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Promotoren sind Personen die einen Innovationsprozess oder Anderungsprozess aktiv und intensiv unter Einsatz von besonderem Engagement d h Einsatz von Arbeitsaufwand der uber deren normalen Arbeitspensum liegt fordern Hauptaufgabe der Promotoren ist es Willens und Fahigkeitsbarrieren der Mitarbeiter im Zusammenhang mit Innovationsprozessen im Unternehmen abzubauen und zu uberwinden Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Vertreter 2 Willens und Fahigkeitsbarrieren 3 Die Typen im Promotorenmodell 3 1 Der Machtpromotor 3 2 Der Fachpromotor 3 3 Der Prozesspromotor 3 4 Der Beziehungspromotor 3 5 Das Promotorengespann 3 6 Die Opponenten 3 7 Promotoren im mittleren Management 4 Bedeutung fur die Praxis 4 1 Einsatzgebiete des Promotorenmodells 4 2 Einsatzmoglichkeiten des Promotorenmodells 5 Quellen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEntstehung und Vertreter BearbeitenEberhard Witte Professor fur Betriebswirtschaftslehre an den Universitaten Mannheim und Munchen entwickelte ab 1973 das Macht und Fachpromotorenmodell Jurgen Hauschildt Professor fur Betriebswirtschaftslehre an den Universitaten Saarbrucken und Kiel erweiterte das Promotoren Modell von Witte um den Prozesspromotor Zusatzlich weitete er das Promotoren Modell das von Witte nur fur die Prozessinnovation vorgesehen war auf die Produktinnovation aus Hans Georg Gemunden Professor fur Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universitat Berlin pragte den Begriff des Beziehungspromotors und prazisierte die einzelnen Promotorenrollen in zahlreichen Publikationen Willens und Fahigkeitsbarrieren BearbeitenInnovations oder Transferprozesse stossen in der Umsetzungsphase oft auf Willens und Fahigkeitsbarrieren Willensbarrieren betreffen vor allem die Akzeptanz und den Ressourceneinsatz durch die Mitarbeiter Der Einsatz von Ressourcen Arbeitskraft Zeit Geld und Sachmitteln wird verweigert und es kommt zu negativen Reaktionen gegenuber allen die die Neuerung fordern und begrussen Fahigkeitsbarrieren betreffen das Verstandnis fur den gesamten Innovationsprozess Vor allem fur Losungsansatze im eigenen Arbeitsbereich und bei Schwierigkeiten in der Anwendung von neuen Techniken und Systemen z B erstmaliger Einsatz eines EDV Systems im gesamten Unternehmen Die Typen im Promotorenmodell BearbeitenDer Machtpromotor Bearbeiten Der Machtpromotor beeinflusst einen Veranderungs oder Innovationsprozess aufgrund seiner hierarchisch legitimierten Macht Das heisst er hat eine hoherrangige Position in der Aufbauorganisation inne und kann Ressourcen fur seine Belange frei einteilen Durch seine Stellung in der Hierarchie ist der Machtpromotor einerseits in der Lage Opponenten mit Sanktionen zu belegen andererseits kann er Innovationswillige schutzen und unterstutzen Die Hauptaufgabe des Machtpromotors ist Uberzeugungs und Begeisterungsarbeit zu leisten welche durch Belohnungen und Anreize aller Art unterstutzt werden Die Starke eines Machtpromotors wird an der Haufigkeit des aktiven Tuns und des Bemerktwerdens gemessen Der Fachpromotor Bearbeiten Der Fachpromotor beeinflusst einen Veranderungsprozess durch sein objektspezifisches Fach und Methodenwissen Seine hierarchische Position in der Aufbauorganisation ist dabei unerheblich da er die Mitglieder der Organisation dadurch nicht beeinflussen kann Fachpromotoren entstehen oft aus Linienpositionen aufgrund ihrer Nahe zu technischen Neuheiten im Arbeitsalltag Sie werden daher weder rein ausfuhrende Mitarbeiter noch Spitzenmanager sein da eine gewisse fachliche Qualifikation notwendig ist Zusammenfassend bleibt zu sagen dass Fachpromotoren vor allem Lehrende sind die den Innovationsprozess durch Weitergabe ihres Wissen vorantreiben und Losungsansatze zur Uberwindung von Problemen und Hindernissen von Seiten der Opponenten entwickeln Der Prozesspromotor Bearbeiten Dieser Typ von Promotor zeichnet sich durch die besondere Kenntnis der Organisationsstruktur einer Unternehmung aus Er stellt aufgrund seines Wissens Kontakte und Verbindungen zwischen den Macht und Fachpromotoren und deren Umwelt ausserhalb der Unternehmung her Der Prozesspromotor unterstutzt den Veranderungsprozess nur indirekt Der Beziehungspromotor Bearbeiten Der Beziehungspromotor ist dadurch gekennzeichnet dass er uber ein weit verzweigtes Netzwerk von personlichen Kontakten verfugt mit dem Grossteil einer Unternehmung gute und freundschaftliche Beziehungen pflegt und durch alle Hierarchie Schichten hindurch akzeptiert und respektiert wird Sie sind daher im Stande neue Netze nach innen sowie nach aussen zu spannen und konnen so den Innovationsprozess indirekt unterstutzen Das Promotorengespann Bearbeiten Die Optimalform im Promotorenmodell stellt eine Kombination von Macht und Fachpromotor dar Entweder in einer Person oder durch eine enge Verflechtung zweier Personen in der Unternehmung Bei diesem Typ hat der Promotor sowohl auf hierarchischer als auch auf fachlicher Ebene die Macht und das notwendige Wissen um Prozessgegner zu sanktionieren und Innovationsfreunde zu belohnen Die Opponenten Bearbeiten Dies sind Personen die einen Innovations oder Transformationsprozess verzogern oder verhindern wollen Man konnte auch sagen es handelt sich um Personen die gegen alles Neue in einem Prozess oder Unternehmen sind Promotoren im mittleren Management Bearbeiten Die Promotorenforschung betrachtet bisher hauptsachlich die Rolle von Promotoren in hohen Managementpositionen In der jungeren betriebswirtschaftlichen Forschung wird jedoch auch die Existenz und praktische Nutzbarkeit von Innovationsforderern auf der Ebene des mittleren Managements diskutiert Dies betrifft beispielsweise innovationsforderndes Verhalten von Arbeitsgruppenleitern 1 oder die aktive Unterstutzung einer Innovationseinfuhrung durch Regional oder Bereichsleiter 2 Bedeutung fur die Praxis BearbeitenDas Promotorenmodell ist ein analytisches Modell das zeigt unter welchen Gegebenheiten Innovationsprozesse zur Uberwindung von Problemen grossere Aussicht auf Erfolg haben Es ubernimmt eine ahnliche Funktion wie die Projektorganisation ist jedoch in seiner Leistungsfahigkeit beschrankt D h bei einer grossen Zahl von Beteiligten und oder einem zu hohen personellen Aufwand ist die Projektorganisation vorzuziehen Einsatzgebiete des Promotorenmodells Bearbeiten schrittweise Einfuhrung von Zielvereinbarungen als Managementinstrument schrittweise Einfuhrung von Benchmarking Vorhaben im Rahmen der Einfuhrung oder Modernisierung von Informationstechnik schrittweise Einfuhrung von TelearbeitEinsatzmoglichkeiten des Promotorenmodells Bearbeiten Das Promotorenmodell lasst sich nicht beliebig einsetzen Grund dafur ist dass die entsprechenden Personen verfugbar sein mussen welche uber erforderliche Fahigkeiten und Kenntnisse verfugen und zusatzlich bereit sind sich uber das normale Mass hinaus fur eine Unternehmung einzusetzen Quellen BearbeitenArtikel Promotor Promotorenmodell aus dem Online Verwaltungslexikon olev deLiteratur BearbeitenLiesa Folkerts Promotoren in Innovationsprozessen Universitats Verlag Wiesbaden 2001 ISBN 3 8244 0551 2 Jurgen Hauschildt Promotoren Champions der Innovation Gabler Wiesbaden 1999 ISBN 3 409 23062 9 Jurgen Hauschildt Innovationsmanagement 2 Auflage Vahlen Munchen 1997 ISBN 3 8006 2155 X Achim Walter Der Beziehungspromotor Ein personaler Gestaltungsansatz fur erfolgreiches Relationship Marketing Gabler Wiesbaden 1998 ISBN 978 3 322 94608 9 Eberhard Witte Organisation fur Innovationsentscheidungen Das Promotoren Modell Schwartz Gottingen 1973 ISBN 3 509 00616 X Einzelnachweise Bearbeiten Jan Wieseke Florian Kraus Thomas Rajab 2010 Ein interdisziplinarer Ansatz zur Uberwindung von Technologieadoptionsbarrieren Zeitschrift fur betriebswirtschaftliche Forschung 62 Jg S 822 859 Christian Homburg Jan Wieseke Christina Kuhnl 2010 Social Influence on Salespeople s Adoption of Sales Technology A Multilevel Analysis Journal of the Academy of Marketing Science Vol 38 S 159 168 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Promotorenmodell amp oldid 210674281