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Unter Plasmolyse wird in der Biologie die Schrumpfung des Protoplasten einer pflanzlichen Zelle verstanden wobei sich die Plasmamembran von der Zellwand ablost Um dies zu erreichen muss man die Zelle einem Plasmolytikum aussetzen Bei diesem handelt es sich um eine hypertonische Losung d h eine Losung die reichlich Salze oder Zuckerbestandteile enthalt und somit mehr geloste Teilchen als der Zellsaft der Vakuole besitzt In diesem Fall stromt auf osmotischem Wege Wasser aus der Vakuole durch die Membranen Tonoplast Plasmalemma in das umgebende konzentriertere Medium sodass der Zellsaftraum kleiner wird und den an der Vakuole klebenden Plasmaschlauch mitsamt Plasmalemma von der Zellwand abtrennt Bei geringer Wandhaftung des Plasmas erfolgt die Ablosung rundlich Konvexplasmolyse bei starker Wandhaftung bilden sich bizarre Formen in denen das Plasma zu dunnen Faden Hechtsche Faden ausgezogen ist Konkavplasmolyse Dieser Vorgang ist reversibel also uber die Deplasmolyse umkehrbar vorausgesetzt die Zelle nahm durch eine ubermassige Plasmolyse keinen Schaden Vor der Plasmolyse Die Zentralvakuole pink fullt die Zelle aus Nach der Plasmolyse Die Zentralvakuole pink ist stark geschrumpft Den Zustand bei dem sich der Protoplast gerade von der Zellwand lost die Zelle also nicht mehr turgeszent aber auch noch nicht richtig plasmolysiert ist nennt man Grenzplasmolyse Dies ist in einem isotonischen Medium der Fall Inhaltsverzeichnis 1 Ursache die Osmose als Triebfeder der Plasmolyse 1 1 Ursache 1 2 Physikalische Betrachtungsweise 2 WeblinksUrsache die Osmose als Triebfeder der Plasmolyse Bearbeiten nbsp Plasmolyse unter dem Mikroskop mit ZwiebelzellenBefindet sich ausserhalb von Zellen oder Geweben eine andere hoch konzentrierte Salzlosung oder eine andere hochkonzentrierte Substanz so lost sich bereits nach kurzer Zeit der Protoplast von der Zellwand ab Die Vakuole wird kleiner bis sich der Protoplast im Extremfall vollstandig von der Zellwand lost und schliesslich als kugelformiges Gebilde vorliegt Ursache Bearbeiten Die Konzentration der gelosten Stoffe im Wasser ist hoher hypertonisch im Vergleich zum Innenbereich der Zelle Derartige Ungleichgewichte gleichen sich in der Natur wenn moglich automatisch aus Wasser diffundiert also aus dem Zellplasma und der Zellsaftvakuole hinaus Die Triebfeder dieses hier stattfindenden Konzentrationsausgleiches ist die Osmose Der Ausgleich kommt nun vor allem durch das Diffundieren von Wasser durch die Zellmembran zustande Dies ist alles nur moglich weil Biomembranen vor allem fur Wasser nicht aber fur geloste Stoffe durchlassig sind Man bezeichnet die Membran als semipermeabel halb durchlassig oder selektiv permeabel nur fur bestimmte Stoffe durchlassig Die stattfindende Diffusion von Wasser durch eine selektiv permeable Membran nennt man auch Osmose Die hypotonische also weniger geloste Teilchen enthaltene Losung in der Zelle verliert Wasser da die Wasserteilchen nach aussen in die hypertone hoher konzentrierte Losung diffundieren Mit der Abnahme der gelosten Wasserteilchen schrumpfen die Vakuole und das Cytoplasma im Inneren der Zelle Daraus folgt Die Zugabe einer hypertonischen Losung zur Zelle bei der Plasmolyse erhoht in Wirklichkeit die Salzkonzentration innerhalb der Zelle welche sich somit dem Aussenmedium in der Konzentration angleicht und dieses wird ja zusatzlich durch das aus der Zelle stromende Wasser verdunnt Der Vorgang ist umkehrbar legt man die Zelle in destilliertes Wasser so diffundiert dieses zuruck in die Zelle und verdunnt dort die Losung Deplasmolyse Weisen beide Losungen Aussenmedium und Zellinneres die gleiche Konzentration eines gelosten Stoffes auf so handelt es sich um isotonische Losungen Jedoch findet auch bei diesen Osmose statt da die Osmose ein permanenter Vorgang ist Anders als in hypertonischen und hypotonischen Losungen ist jedoch die Wasserabgabe der Zelle gleich der Wasseraufnahme Es handelt sich also um ein standiges Fliessgleichgewicht auch dynamisches Gleichgewicht genannt zwischen den isotonischen Losungen der Zelle und des Aussenmediums Physikalische Betrachtungsweise Bearbeiten Auf Teilchenebene liesse sich der Prozess wie folgt beschreiben Die Salz Ionen z B Na und Cl also Natrium und Chlorid Ionen bilden eine Hydrathulle um sich Das heisst dass die polaren Wassermolekule sich entsprechend um die Ionen anordnen und so immobilisiert werden Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Wassermolekul aus der salzigen hypertonischen Losung durch die Membran diffundiert geringer als andersherum In der weniger konzentrierten Losung bei der Plasmolyse in der Vakuole sind die Wassermolekule also mobiler Deshalb diffundieren sie leichter durch die Membran auf die andere Seite aus der Vakuole heraus Weblinks BearbeitenPlasmolyse Animation und Erklarung Video Plasmolyse und Zytorrhyse Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 1974 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF C 1144 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plasmolyse amp oldid 237141177