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Das Pionierdenkmal in Dresden ist ein 1923 aufgestelltes Denkmal das sich ursprunglich am ehemaligen Gondelhafen an der Bruhlschen Terrasse unterhalb des Moritzmonuments am Terrassenufer befand 1 Nach seiner Zerstorung 1947 wurden die Reste 1990 wiederentdeckt was zu einer Rekonstruktion und 2012 zur Wiederaufstellung fuhrte Pionierdenkmal 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Planung und Ausfuhrung 3 Beschreibung 4 Einweihung 5 Entfernung und Abriss 6 Wiedergeburt des Denkmals 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseStandort BearbeitenDas Pionierdenkmal befand sich bis 1947 in der Dresdner Innenstadt an der Bruhlschen Terrasse am Terrassenufer von einem Zierzaun umgeben zwischen Moritzmonument und Bastion am Hasenberg Es erinnerte an die Treue zu Konig Kaiser Vaterland und die Pflichterfullung sowie die Gefallenen der ehemaligen Pioniere in deren 25 jahriger Geschichte und hauptsachlich an die uber 4000 gefallenen Pionier Bataillonangehorigen im Ersten Weltkrieg Das Denkmal ist gelistet in Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen Denkmaldokument der Stadt Dresden Obj Dok Nr 09305521 nbsp Pionierdenkmal um 1928Planung und Ausfuhrung BearbeitenDer sachsische Herrscher Kurfurst August der Starke erhob 1698 die Pioniere seiner Armee in den Stand eines selbststandigen Truppenteils der neben militarischen Einsatzen auch fur zivile Dienste eingesetzt wurde Den Auftrag fur ein Denkmal erteilten die Angehorigen der Sachsisch Koniglichen Pionierbataillone Nummer 12 und 22 mit den dazugehorigen Feldformationen der Scheinwerfer und Minentruppen Ein Denkmalausschuss unter dem Vorsitzenden Dr Hammitzsch wahlte aus uber 84 eingereichten Vorschlagen den des Bildhauers und Absolventen der Akademie der Bildenden Kunste in Dresden 2 Hermann Kress aus Stuttgart 3 damals nannte er sich auch Hermann Gress Beschreibung BearbeitenDas Denkmal eine obeliskahnliche rechteckige Steinsaule aus Pirnaer Sandstein hatte eine Hohe von 6 Metern An den Breitseiten sind jeweils drei Reliefbilder eingemeisselt Sie zeigen das Wirken der Pioniere in Friedens und Kriegszeiten zu Wasser und Land Zwischen den kunstlerischen Arbeiten befindet sich folgender Wortlaut An der Westseite Uber zwei Jahrhunderte lang in wechselvollem Schicksal des Landes bewahrt bauten die Sachs Pioniere Festungen Wege und Brucken Schufen in grosser Zeit Schutz und Wehr als Helfer und Kampfer zu Wasser und zu Lande An der Ostseite 1914 1918 gefallenen 4000 sachsischen Pionieren und Minenwerfer errichteten dankbare Kameraden in der schweren Not des Jahres 1923 dieses Ehrenmal An den schmaleren Vorder und Hinterseiten sind als Flachrelief Lorbeerzweige mit Kreuzhacke sowie Spaten und Anker Schanzzeug bzw ein Reiterbild Augusts des Starken dargestellt 3 Das Denkmal war mit einem eisernen Lowen bekront nach dem Vorbild des Braunschweiger Lowen Die Figur wurde in den Werkstatten in Lauchhammer hergestellt Ein im Jahr 1986 entstandener Bronzeabguss der Lowenplastik befindet sich nach Uberarbeitung des Bildhauers Eberhard Wolf seit Juli 2000 im Garten des Kinderhauses Friedrichstrasse 38 40 Der Aufstellungsort im ehemaligen Gondelhafen an der Bruhlschen Terrasse am Terrassenufer erinnerte zugleich an den einstigen Ubungsplatz und Standort des Dresdner Pionier und Bruckentrains 3 Einweihung BearbeitenDas Pionierdenkmal wurde am 17 Juni 1923 anlasslich des 25 Jahrestages der Aufstellung der sachsischen Pioniere als eigenstandige Truppengattung und in ehrendem Gedenken an 4421 im Ersten Weltkrieg gefallene Soldaten der Pioniertruppe am Terrassenufer unterhalb des Moritzmonuments eingeweiht Die Einweihung des Ehrenmals fur die gefallenen Pioniere des Ersten Weltkrieges in Dresden fand unter grosser Anteilnahme der Dresdner Bevolkerung statt Unter den Ehrengasten befanden sich ehemalige Regimentsangehorige das sachsische Offizierskorps mit Veteranen und Delegationen der sachsischen Militarvereine sowie Angehorige der Gefallenen 4 Nach Ende des Liedes Ambrosianischer Lobgesang von Voigt gespielt von der Kapelle des Artillerieregiments 4 ubergab Baumeister Fiedler das Denkmal den Sachsischen Pionieren in deren Namen es der Ehrenvorsitzende Oberstleutnant Lamer ubernahm Er dankte den Spendern und Beteiligten der Bauleitung dem Kunstler Hermann Kress und dem Finanzministerium das den Grund und Boden zur Verfugung gestellt hatte Im Auftrag des ehemaligen Sachsischen Konigshauses legte der General von Eulitz einen Kranz nieder 3 4 Entfernung und Abriss BearbeitenIn der Liste B der Zentralverwaltung des Rates der Stadt Dresden vom Mai 1946 wurde das Pionierdenkmal mit weiteren 19 Ehrenmalen aufgelistet und unter anderen mit dem Vermerk Kunstlerisch wertvoll Verbleibt am Ort eingestuft Jedoch ein Jahr spater erfolgte der unbegrundete Abriss des Denkmals als Beseitigung aller militarischen Sachzeugen im offentlichen Raum 3 Einige Teile wurden durch engagierte Trummerhelfer gerettet und im Lapidarium der Bruhlschen Terrasse eingelagert Die restlichen Sandsteine wurden zerschlagen und vermutlich zur Stabilisierung des Terrassenufers in der Elbe versenkt Die Lowenskulptur wurde an der Altstadter Bruckenauffahrt zur Albertbrucke vom Jahr 1953 bis zum Jahr 1970 aufgestellt Wiedergeburt des Denkmals Bearbeiten nbsp Ehrenformation zur Einweihung 2012 nbsp Einweihungszeremonie 2012Im Jahr 1990 bemerkten Mitarbeiter der Heeresoffiziersschule Dresden bei ihrer Recherche zum Pionierdenkmal den Hinweis zu den Fragmenten des Denkmals in der Bruhlschen Terrasse am Terrassenufer Umgehend wurde die Rekonstruktion und Restaurierung in die Wege geleitet Eine Wiederaufstellung des Pionierdenkmals wurde in der Albertstadt auf dem Gelande der Heeresoffiziersschule Dresden geplant Beteiligt an diesem Objekt waren Pioniere Pionierstabsoffiziere und Stabsoffiziere der Heeresoffiziersschule Dresden das Amt fur Kultur und Denkmalschutz die Firma IHT Bottcher Steinschmiede Sachsen Schmidt amp Wiede OHG Restaurierung und Handwerk Giesserei Ostmann amp Hempel GmbH sowie der Bund Deutscher Pioniere als Stifter des neuen Infoschildes am Denkmal Am 13 Oktober 2012 wurde das Denkmal unter reger Anteilnahme der Bevolkerung auf dem neuen Standplatz im Eingangsbereich des OSH an der Stauffenbergallee wieder eingeweiht 5 Literatur BearbeitenDieter Miedtank Rolf Rehe Manfred Beyer Verschwundene Denkmale Vernichtet Vergessen Militarische Schriften des Arbeitskreises Sachsische Militargeschichte e V Heft 7 Dresden 2005 ISBN 978 3 9809520 1 9 S 22ff und 40 Meinhold Reise Fuhrer Dresden 1930 Heft 2 von 1930 Dresdner Anzeiger Nummer 643 vom 18 Juni 1923Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pionierdenkmal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Onlineprojekt Gefallenendenkmaler Dresdner StadtteileEinzelnachweise Bearbeiten Dresdner Stadtteile Archiv der Hochschule fur Bildende Kunste Dresden a b c d e Dieter Miedtank Rolf Rehe Manfred Beyer Verschwundene Denkmale Vernichtet Vergessen Militarische Schriften des Arbeitskreises Sachsische Militargeschichte e V Heft 7 Dresden 2005 ISBN 978 3 9809520 1 9 S 20 und 40 a b Dresdner Anzeiger Nummer 643 vom 18 Juni 1923 Dresdner Stadtteile51 074376 13 763379 Koordinaten 51 4 27 8 N 13 45 48 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pionierdenkmal Dresden amp oldid 232678655