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Pirs russisch Pirs fur Pier oder Docking Compartment 1 russisch Stykovochnyj Otsek 1 ausgesprochen als Stykowotschny Otsek Herstellerbezeichnung 240GK 1L war ein russisches Kopplungs und Ausstiegsmodul der Internationalen Raumstation ISS und zudem das dritte russische Modul der Station PirsDas Modul Pirs angedockt am Modul SwesdaRaumstation Internationale RaumstationStartdatum 14 September 2001Tragerrakete Sojus UAnkopplung 16 September 2001Abkopplung 26 Juli 2021Wiedereintritt 26 Juli 2021Masse 3676 kgLange 4 05 mDurchmesser 2 55 mVolumen 13 m Benachbarte ModuleFlugrichtung Zenit Nadir Swesda Inhaltsverzeichnis 1 Installation und Nutzungsdauer 2 Eigenschaften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseInstallation und Nutzungsdauer BearbeitenDie Fertigung des Moduls begann 1998 bei RKK Energija Ende 2000 wurde es fertiggestellt und zu Startvorbereitungen nach Baikonur geschickt Der Start erfolgte am 14 September 2001 mit einer Sojus U Tragerrakete Zum Befordern des Moduls zur Raumstation wurde ein modifiziertes Progress Transportschiff verwendet wobei Pirs die Stelle der Frachtsektion GO und der Tanksektion OKD ubernahm Von dem eigentlichen Progress blieb lediglich die Servicesektion PAO mit den Triebwerken und Versorgungssystemen Etwa 25 Stunden nach dem Start dockte das Transportschiff vollautomatisch am unteren Kopplungsstutzen von Swesda an Nach dem erfolgten Andocken an die ISS wurde die Servicesektion des Progress Frachters abgekoppelt und zum Vergluhen in der Atmosphare gebracht Die Nutzungsdauer von Pirs war ursprunglich auf funf Jahre also bis September 2006 festgelegt Danach sollte der Austausch durch ein baugleiches Modul SO 2 bzw DC 2 erfolgen Aufgrund von Verzogerungen im russischen Raumfahrtprogramm erreichte das mittlerweile als Poisk bezeichnete Austauschmodul die Station jedoch erst im November 2009 1 Poisk wurde dann am ungenutzten gegenuberliegenden Kopplungsstutzen angebracht sodass Pirs weiterhin im All verblieb und zusatzlich genutzt werden konnte Am 26 Juli 2021 musste Pirs Platz fur das neue Forschungsmodul Nauka machen das wegen seiner grossen Masse nicht an Pirs angekoppelt werden konnte sondern direkt an Swesda befestigt werden musste Ein Progress Frachter dockte an Pirs an und brachte nach Abkoppelung von der Raumstation beide zusammen auf Kollisionskurs mit der Erde 2 Der mehr als 3000 Kilometer von der neuseelandischen Hauptstadt Wellington entfernte Absturzort der als Raumschiff Friedhof bezeichnet wird ist ein Teil des Pazifiks der von Schiffen nicht befahren wird 3 Eigenschaften Bearbeiten nbsp Das modifizierte Progress Raumschiff mit dem Pirs Modul kurz vor dem Andocken an die ISS Man sieht den aktiven Kopplungsstutzen mit dem das Modul an der Station koppelt Die Konstruktion von Pirs basierte auf einem in den 1980er Jahren fur die Buran Raumfahre entworfenen SO Andockmodul an dem die Raumfahre an eine Raumstation andocken konnen sollte Ein ahnliches Andockmodul einer etwas einfacheren Bauart wurde fur die Kopplung der Space Shuttles an die Raumstation Mir verwendet Pirs war 4 05 m lang mit Kopplungsaggregaten 4 91 m hatte einen maximalen Durchmesser von 2 55 m und eine Masse von 3676 kg mit mitgelieferten Frachten und spater zu installierenden Elementen Leermasse 2882 kg Das Modul bot etwa 13 Kubikmeter unter Druck stehenden Raum vor allem fur Ausrustungsgegenstande die bei Ausstiegen benotigt wurden Dazu befanden sich in der Mantelflache zwei gegenuberliegende Luken mit einem Durchmesser von jeweils einem Meter die zum Ausstieg von zwei Kosmonauten in Orlan M Raumanzugen geeignet waren Beide Luken waren gleichwertig und konnten je nachdem auf welcher Seite der Ausstieg fur die jeweilige Aufgabe gunstiger war verwendet werden Die Luken offneten sich nach innen und waren fur 120 Offnungs und Schliessvorgange ausgelegt Jede Luke verfugte uber ein rundes Fenster mit 228 mm Durchmesser Pirs verfugte uber Treibstoffleitungen um den von Progress Frachtern angelieferten Treibstoff in die Module Sarja und Swesda zu transportieren An der Aussenseite des Moduls waren bis 2012 die beiden Strela Krane angebracht die die Raumfahrer bei ihren Aussenbordeinsatzen unterstutzten Pirs verfugte uber zwei Kopplungsstutzen einen aktiven Kopplungsstutzen vom Typ SSWP M 8000 an dem Ende des Moduls das an die ISS angedockt war sowie einen passiven Kopplungsstutzen vom Typ SSWP G4000 am gegenubergelegenen Ende an dem Raumtransporter anlegen konnten Pirs fungierte sozusagen als Adapter und bot damit zusatzlich zu Sarja Nadir und dem hinteren Andockstutzen des Swesda Moduls eine dritte Moglichkeit zum Ankoppeln von Sojus Raumschiffen und Progress Frachtern Vor der Ankopplung von Pirs konnten an der Station lediglich zwei Versorgungsschiffe mit russischem Kopplungsadapter angekoppelt werden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pirs Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Stephen Clark Poisk module adds room to International Space Station In spaceflightnow com 12 November 2009 abgerufen am 12 November 2009 englisch Robert Z Pearlman Russia discards Pirs docking port to clear way for new space station module In space com 26 Juli 2021 abgerufen am 26 Juli 2021 englisch ISS Modul Absturz im Pazifik In Deutsche Welle 26 Juli 2021 abgerufen am 28 Juli 2021 Module der Internationalen Raumstation ISS Sarja Unity PMA Swesda Integrated Truss Structure Destiny ESP Mobile Servicing System Canadarm2 Quest Pirs Strela Harmony Columbus Kibō Canada Hand Poisk ELC 1 2 3 amp 4 Tranquility Cupola Rasswet PMM Leonardo Alpha Magnet Spektrometer BEAM IDA Bartolomeo Bishop Nauka ERA PritschalNoch zu startende Module AxiomGestrichene Module CAM Habitation Module ICM IPM SPM SPP UDM DSM MPM Enterprise Crew Return Vehicle Transhab Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pirs amp oldid 214277989