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Professor Longhair eigentlich Henry Roeland Byrd 19 Dezember 1918 in Bogalusa Louisiana 30 Januar 1980 in New Orleans Louisiana war ein US amerikanischer Musiker der als Sanger Komponist und Pianist dem Rhythm and Blues New Orleans besonders in dessen fruher Phase Impulse gab und daruber hinaus einige Klassiker des Mardi Gras verfasste die bis zum heutigen Tage zum Standardprogramm des dortigen Karnevals gehoren Er pragte Rock n Roll Soul Funk und Ska indem er jungere Musiker aus New Orleans wie z B Fats Domino Huey Piano Smith Allen Toussaint The Meters und die jamaikanischen Grundervater der dortigen Schallplattenindustrie Duke Reid und Coxsone Dodd beeinflusste Nach seiner Wiederentdeckung inspirierte Professor Longhair Musiker wie Dr John oder die Neville Brothers Paul McCartney gehort zu seinen erklarten Bewunderern Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Erfolge 1 3 Wiederentdeckung 2 Die Sessions 2 1 Star Talent November 1949 2 2 Atlantic Dezember 1949 2 3 Mercury Februar 1950 2 4 Mercury Juli 1950 2 5 Wasco Herbst 1950 2 6 Federal 4 Dezember 1951 2 7 Atlantic November 1953 2 8 Ebb Records 18 Marz 1957 2 9 The Lost Sessions 1971 1972 2 10 EmArcy 1974 3 Ehrentitel 4 Zitate 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Seit seinem zweiten Lebensjahr lebte der spater Professor Longhair oder Fess genannte Musiker in New Orleans Seine Mutter Ella Mae Byrd spielte selbst in Jazz Bands das Piano und forderte schon fruh das musikalische Talent ihres Sohnes Geld verdiente sich Henry als Jugendlicher mit Strassen Stepptanz sowie mit einem Werbesong fur Schlangenol Medizin Sein erstes Klavier fand er angeblich im Sperrmull diverse Tasten fehlten was Henry nicht vom Spielen abhielt Spater arbeitete er als Koch kurzzeitig auch als Boxer und immer wieder betatigte er sich als Kartenspieler Um 1937 fand er als Pianist und Gitarrist erstmals ein grosseres Publikum er spielte vor Kollegen die mit ihm in Arbeitsbeschaffungsprogrammen der Regierung Roosevelt arbeiteten Beeinflusst war sein Spiel damals auch vom Boogie Woogie des kreolischen New Orleans Musikers Tuts Washington 1907 1984 Mit der Ubernahme des Titels Professor knupft er an eine alte Tradition der Stadt an Schon zu Beginn des Jahrhunderts werden die Pianisten im Bordellviertel von ihrem Publikum so genannt Sein krauses Haar lasst er lang wachsen was den zweiten Teil des Kunstlernamens erklart 1 Erfolge Bearbeiten Longhair diente im Zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 1943 Ab 1947 48 nahm seine Laufbahn als Profi Musiker Konturen an er trat im ortlichen Caledonia Club auf und erhielt dort auch seinen Kunstlernamen Seine Band Professor Longhair and the Four Hairs verdrangte die Combo des Bandleaders Dave Bartholomew mit dem auch der spater so erfolgreiche Fats Domino auftrat 1949 nahm Longhair dann seine ersten Schallplatten auf unter anderem vier Stucke fur das Star Talent Label darunter das legendare Mardi Gras in New Orleans Seine Begleitband nannte sich damals aus unerfindlichen Grunden The Shuffling Hungarians In die Rhythm amp Blues Charts kam Longhair allerdings erst 1950 als Roy Byrd amp his Blues Jumpers mit dem Hit Bald Head der auf Platz 5 landete Die Platte erschien bei Mercury Records und sollte Longhairs einziger nationaler Chart Hit bleiben In New Orleans und in Louisiana wurde Fess aber schnell zu einer Musikgrosse Sein Mambo Rumba Boogie Stil beeinflusste alle Mardi Gras Klavierspieler die nach ihm kamen Dabei spielte der Professor mit einer Hand Boogie Woogie Basslaufe synkopierte mit der anderen und sang dazu in seinem unverkennbaren Stil der auch Elvis Presley inspiriert haben soll In seiner Musik waren neben den Rhythmen der Karnevalsparaden und des Zydeco auch karibische Einflusse wie Calypso Anklange zu bemerken einige von Longhairs Vorfahren stammten von den Westindischen Inseln 1953 nahm Longhair seinen unvergessenen Titel Tipitina auf Seit 1977 nennt sich auch ein bekannter Nachtclub in New Orleans nach dem Song Longhair arbeitete inzwischen fur das Plattenlabel Atlantic wo Kenner popularer Musik wie Jerry Wexler und Ahmet Ertegun produzierten und komponierten 1959 spielte Professor Longhair nochmals seine Nummer Mardi Gras ein Es ist diese Version des Songs die seither regelmassig beim Karneval in New Orleans erklingt die definitive Fassung also 1964 65 wurde eine aufwandige Produktion des Songs Big Chief angeschoben danach ging es fur Fess aber einige Jahre bergab er musste als Hausmeister arbeiten fegte bittere Ironie Plattenladen aus oder versuchte sich wieder beim Kartenspiel Zudem verlor er eines seiner Kinder durch ein Gewaltverbrechen Wiederentdeckung Bearbeiten Junge R amp B Fans entdeckten den verarmten und teilweise vergessenen Longhair jedoch Anfang der 1970er neu Fess trat 1971 beim grossten Musikfestival des Bundesstaates dem Jazz amp Heritage Festival auf und wurde enthusiastisch gefeiert 1973 war Longhair zu Gast beim Montreux Jazz Festival 1975 trat er bei einer privaten Party des Ex Beatle Paul McCartney an Bord der alten Queen Mary auf Ab 1977 hatte Longhair endlich in dem erwahnten Nachtclub wieder einen regularen Auftrittsort Bekanntheiten wie Robbie Robertson und Robert Plant besuchten seine Vorstellungen 1978 ging Fess auf seine erste Europa Tour 1979 auf eine US Tournee sogar ein Auftritt im Vorprogramm der Punkband The Clash war geplant 1979 bekam Professor Longhair zum ersten Mal in seinem Leben freie Hand bei der Produktion eines eigenen Albums Ausserdem wurde ein Dokumentarfilm uber ihn gedreht Longhair starb vor Fertigstellung des Streifens genau einen Tag vor der Veroffentlichung seines neuen Albums Crawfish Fiesta Alligator Records Das Album wurde mit dem W C Handy Preis 1980 fur das beste zeitgenossische Bluesalbum ausgezeichnet und im Jahr darauf das Album The London Concert Im November 1981 wurde er in die Blues Hall of Fame im Januar 1992 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen Fur die Wiederveroffentlichung seiner fruhen Atlantic Aufnahmen bekam er 1987 postum einen Grammy verliehen Dank Verwendung seiner Songs in internationalen TV Werbespots ist die Musik Professor Longhairs heute vielleicht prasenter als sie es zu seinen Lebzeiten je war Die Sessions BearbeitenDie Musik Professor Longhairs lebte im Wesentlichen in Live Auftritten Studioaufnahmen des Professors waren vergleichsweise selten und litten in mehrerlei Hinsicht an einem erheblichen Mangel an Kontinuitat Seit 1949 spielte Professor Longhair fur eine Reihe von Labels Aufnahmen ein von denen nur einzelne zeitnah veroffentlicht wurden Eine Reihe von Aufnahmen wurden gar nicht andere erst Jahre oder gar Jahrzehnte spater veroffentlicht Viele Aufnahmen Longhairs wurden insbesondere in den fruhen 1950er Jahren unter verschiedenen Namen veroffentlicht Die Notwendigkeit einen abweichenden Namen fur eine Veroffentlichung zu wahlen beruhte zumeist auf vertraglichen Grunden So wurden beispielsweise einige Mercury Aufnahmen aus dem Fruhjahr 1950 zu einer Zeit eingespielt und veroffentlicht als Professor Longhair unter diesem Namen einen Exklusivvertrag mit dem kleinen Label Star Talent hatte Um einen Konflikt mit Star Talent zu vermeiden veroffentlichte Mercury die Aufnahmen unter dem Namen Roy Byrd And His Blues Jumpers Ahnlich verhielt es sich mit den wenigen Aufnahmen fur das kleine Wasco Label aus Memphis Tennessee aus dem Herbst 1950 fur die Professor Longhair den Namen Robert Boyd erhielt In musikalischer Hinsicht wiederholen sich viele von Longhairs Themen uber die Jahrzehnte hinweg Viele Lieder wurden immer wieder neu eingespielt Sie unterschieden sich wesentlich im Arrangement gelegentlich erhielten sie auch andere Bezeichnungen Mardi Gras in New Orleans etwa spielte Professor Longhair zwischen 1949 und 1978 in mindestens sieben verschiedenen Versionen ein In einem direkten Vergleich der unterschiedlichen Versionen eines Liedes lasst sich die musikalische Entwicklung Longhairs gut nachverfolgen Einige Lieder wurden im Laufe der Jahre mit unterschiedlichen Bezeichnungen eingespielt Der Klassiker Got My Mojo Working hiess auf Longhairs letztem Album Crawfish Fiesta beispielsweise Got My Red Beans Cooking und das Instrumentalstuck 501 Stomp wurde auf einigen Einspielungen auch als Longhair Stomp oder Stompin with Fess bezeichnet Star Talent November 1949 Bearbeiten Die erste Studioaufnahme Longhairs Vier Einspielungen veroffentlicht unter dem Namen Professor Longhair And His Shuffling Hungarians She Ain t Got No Hair Bye Bye Baby Professor Longhair s Boogie Mardi Gras in New OrleansAtlantic Dezember 1949 Bearbeiten Neun Aufnahmen veroffentlicht unter den Namen Professor Longhair And His New Orleans Boys Hey Now Baby Mardi Gras in New Orleans 2 Versionen She Walks Right In 2 Versionen Walk Your Blues Away Professor Longhair Blues Boogie Woogie instrumental Longhair s Blues RhumbaZwei weitere Aufnahmen wurden unter dem Namen Roy Bald Head Byrd And His New Orleans Rhythm veroffentlicht Hey Little Girl Willie MaeMercury Februar 1950 Bearbeiten Funf Aufnahmen veroffentlicht unter dem Namen Roy Byrd And His Blues Jumpers Byrd s Blues Her Mind Is Gone Bald Head Hey Now Baby Oh WellMercury Juli 1950 Bearbeiten Funf Aufnahmen veroffentlicht unter dem Namen Roy Byrd And His Blues Jumpers Hadacol Bounce 2 Versionen Longhair Stomp Been Foolin You Between the Night and DayWasco Herbst 1950 Bearbeiten Zwei Aufnahmen veroffentlicht unter dem Namen Robert Boyd East St Louis Blues eine Variation von Mardi Gras in New Orleans Boyd s BounceFederal 4 Dezember 1951 Bearbeiten Vier Aufnahmen veroffentlicht unter dem Namen Roy Bald Head Byrd K C Blues Curly Haired Baby Rockin with Fess Gone so LongAtlantic November 1953 Bearbeiten Vier Aufnahmen veroffentlicht unter dem Namen Professor Longhair And His Blues Scholars In the Night Tipitina Ball the Wall eine Weiterentwicklung von Boyd s Bounce Who s Been Foolin YouEbb Records 18 Marz 1957 Bearbeiten Sechs Aufnahmen veroffentlicht unter dem Namen Professor Longhair And His Band No Buts No Maybes Cry Pretty Baby Look What You re Doing to Me Misery Looka No Hair Baby Let Me Hold Your HandThe Lost Sessions 1971 1972 Bearbeiten Insgesamt etwa 15 Aufnahmen die uberwiegend 1971 teilweise auch 1972 eingespielt wurden Es handelt sich um die ersten Einspielungen nach der Wiederentdeckung d h nach einer mehrjahrigen musikalischen Pause von Professor Longhair Die Aufnahmen wurden zunachst nicht veroffentlicht und gerieten in Vergessenheit Erst 1995 wurden sie unter dem Namen House Party New Orleans Style mit dem Untertitel The Lost Sessions veroffentlicht EmArcy 1974 Bearbeiten Neueinspielungen weitgehend bekannter Lieder in neuen Arrangements Ehrentitel BearbeitenThe Picasso of Keyboard Funk The Bach of Rock amp Roll Allen Toussaint It s Louis Armstrong after 47 shots of espresso The man can play Coldbacon com Zitate Bearbeiten I m a little rowdy with my playing Professor Longhair If I m so great I wonder why I don t have some terrific contract dt Wenn ich wirklich so grossartig bin warum habe ich dann keinen sagenhaften Platten Vertrag Professor Longhair 1976 Literatur BearbeitenRick Coleman Blue Monday Fats Domino and the Last Dawn of Rock n Roll Da Capo Press 2006 ISBN 978 0 306 81491 4 Vladimir Bogdanovic u a All Music Guide to the Blues Backbeat Books 2003 ISBN 978 0 87930 736 3Weblinks BearbeitenWerke von und uber Professor Longhair im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Longhair Links bei yahooEinzelnachweise Bearbeiten Professor Longhair Biografie in Wasser PrawdaNormdaten Person GND 134867483 lobid OGND AKS LCCN n83185403 VIAF 5118728 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Professor LonghairALTERNATIVNAMEN Byrd Henry Roeland wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer MusikerGEBURTSDATUM 19 Dezember 1918GEBURTSORT Bogalusa Louisiana USASTERBEDATUM 30 Januar 1980STERBEORT New Orleans Louisiana USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Professor Longhair amp oldid 239057196