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Das politische System in der Mongolei hat sich seit 1990 aus einem Einparteiensystem entwickelt und gilt als parlamentarische Demokratie 1989 war es in der Mongolei ahnlich wie in anderen sozialistischen Landern zum Sturz der Einheitspartei gekommen Daraufhin entstand ein Mehrparteiensystem 1990 fanden die ersten Wahlen unter den neuen Bedingungen statt Plenarsaal des Grossen Staats Chural im November 2000Die 1992 in Kraft getretene Verfassung hat sich das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und besonders die Verfassung Frankreichs als Vorbilder genommen 2001 erfolgte eine Verfassungsrevision bei der z B der Einfluss des Staatsprasidenten wieder etwas reduziert wurde Hauptartikel Verfassung der Mongolei Die Gewaltenteilung zwischen Legislative Exekutive und Judikative entspricht nicht ganz den westeuropaischen Vorstellungen So setzt sich die Legislative aus dem Staatsprasidenten und dem Parlament zusammen Das Parlament besteht nur aus einer Kammer Der Staatsprasident wird fur jeweils vier Jahre direkt gewahlt mit einer Beschrankung auf zwei Amtszeiten Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt Oberkommandierender der Streitkrafte und Vorsitzender des nationalen Sicherheitsrates Der Staatsprasident kann ahnlich wie in Frankreich ein Veto gegen Gesetzesvorlagen einlegen das nur mit einer Zweidrittelmehrheit des Parlaments uberstimmt werden kann Der Vorsitzende des Parlaments ist zugleich Stellvertreter des Staatsprasidenten und Mitglied des nationalen Sicherheitsrates Das Einkammerparlament wird Grosser Staats Chural genannt umfasst 76 Abgeordnete und wird alle vier Jahre gewahlt Bis zu den Parlamentswahlen in der Mongolei 2012 wurden 48 Abgeordnete in ebenso vielen Wahlkreisen nach dem Mehrheitsprinzip direkt gewahlt die restlichen 28 Sitze wurden nach dem Verhaltniswahlrecht unter allen Parteien aufgeteilt die mindestens funf Prozent der Stimmen erhielten Kurz vor der Wahl 2016 wurde das Wahlsystem auf ein reines Mehrheitswahlsystem umgestellt so dass nunmehr alle 76 Abgeordnete nach dem Mehrheitsprinzip gewahlt werden wobei auf die Hauptstadt Ulaanbaatar 28 und auf den Rest des Landes 48 Wahlkreise entfallen 1 Die Exekutive besteht aus dem Staatsprasidenten und der ubrigen Regierung Der Staatsprasident schlagt dem Parlament den Ministerprasidenten vor Dieser und die ubrigen Regierungsmitglieder mussen vom Parlament bestatigt werden und amtieren ebenfalls vier Jahre lang Politische Geschichte Bearbeiten nbsp Dschingis Khan Buste im ParlamentsgebaudeNach der Unabhangigkeit des Landes von China 1921 wurde die Mongolische Revolutionare Volkspartei gegrundet Die kommunistische Revolution erfolgte mit massgeblicher Unterstutzung der Sowjetunion wobei ubergangsweise noch formal die Monarchie mit dem Bogd Khan als Kaiser geduldet wurde der sich auch als politischer Fuhrer verstanden und die Errichtung eines unabhangigen theokratischen Mongolischen Grossreiches geplant hatte Eine eigene Verfassung bekam die Mongolei erst 1924 nach dem Tod des Kaisers Zwar erhielten grundsatzlich alle Staatsburger ab 18 Jahren das Wahlrecht doch wurden Handler Geldverleiher fruhere Adelige und Monche davon ausgeschlossen Nach sowjetischem Muster wurde ein Ratesystem geschaffen der Grosse Staats Chural wahlte den Kleinen Staats Chural der zunachst nur funf Mitglieder hatte Der Kleine Chural wiederum wahlte ein Prasidium und einen Ministerrat der zwolf Mitglieder hatte 1951 wurde der Kleine Chural wieder abgeschafft Stalins Handlanger gingen gegen die mongolische Kultur und Religion mit ausserster Brutalitat vor 2 Bis 1990 regierte die Mongolische Revolutionare Volkspartei MRVP als Einheitspartei Nach der Demokratisierung des Landes konnte sich der Buddhismus in der Mongolei wieder entfalten und auch der Nachfolger von Bogd Khan als 9 Bogd Gegen offentlich in Erscheinung treten Es wurde neben dem Grossen Staats Chural mit rund 430 Abgeordneten erneut die zweite Kammer der Kleine Chural mit 50 Sitzen eingerichtet Die Verfassung von 1992 schaffte aber die zweite Kammer wieder ab und verringerte die Zahl der Abgeordneten im Parlament Einzelnachweise Bearbeiten Konrad Adenauer Stiftung Erdrutschsieg der Mongolischen Volkspartei 1 Juli 2016 Marion Wisotzki Ernst von Waldenfels Erna Kappeli Mongolei Geschichte Trescher Verlag 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Politisches System in der Mongolei amp oldid 212287561