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Peter Noll 18 Mai 1926 in Basel 9 Oktober 1982 in Zurich war ein Schweizer Jurist Sein Vater war reformierter Pfarrer er hatte sechs Geschwister Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Basel Nach der Matura studierte er Rechtswissenschaft Nach Praktika am Bezirksgericht Arlesheim und am Obergericht in Liestal wurde er 1955 Privatdozent an der Universitat Basel 1961 Professor in Mainz und erhielt 1969 einen Ruf als Professor fur Strafrecht an die Universitat Zurich Wahrend seiner Zeit in Mainz wurde im Jahr 1964 auf seine Initiative hin der bis heute tatige und international renommierte Arbeitskreis Alternativ Entwurf gegrundet 1 Neben seinen zahlreichen juristischen Veroffentlichungen wurde Noll vor allem durch zwei Bucher bekannt Erstens durch die 1987 erschienene satireahnliche Schrift Der kleine Machiavelli Handbuch der Macht fur den alltaglichen Gebrauch ein zusammen mit seinem Freund Hans Rudolf Bachmann 1930 1989 verfasstes kurzweiliges Buch uber die Spielregeln der Karriere die man beachten muss um als Fuhrungskraft in einem Unternehmen zu uberleben Im Mittelpunkt steht der Typ Manager ein Aufsteiger der Neuzeit dem jedes Mittel recht ist wenn es nur der eigenen Karriere dienlich ist Der Titel bezieht sich auf Niccolo Machiavelli und inhaltlich auf dessen Schrift Il principe von 1513 in denen dieser die Regeln des Machtspiels beschrieben hat Das zweite Buch ist das Tagebuch Diktate uber Sterben und Tod das 1984 vom Pendo Verlag herausgegeben wurde Noll hatte im Dezember 1981 erfahren dass er an Blasenkrebs erkrankt war Eine vielleicht lebensverlangernde Operation lehnte er ab und fuhrte in der ihm verbleibenden Zeit vom 28 Dezember 1981 bis zum 30 September 1982 sein Tagebuch in dem er nicht nur die Wirklichkeit des Sterbeprozesses durchdachte sondern als Jurist ebenso Uberlegungen entwickelte die die Rolle des Individuums in der modernen Industriegesellschaft exemplarisch verdichtet in den eigenen Lebenserfahrungen kritisch betrachteten Er beschreibt in den Diktaten wie ihm sein Freund Armin Mohler eine Begegnung mit dem von ihm verehrten Ernst Junger in seiner Studienzeit vermittelte die aber in gegenseitiger Enttauschung ausging 2010 erschienen postum Max Frischs Entwurfe zu einem dritten Tagebuch die eine eindringliche Schilderung des Sterbens Nolls aus der Perspektive seines Freundes enthalten Er fand auf dem Friedhof Enzenbuhl seine letzte Ruhestatte Sie ist inzwischen aufgehoben Sein Nachlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUbergesetzliche Rechtfertigungsgrunde im besondern die Einwilligung des Verletzten Verlag fur Recht u Gesellschaft Basel 1955 Gesetzgebungslehre Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1973 ISBN 3 499 21037 1 Pressefreiheit in Gefahr Schulthess Zurich 1975 ISBN 3 7255 1570 0 Landesverrater 17 Lebenslaufe und Todesurteile 1942 1944 Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart 1980 ISBN 3 7193 0681 X Diktate uber Sterben und Tod hg v Max Frisch pendo Verlag Zurich 1984 Der kleine Machiavelli Handbuch der Macht fur den alltaglichen Gebrauch Piper Munchen 1987 u o Neuauflage 2018 ISBN 978 3 492 31306 3 Gedanken uber Unruhe und Ordnung Piper Munchen 1988 ISBN 978 3 492 10626 9 Vom ubermassigen Gebrauch der Wahrheit Aus dem Nachlass pendo Verlag Zurich 1991 ISBN 3 85842 185 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Noll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek parapluie de Artikel zu Peter Nolls Diktate uber Sterben und Tod itz tuebingen de Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Vortrag uber Tumoren in der Gegenwartsliteratur Was macht der Krebs mit den Menschen PDF 138 kB Nachlass Peter Noll in der Datenbank Helveticarchives bzw als Online Inventar EAD des Schweizerischen LiteraturarchivsEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Thomas Duve Ein Gesprach mit Claus Roxin in Forum historiae iuris 15 Mai 2006 Randnummer 7 Normdaten Person GND 118588664 lobid OGND AKS LCCN n83239520 NDL 00472343 VIAF 120726300 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Noll PeterKURZBESCHREIBUNG Schweizer JuristGEBURTSDATUM 18 Mai 1926GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 9 Oktober 1982STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Noll amp oldid 238282332