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Der Petershof ist ein Gebaudekomplex in der Innenstadt von Leipzig der als Wohn und Geschaftshaus genutzt wird Er war von 1927 bis 1929 nach Planen des Leipziger Architekten Alfred Liebig 1878 1952 als Messehaus errichtet worden und beherbergte bis 2003 auch das Kino Capitol Fassade des Petershofs zur Petersstrasse hin 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Baubeschreibung BearbeitenDer Petershof erstreckt sich zwischen der Petersstrasse dem Sporergasschen der Burgstrasse und dem Thomaskirchhof Die betreffenden Grundstucke haben die Adressen Petersstrasse 20 Sporergasschen 6 12 Burgstrasse 7 13 sowie Thomaskirchhof 9 Den Thomaskirchhof erreicht der Petershof am Ende der kurzen Sackgasse auch genannt der Sack wo sich fruher ein Saalausgang des Kinos Capitol befand Der Hauptbau mit zehn Fensterachsen nach der Petersstrasse gliedert sich in das Erdgeschoss vier mit Travertin verkleidete Obergeschosse mit nach aussen ragenden Fensterumrahmungen und drei Geschosse mit Gaubenfenstern im Dach Auf dem Sims uber dem Erdgeschoss stehen sieben 2 6 m hohe Figuren die durch beigegebene Symbole Kunste und Berufe darstellen Jede der Figuren tragt die Gesichtszuge einer Person die fur den Bau des Gebaudes 1929 bedeutend war so z B der Architekt Alfred Liebig der Oberburgermeister Karl Rothe und der Bankier Hans Kroch Nach dem Sporergasschen und der Burgstrasse zu befinden sich 2004 2005 errichtet uber drei Geschaftsetagen drei Etagen mit Wohnungen nbsp Die Fassadenfiguren zur Petersstrasse nbsp Sporergasschen nbsp Burgstrasse nbsp Thomaskirchhof nbsp Lichthof uber 4 EtagenGeschichte Bearbeiten nbsp Messehaus Reichskanzler um 1920 nbsp Liebigs nicht umgesetzter SiegerentwurfAuf dem Grundstuck Petersstrasse 20 existierte bereits im 16 Jahrhundert ein Gasthof der 1586 Haus zum Engel und ab 1602 Zum blauen Engel hiess 1 In seinem Gewolbe verkaufte Johann Friedrich Bottger 1682 1719 zur Ostermesse 1710 erstmals Geschirr aus rotem Jaspisporzellan Bottgersteinzeug und stellte Proben seines weissen Porzellans vor 2 Im Blauen Engel logierte Friedrich Schiller 1759 1805 zu Beginn seines Aufenthalts in Leipzig 1785 3 1818 entstand hier ein Hotel das in Erinnerung an die Bedeutung der russischen Soldaten in der Volkerschlacht bei Leipzig den Namen Hotel de Russie auch Russischer Hof erhielt Unter Einbeziehung des nordlichen Nachbargrundstucks wurde 1868 1869 ein Neubau errichtet Als im Ersten Weltkrieg der Name politisch nicht mehr tragbar war wurde 1915 daraus der Reichskanzler Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Hotel unter gleichem Namen zu einem Messehaus umgebaut 4 Als Mitte der 1920er Jahre die Petershof AG einen grossen Neubau plante wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben bei dem Alfred Liebig fur seine Entwurfe unter 50 Leipziger und drei auswartigen Konkurrenten den ersten und dritten Platz errang Allerdings konnte der Siegerentwurf nicht im Original umgesetzt werden da das Leipziger Hochbauamt den uberhohten Mittelteil der Fassade und die geplante Passage zur Burgstrasse nicht genehmigte Die Bauarbeiten begannen im Sommer 1927 Das zur Verfugung stehende Grundstuck war bis an die Burgstrasse und den Thomaskirchhof aus zehn Einzelgrundstucken erweitert worden sodass zunachst auf diesen allen die Gebaude zu entfernen waren Am 22 Dezember 1928 fand das Richtfest statt und im Marz 1929 konnte das Haus rechtzeitig zur Fruhjahrsmesse unter dem Namen Petershof in Betrieb genommen werden Es wurde in Stahlbetonskelettbauweise errichtet und hatte eine Messenutzflache von 9300 m In jeder Etage waren in einem geschlossenen sogenannten Zwangsrundgang abgetrennte Raume Kojen angeordnet in denen die Aussteller ihre Produkte prasentierten Ausgestellt wurden die Branchen Spielwaren Musikinstrumente Kunstblumen Fest und Scherzartikel sowie Weihnachtsbaumschmuck Neben der oben beschriebenen Fassade zur Petersstrasse waren das Treppenhaus und die monumentalen Lichthofhalle mit Verkleidungen in Siegersdorfer Keramik bemerkenswert Im Erdgeschoss und Keller des der Petersstrasse abgewandten Teils wurde 1929 das Kino Capitol mit 1714 Platzen eroffnet 1938 wurden die vom Leipziger Kunstler Johannes Goldel 1891 nach 1946 in Cannstatter Travertin gestalteten Figuren an der Fassade zur Petersstrasse entfernt da eine der dargestellten Personen Hans Kroch Jude war Im Zweiten Weltkrieg blieb der Messehof bis auf seine Sudwestecke an der Burgstrasse von Zerstorungen verschont Deshalb fanden nach der Bombardierung des Gewandhauses im Winter 1943 44 die Konzerte des Gewandhausorchesters 1944 und 1945 im Saal des Kinos Capitol statt Ab 1946 wurde bis 1991 der Messebetrieb wieder aufgenommen Ab 1955 wurde jahrlich im Capitol die Woche fur Kultur und Dokumentarfilm durchgefuhrt Von 1970 bis 1993 gab es neben dem Hauptsaal noch das Studiokino Capitol Nach Einstellung des Messebetriebs wurde der Petershof in den 1990er Jahren restauriert wobei man sich an den Entwurfen Liebigs orientierte Die sieben Fassadenfiguren wurden von dem Leipziger Bildhauer Markus Glaser als Replikate in Zementguss neu geschaffen und 1995 wieder aufgestellt In den Jahren 2004 und 2005 wurde der Petershof erneut umgebaut nachdem der Kinobetrieb bereits 2003 eingestellt worden war Dabei wurden bis auf die Fassade zur Petersstrasse den Lichthof und das runde Treppenhaus alle Gebaudeteile abgerissen und in die Gebaudefragmente ein Kaufhaus gebaut Das Gebaude verfugt neben vier Einzelhandelsetagen auch uber Buros Wohnungen nach der Burgstrasse sowie Tiefgaragen Stellplatze Nach Betreiberwechseln standen die Handelsflachen des Petershofs seit 2015 leer Das Gebaude bietet 17 000 Quadratmeter Nutzflache 5 Ab 2018 sollen bis zu drei Einzelhandler sowie ein uber 4 000 Quadratmeter grosses Fitnessstudio in das Gebaude einziehen 6 Seit 2022 befindet sich im Erdgeschoss ein H amp M das Kassenhauschen des fruheren Kinos wurde erhalten und dient als Cafe Literatur BearbeitenWolfgang Hocquel Leipzig Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart Passage Verlag Leipzig 2001 ISBN 3 932900 54 5 S 81 82 Horst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 460 461 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petershof Leipzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Petershof In Unsere Heimat Leipzig Abgerufen am 17 April 2017 Petershof Messehaus In Leipzig Lexikon Abgerufen am 17 April 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Muller Die Hausernamen von Alt Leipzig Schriften des Vereins fur die Geschichte Leipzigs 15 Band Leipzig 1931 Reprint Ferdinand Hirt 1990 ISBN 3 7470 0001 0 S 59 Horst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 460 Jurgen Friedel Friedrich Schiller und Leipzig In Leipzig Lese Abgerufen am 17 April 2017 Die Petersstrasse Abgerufen am 17 April 2017 Neuer Petershof Eigentumer plant Hotel In LVZ vom 21 September 2015 Abgerufen am 28 April 2017 LVZ Online Zalando und Fit One ziehen in den Petershof Abgerufen am 16 Januar 2018 51 338807 12 373802 Koordinaten 51 20 19 7 N 12 22 25 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petershof Leipzig amp oldid 236169049