbsp Plan des minoischen GipfelheiligtumsDen heiligen Bezirk erreichte man in der Antike von Norden 75 Meter nordlich der Umfassungsmauer in 730 Meter Hohe am Ort Alonaki auch Sopata genannt erreichte man ein Empfangsgebaude F In dem Gebaude wohnten die Priester des Heiligtums und verwahrten dort die fur den Kult benotigten Utensilien Die Reste eines Topferofens und Bruchstucke von Topferscheiben zeigen dass es hier auch eine Topferwerkstatt gab In der Nahe gab es eine Quelle nbsp Erdspalte fur Opfergaben nbsp Aneinandergereihte RaumeDie Umfassungsmauer A ist heute eingesturzt Ihr Verlauf kann jedoch noch grosstenteils anhand den Steinmassen nachverfolgt werden Es wird vermutet dass die Ecken durch Bastionen verstarkt waren Das Tor B befand sich im Norden Sudlich der Sendestation C befindet sich das eigentliche Heiligtum E Hier wurde eine Muttergottheit die gelegentlich auch als Grosse Gottin bezeichnet wird verehrt Auf dem hochsten Punkt gibt es eine 9 Meter tiefe Erdspalte In diese wurden Opfergaben geworfen und Trankopfer gegossen Sudwestlich fand man einen gestuften Altar Neben diesem entdeckte Evans einen Kernos ein Steingefass mit Mulden fur Opfergaben In der Nahe fand er einen Hort bestehend aus 2 grossen und 32 kleinen Doppelaxten Die unterste Schicht die aus der altesten Zeit MM I A datiert bestand aus grauer Asche die von Brandopfern stammte Zu dieser Zeit gab es hier ein Freiluftsanktuar und Gebaude aus verganglichem Material Spater MM III wurde auf dem hochsten Punkt ein Steingebaude errichtet dass uber eine Rampe von Sudosten zuganglich war Man betrat erst einen Vorraum Von diesem gelangte man nordlich in einen weiteren Raum und ostlich in einen langgezogenen Raum Ostlich des langgezogenen Raumes gab es funf fast gleich grosse Raume die sich von Sud noch Nord aneinander reihten Literatur BearbeitenSir Arthur Evans The Palace of Minos at Knossos Band 1 London 1921 S 151 163 archive org abgerufen am 29 Dezember 2014 Alexandra Karetsou Peak Sanctuary of Mt Juktas In Sanctuaries and Cults in the Aegean Bronze Age Stockholm 1981 S 137 153 academia edu abgerufen am 29 Dezember 2014 Ingeborg Witzmann Bronzezeitliche feststehende Altare auf Kreta Diplomarbeit Universitat Wien 2009 S 57 61 PDF 28 2 MB Alexandra Karetsou Two Stone Kernoi from the Juktas Peak Sanctuary In Philistor Studies in Honor of Costis Davaras Philadelphia 2012 S 81 96 academia edu abgerufen am 29 Dezember 2014 Alexandra Karetsou The Middle Minoan III building complex at Alonaki Juktas In Creta Antica Band 13 2012 S 83 107 academia edu abgerufen am 29 Dezember 2014 Alexandra Karetsou The Middle Minoan III building at Alonaki Juktas In Intermezzo Intermediacy and Regeneration in Middle Minoan III Palatial Crete 2013 S 72 91 academia edu abgerufen am 29 Dezember 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Jannis Sakellarakis Efi Sapouna Sakellaraki Arxanes Athen 1991 ISBN 960 213 235 3 S 136 Kallimachos von Kyrene Hymnen I V 8 9 Antonio Taramelli Ricerche archeologiche cretesi In Monumenti antichi Band 9 Rom 1899 S 350 uni heidelberg de abgerufen am 19 November 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gipfelheiligtum Giouchtas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Juktas Peak Sanctuary Minoan Crete 20 Mai 2016 abgerufen am 14 November 2016 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Psili Korfi Giouchtas amp oldid 235153132