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Pseudoindoxylmitragynin PIM ist ein potentes atypisches Opioid das schmerzstillend wirkt und ein drastisch gunstigeres Nebenwirkungsprofil als herkommliche Opioide hat Es entsteht als metabolisches Umlagerungsprodukt aus dem Kratomalkaloid 7 Hydroxymitragynin Strukturformel Allgemeines Name Pseudoindoxylmitragynin Andere Namen Methyl E 2 1 S 6 S 7 S 8a S 6 ethyl 4 methoxy 3 oxo 3 5 6 7 8 8a hexahydro 2 H spiro indolin 2 1 indolizin 7 yl 3 methoxyacrylat IUPAC Summenformel C23H30N2O5 Externe Identifikatoren Datenbanken CAS Nummer 2035457 43 1 PubChem 44301701 ChemSpider 23152339 Wikidata Q15425821 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Atypisches Opioid Analgetikum Eigenschaften Molare Masse 414 5 g mol 1 Aggregatzustand fest 1 Sicherheitshinweise GHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Chemie 2 Pharmakologie 2 1 Pharmakodynamik 3 EinzelnachweiseChemie BearbeitenPraparativ lasst sich Pseudoindoxylmitragynin aus 7 Hydroxymitragynin durch Behandlung mit einer starken Base z B Natriummethylat darstellen 1 Seine Molekularstruktur wurde im Jahr 1974 aufgeklart 3 Die Partialsynthese von umfunktionalisierten Derivaten ist bekannt 4 Pharmakologie BearbeitenPseudoindoxylmitragynin bildet sich im Menschen metabolisch aus 7 Hydroxymitragynin 7 HMG und zwar in einem weit grosseren Ausmass als in anderen Saugetierarten 5 7 HMG ist wiederum ein Metabolit des Mitragynins PIM erzeugt eine m Opioidrezeptor MOR1 vermittelte systemische und zentrale Analgesie Nach subkutaner Applikation ist es im Maus Tail Flick Test dreimal potenter als Morphin und hat eine kurzere antinozizeptive Wirkdauer als dieses wobei das Wirkungsmaximum nach 15 Minuten erreicht ist Es ist peroral wirksam mit einem ED50 Wert in Mausen von 7 5 mg kg 4 Im Vergleich zu Morphin entwickelt sich eine antinozizeptive Toleranz durch PIM wesentlich langsamer Symptome einer korperlichen Abhangigkeit zeigten sich im Versuch an Mausen kaum Die durch PIM bewirkte Obstipation ist schwach ausgepragt genauso wie die Atemdepression vergleichsweise sehr gering ist Sucht oder Aversionsverhalten wurde durch PIM nicht erzeugt 4 Pharmakodynamik Bearbeiten Pseudoindoxylmitragynin wirkt als MOR Agonist spezifisch uber den G Protein Signalweg und unterscheidet sich darin von herkommlichen Opioiden wie Morphin PIM ist ein hochaffiner MOR1 Agonist mit Ki 0 8 nM und Emax 84 DAMGO als Referenz Der analgetische Effekt wird gleich dem des Morphins vermittelt uber 7TM Exon1 MOR1 An MOR1 wirkt es als b Arrestin2 Antagonist Es ist ein DOR Antagonist mit Ki 3 0 nM und ein demgegenuber moderater KOR Antagonist mit Ki 24 0 nM 4 MOR DOR Heterodimere finden sich im ZNS und haben eine Funktion in der Schmerzverarbeitung und der Opioidanalgesie 6 Dieses Rezeptorheteromer konnte fur die PIM vermittelte nebenwirkungsarme Analgesie eine Rolle spielen Eine Untersuchung von Struktur Wirkungsbeziehungen ergab weitere analgetisch wirksame an der Molekulposition C 9 7 derivatisierte Analoga 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Takayama H Ishikawa H Kurihara M et al Studies on the synthesis and opioid agonistic activities of mitragynine related indole alkaloids discovery of opioid agonists structurally different from other opioid ligands In J Med Chem 45 Jahrgang Nr 9 2002 S 1949 56 doi 10 1021 jm010576e PMID 11960505 Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Zarembo JE Douglas B Valenta J Weisbach JA Metabolites of mitragynine In J Pharm Sci 63 Jahrgang Nr 9 1974 S 1407 15 doi 10 1002 jps 2600630916 PMID 4473532 a b c d e Varadi A Marrone GF Palmer TC et al Mitragynine Corynantheidine Pseudoindoxyls As Opioid Analgesics with Mu Agonism and Delta Antagonism Which Do Not Recruit b Arrestin 2 In J Med Chem 59 Jahrgang Nr 18 2016 S 8381 97 doi 10 1021 acs jmedchem 6b00748 PMID 27556704 PMC 5344672 freier Volltext Kamble SH Leon F King TI Berthold EC Lopera Londono C Siva Rama Raju K Hampson AJ Sharma A Avery BA McMahon LR McCurdy CR Metabolism of a Kratom Alkaloid Metabolite in Human Plasma Increases Its Opioid Potency and Efficacy In ACS Pharmacol Transl Sci 3 Jahrgang Nr 6 2020 S 1063 1068 doi 10 1021 acsptsci 0c00075 PMID 33344889 Zhang L Zhang JT Hang L Liu T Mu Opioid Receptor Heterodimers Emerge as Novel Therapeutic Targets Recent Progress and Future Perspective In Front Pharmacol 11 Jahrgang 2020 S 1078 doi 10 3389 fphar 2020 01078 PMID 32760281 PMC 7373791 freier Volltext Lokant hier gemass CAS Position 4 gemass IUPAC Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pseudoindoxylmitragynin amp oldid 240426734