www.wikidata.de-de.nina.az
Der proletarische Film auch als Volksfilm bezeichnet ist eine Bewegung in der deutschen Filmgeschichte zwischen etwa 1925 und 1933 Die Filme dieser Bewegung versuchen die Missstande der Lebens und Arbeitsbedingungen in der deutschen Arbeiterschaft deutlich zu machen und rufen zur Solidaritat mit der Arbeiterbewegung auf Auftraggeber dieser Filme waren die KPD die SPD Gewerkschaften und linke Organisationen Die bekanntesten Produktionsfirmen von proletarischen Filmen waren die Prometheus Film Verleih und Produktionsgesellschaft GmbH die sich hauptsachlich mit Spielfilmen beschaftigte und die Filmkartell Weltfilm GmbH die in der Hauptsache Dokumentarfilme drehte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des proletarischen Films in der Weimarer Republik 2 Renaissance in den 1960er Jahren 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte des proletarischen Films in der Weimarer Republik BearbeitenDie KPD erkannte Mitte der 1920er Jahre durch das Beispiel des sowjetischen Revolutionsfilms die Moglichkeiten durch das Medium Film Einfluss auf die offentliche Meinungsbildung zu nehmen Seit 1926 produzierte die Prometheus Stummfilme wie etwa Jenseits der Strasse Leo Mittler 1929 doch der erste grosse Erfolg gelang ihr mit Mutter Krausens Fahrt ins Gluck Piel Jutzi 1929 Kennzeichnend fur diesen Film war die realistische und differenzierte Schilderung des Zille Milieus in der Weltwirtschaftskrise Der letzte Tonfilm der Prometheus war Kuhle Wampe oder Wem gehort die Welt Slatan Dudow 1932 an dessen Drehbuch unter anderem auch Bertolt Brecht mitgeschrieben hatte Wie auch in Mutter Krausens Fahrt ins Gluck wurde in Kuhle Wampe als Ausweg aus den hoffnungslosen Lebensumstanden der Arbeiter die solidarische Organisation in der Arbeiterbewegung dargestellt Auch die SPD liess durch ihre eigene Filmgesellschaft Film und Lichtbilddienst proletarische Filme wie etwa Bruder Werner Hochbaum 1929 oder Lohnbuchhalter Kremke Marie Harder 1930 produzieren Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 endete die Geschichte des proletarischen Films Kuhle Wampe war einer der ersten Filme die von den Nazis verboten wurden Renaissance in den 1960er Jahren BearbeitenEine Renaissance erlebte der proletarische Film in der zweiten Halfte der 60er Jahre Fruhe Beispiele sind die Dokumentarfilme von Klaus Wildenhahn Zwischen 3 und 7 Uhr morgens Beobachtungen uber das Leben in St Pauli 1964 und In der Fremde uber eine Kolonne Bauarbeiter die einen Futtermittelsilo errichten 1967 und Erika Runge Warum ist Frau B glucklich 1968 der 50 Jahre deutsche Geschichte aus der Perspektive der Arbeiterklasse nacherlebbar macht Im Berlin nach 1968 knupfen Studierende der DFFB an diese und weitere Vorbilder an und wenden sich mit dokumentarischen Spielfilmen den von Filmindustrie und Fernsehen weitgehend vernachlassigten zeitgenossischen Lebensumstanden der Arbeiter und Angestellten zu Liebe Mutter mir geht es gut 1972 von Christian Ziewer und Klaus Wiese war der erste Spielfilm des wiederauflebenden proletarischen Films in der Bundesrepublik Weitere Filme wie Die Wollands Marianne Ludcke und Ingo Kratisch 1972 Lohn und Liebe ebenfalls Ludcke und Kratisch 1974 Schneeglockchen bluhn im September 1973 und Der aufrechte Gang 1975 beide von Christian Ziewer folgten Siehe auch BearbeitenArbeit Und FilmLiteratur BearbeitenWassili Zygouris Proletarischer Film In Thomas Koebner Hrsg Reclams Sachlexikon des Films Philipp Reclam jun Stuttgart 2002 ISBN 3 15 010625 7 Weblinks BearbeitenEssay zu Filmen im Berliner Mietskasernen Milieu Memento vom 6 August 2016 im Internet Archive bei film zeit de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Proletarischer Film amp oldid 210462431