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Petrus Tritonius Athesinus 1465 in Bozen ca 1525 wahrscheinlich in Hall in Tirol latinisiert von Peter Treybenreif Treibenreiff Treibenraiff Athesinus aus dem Etschland geburtig war ein Tiroler Schulmeister Komponist und Musikpadagoge Seine vierstimmige Horaz Vertonung Melopoiae 1507 gilt als Grundungswerk der Gattung der Humanistenoden Melopoiae 1507 Anfang Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenPetrus Tritonius begann 1486 sein Studium an der Universitat Wien Bei einer Italienreise lernte er in Padua seinen zukunftigen Lehrer und spateren Freund den Humanisten Conrad Celtis kennen und folgte ihm spater nach Ingolstadt wo er von 1497 bis 1499 bei ihm studierte und nahm den Namen Petrus Tritonius an Von 1500 bis 1502 war er als Lateinlehrer an der Domschule in Brixen Tirol tatig Nach seiner Promotion an der Universitat Padua 1502 er bezeichnete sich in einem Brief als Magister der Universitat Padua rief ihn Celtis als Lehrer zuruck nach Wien wohl an das Collegium poetarum et mathematicorum Dort gehorte er bis Celtis Tod 1508 dessen Wiener Humanistenkreis an Danach kehrte er nach Bozen zuruck wo er dann bis 1512 Direktor der Lateinschule war Spater lehrte er in Hall 1513 1519 und 1524 1525 sowie in Schwaz am Inn 1519 1524 wo er in engem Kontakt zu seinem Schuler und spateren Homer Ubersetzer Simon Schaidenreisser genannt Minervius stand 1525 setzte wahrscheinlich die Pest seinem Leben ein Ende Leistung BearbeitenAuf Anregung Celtis vertonte Petrus Tritonius eine Auswahl von Horazoden vierstimmig homorhythmisch im Note gegen Note Prinzip wobei er sich bei den musikalischen Versmassen streng an die klassischen Metren hielt Das 1507 bei Erhard Oeglin in Augsburg herausgegebene Werk mit dem Titel Melopoiae sive harmoniae tetracenticae super XXII genera carminum Heroicorum Elegiacorum Lyricorum et ecclesiasticorum hymnorum enthalt 22 lateinische Versmasse 19 davon mit Texten von Horaz je eines zu Catull Martial und Ovid Celtis liess seine Studenten die so von Tritonius vertonten Horazoden zu Vorlesungsende singen um ihnen die Langen der Metren und die akzentuale Betonung zu vermitteln Die Erstausgabe des Werkes gilt als erster bekannter deutschsprachiger Musiknotendruck mit beweglichen Typen Typendoppeldruck in Mensuralnotation Die Melopoiae galten als vorbildlich und beeinflussten deutsche Komponisten des 16 Jahrhunderts wie Paul Hofhaimer und Ludwig Senfl Minervius bewog Senfl den damals bedeutendsten deutschen Komponisten 1534 zu einer Neukomposition der Oden bei der sich Senfl an Tritonius orientierte Im gleichen Jahr schrieb Minervius seines Wissens sei Tritonius der Erste gewesen der versucht habe antike Metren zu vertonen Der Lautenist Hans Judenkonig 1445 1526 schrieb einige der Oden in Tabulatur um Sein 1524 gedrucktes deutschsprachiges Kirchengesangbuch Hymnarius gilt als altestes seiner Art Es enthalt die Texte von 131 Liedern Uber den Textzeilen befinden sich je vier leere Notenlinien auf welche die Melodien geschrieben werden konnten Werke BearbeitenMelopoiae 1 Aufl Oeglin Augsburg 1507 als Melopoiae sive harmoniae tetracenticae super XXII genera carminum Heroicorum Elegiacorum Lyricorum et ecclesiasticorum hymnorum per Petrum Tritonium et alios doctos sodalitatis litterariae nostrae musicos secundum naturas et tempora syllabarum et pedum compositae et regulata ductu Chunradi Celtis foeliciter impresse Folio RISM A I 8 T 1249 2 Aufl Augsburg 1507 als Harmonie Petri Tritonii super odis Horatii Flacci Quart 3 Aufl Egenolf Frankfurt 1532 posthum als Odarum Horatii Concentus cum quibusdam aliis carminum generibus Octav 4 Aufl Egenolf Frankfurt 1551 posthum als Geminae undeviginti odarum Horatii melodiae quatuor vocibus probe adornatae Von dem leben und gelachter Democriti kurzweilig und fast nutzlich zu lesen 1521 Hymnarius durch das ganntz Jar verteutscht nach gewondlicher weyss unnd Art zw synngen so yedlicher Hymnus Gemacht ist Schloss Siegmundslust bei Schwaz 1524 Hymnarius von Sigmundslust RISM B VIII 1Literatur BearbeitenRobert Eitner Tritonius Petrus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 630 f F Cohrs Der humanistische Schulmeister Petrus Tritonius Athesinus In Mitteilungen der Gesellschaft fur deutsche Erziehungs und Schulgeschichte 8 1898 S 261 271 Renatus Pirker Beitrage zur Entwicklungsgeschichte der vierstimmigen Humanistenode In Musicologica Austriaca 1 1977 S 136 153 ISSN 1016 1066 G Vecchi Tritonius In Die Musik in Geschichte und Gegenwart 13 1966 S 698 699 16 1979 Joachim Draheim Horaz in der Musik Petrus Tritonius Paul Hofhaimer Orlando di Lasso u a Schallplatte Audite FSM 53409 Ostfildern 1982 Rudolf Flotzinger Gernot Gruber Musikgeschichte Osterreichs 2 Aufl Bd 1 Von den Anfangen zum Barock Wien Koln Weimar 1995 ISBN 3 205 98490 0 Manfred Hermann Schmid Musica theorica practica und poetica Zu Horaz Vertonungen des deutschen Humanismus In Helmut Krasser Ernst A Schmidt Zeitgenosse Horaz Der Dichter und seine Leser seit zwei Jahrtausenden Narr Tubingen 1996 ISBN 3 8233 4148 0 Eingeschrankte Vorschau bei Google Books Felix Czeike Tritonius In Historisches Lexikon Wien Bd 5 Ru Z Kremayr amp Scheriau Wien 1997 ISBN 3 218 00547 7 Ulrike Auhagen Eckard Lefevre Eckart Schafer Horaz und Celtis Narr 2000 ISBN 978 3 82335791 9 Eingeschrankte Vorschau bei Google Books Kurt Drexel Musikgeschichte Tirols Bd 1 Von den Anfangen bis zur fruhen Neuzeit Wagner Innsbruck 2001 ISBN 3 7030 0348 0 P Bergquist St Keyl Petrus Tritonius In The New Grove Dictionary of Music and Musicians Bd 25 2001 ISBN 978 1 56159174 9 S 749 750 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Petrus Tritonius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Petrus Tritonius in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Petrus Tritonius im International Music Score Library Project Eintrag zu Petrus Tritonius im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon DigitalisatMelopoiae sive harmoniae tetracenticae Augsburg 1507 The oldest music print in the Music Department Early music prints pre 1700 in The Royal Library Copenhagen PDF Datei 946 kB Melopoiae Sive Harmoniae Tetracenticae super XXII genera carminum Heroicoru m Elegiacoru m Lyricorum amp ecclesiasticoru m hymnoru m Augusta uindelicorum VD16 M 4465 Digitalisierung VD16 1 Erschliessung und Bereitstellung im WWW von im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucken des 16 Jahrhunderts der Bayerischen Staatsbibliothek VD16 digital Normdaten Person GND 100649416 lobid OGND AKS LCCN n83176511 VIAF 37182597 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tritonius PetrusALTERNATIVNAMEN Petrus Tritonius Athesinus Peter Treybenreif Peter Treibenreiff Peter Treibenreif Peter Treybenreiff Peter Traibenreif Peter TreybenraiffKURZBESCHREIBUNG Komponist der RenaissanceGEBURTSDATUM 1465GEBURTSORT BozenSTERBEDATUM 1525STERBEORT Hall in Tirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petrus Tritonius amp oldid 214077313