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Als Psalmtone bezeichnet man die Melodiemodelle die mit bestimmten Kirchentonarten verbunden sind und beim Singen der Psalmen Psalmodie den Psalmtexten angepasst werden Mit einem Kirchenton Kirchentonart konnen mehrere Psalmtone verbunden sein Es sind modellartige Singweisen mit dem folgenden Grundgerust Inchoatio Anfang auch Intonatio oder Initium genannt Tenor Rezitationston auch Repercussa oder Tuba genannt bei langen Versen Zasur durch eine Flexa Beugung im Text gekennzeichnet durch das Zeichen oder oder auch Tenor Mediatio Mittelkadenz auch Mediante oder Pausa genannt vor dem Zeichen Asteriskus Tenor Finalis Schlusswendung Schlusskadenz auch Terminatio oder Punctum genannt Introitus Quasimodo geniti am Sonntag nach Ostern im Graduale Romanum die Silben exsulta bilden die Inchoatio jutori nostro die Mediatio und te Deo Jacob die Terminatio Mediatio und Terminatio werden zusammenfassend als Clausulae Abschlusse bezeichnet 1 Beim Tenor wird der Rezitationston jeweils entsprechend der Anzahl der nicht von den anderen Melodieteilen abgedeckten Silben des Psalms wiederholt Die Terminatio oder Finalis leitet vom Rezitationston zum Anfangston der anschliessend gesungenen Antiphon uber Fur die Schlusswendungen gibt es mehrere Varianten Differentiae die an die unterschiedlichen Melodieanfange nachfolgender Antiphonen angepasst sind Die Auswahl eines bestimmten Psalmtons richtet sich nach der Tonart der vorausgehenden Antiphon Die tonartliche Zuordnung einer Antiphon und die zu ihr gehorende Differentia sind dem Tonar zu entnehmen einem Buch in dem das Repertoire des gregorianischen Gesangs nach Tonarten geordnet ist Die zutreffende Tonfolge der Terminatio wurde in den Choralbuchern uber den Vokalen der Schlussdoxologie Gloria Patri in abgekurzter Schreibweise dargestellt die Buchstabenfolge E u o u a e stand fur Et in sae cu la sae cu lo rum A men Inhaltsverzeichnis 1 Regulare Psalmtone 2 Weitere Psalmtone 3 Literatur 4 EinzelnachweiseRegulare Psalmtone BearbeitenDie Ordnung der Psalmtone richtet sich nach dem System der acht Kirchentone oder Kirchentonarten Die folgende Tabelle zeigt eine exemplarische Ausgestaltung der acht regularen Psalmtone Psalmton Initium Tenor Flexa Mediante Finalis Differentiae KirchentonI f g a g b a g a g a f g g f g DorischII c d f d g d c d e d HypodorischIII g a c1 a d1 c1 a c1 a c1 h a PhrygischIV e g a g g a h a g a h g e HypophrygischV f a c1 a d1 c1 d1 h c1 a LydischVI f g a g g a f f g a g f HypolydischVII c1 h c1 d1 d1 c1 f1 e1 d1 e1 e1 d1 c1 d1 MixolydischVIII g a c1 a d1 c1 h c1 a g HypomixolydischWeitere Psalmtone BearbeitenNeben den acht alten Psalmtonen entwickelten sich spater weitere die nicht dem strengen Schema der mittelalterlichen Modi gehorchen Der bekannteste dieser zusatzlichen Tone ist der Tonus peregrinus auch als IX Psalmton bezeichnet der sich dadurch auszeichnet dass er nicht einen sondern zwei Rezitationstone hat Psalmton Initium Tenor Flexa Mediante Tenor FinalisTonus peregrinus IX f g a b a g f g d f e dTonus irregularis X f g a g f a b g b aLiteratur BearbeitenWillibald Gurlitt Hans Heinrich Eggebrecht Hrsg Riemann Musik Lexikon Sachteil B Schott s Sohne Mainz 1967 S 756 Marc Honegger Gunther Massenkeil Hrsg Das grosse Lexikon der Musik Band 6 Nabakov Rampal Aktualisierte Sonderausgabe Herder Freiburg im Breisgau u a 1987 ISBN 3 451 20948 9 S 354 f Einzelnachweise Bearbeiten Liber Usualis Missae et Officii pro Dominicis et Festis Parisii Tornaci Romae 1954 S XV Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Psalmton amp oldid 215048958