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Die Penguin war ein 1864 in Dienst gestelltes Passagierschiff der neuseelandischen Reederei Union Steam Ship Company das fur den Passagierverkehr zwischen der Nord und der Sudinsel Neuseelands eingesetzt wurde Am 12 Februar 1909 sank das Schiff bei sturmischem Wetter in der Meerenge Cookstrasse vor dem Eingang des Wellington Harbour nachdem es mit einem Unterwasserfelsen kollidiert war Von den 102 Passagieren und Besatzungsmitgliedern uberlebten nur 30 Mit 72 Todesopfern stellt der Untergang der Penguin das schwerste Schiffsungluck Neuseelands im 20 Jahrhundert dar Penguin SchiffsdatenFlagge Neuseeland NeuseelandSchiffstyp PassagierschiffHeimathafen WellingtonReederei Union Steam Ship CompanyBauwerft Tod and MacGregor GlasgowBaunummer 128Stapellauf 21 Januar 1864Verbleib 12 Februar 1909 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 67 5 m Lua Breite 8 7 mVermessung 824 BRTMaschinenanlageMaschine DampfmaschinePropeller 1SonstigesRegistrier nummern Registernummer 47849 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Untergang 3 Die Opfer 4 Gedenken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDas Schiff Bearbeiten nbsp Das Dampfschiff Penguin wurde 1864 von der Werft Tod and MacGregor in Partick einem Stadtteil von Glasgow fur die britische Reederei G amp J Burns gebaut Es war 67 5 m lang und 8 7 m breit und hatte einen einzelnen Schornstein und einen Einzelpropeller Der aus Eisen gebaute Dampfer war ursprunglich 749 BRT gross wurde aber spater vergrossert Die Penguin pendelte ursprunglich zwischen Glasgow und Liverpool und galt als einer der schnellsten und verlasslichsten Dampfer in der Irischen See 1879 kaufte die neuseelandische Reederei Union Steam Ship Company die Penguin die sie als Fahre fur den Inlandsverkehr zwischen den neuseelandischen Hauptinseln einsetzte Das Schiff pendelte nun regelmassig zwischen Nelson und Picton auf der Sudinsel und Wellington auf der Nordinsel Untergang BearbeitenAm Sonntag dem 12 Februar 1909 legte die Penguin bei klarem Wetter in Picton zu einer weiteren Uberfahrt nach Wellington ab Dabei musste das Schiff die Meerenge Cookstrasse durchqueren Das Kommando hatte Kapitan Francis Edwin Naylor ein ehemaliger Hafenkapitan und Lotse der seit zwolf Jahren im Dienst der Reederei stand An Bord befanden sich 61 Passagiere und 41 Besatzungsmitglieder insgesamt 102 Personen Fur einige Zeit wurde die Penguin von dem beruhmten Delfin Pelorus Jack begleitet Kapitan Naylor wollte die in der Gegend von Tongue Point vorkommenden gefahrlichen Riffs und Felsen umfahren Als das Schiff gegen 21 00 Uhr abends die offenen Gewasser der Cookstrasse erreichte setzte ein heftiger Sturm ein Aufgrund des Sturms der Dunkelheit und des massiven Regens war es unmoglich Land zu erkennen und das Schiff entsprechend zu steuern Aus sudlicher Richtung traten zusatzlich starke Winde auf Da der Pencarrow Leuchtturm am Eingang zum Wellington Harbour nicht planmassig um 22 00 Uhr ausgemacht werden konnte ordnete Kapitan Naylor kurz nacheinander zwei Kursanderungen an die das Schiff aus dem Sturm und der moglichen Gefahrenzone herausbringen sollten Er wollte wieder in die offene See und weg von der Felsenkuste bis sich das Wetter gebessert hatte Er sagte spater aus dass er sich aufgrund der extrem begrenzten Sichtverhaltnisse nur noch auf seine eigene Einschatzung der Lage verlassen konnte Das Schiff war dem Land bereits naher als gedacht Bei volliger Dunkelheit wurde die Penguin um 22 02 Uhr vor Cape Terawhiti von einem drohnenden Aufprall erschuttert als sie auf den Unterwasserfelsen Thoms Rock lief Die hohen Wellen rissen das Schiff zuruck ins Wasser sodass durch die entstandenen Locher im Rumpf sofort Wasser eindringen konnte Nachdem es offensichtlich wurde dass die Pumpen das Schiff nicht retten wurden wurde mit der Evakuierung der Penguin begonnen Passagiere und Crew zeigten zunachst keine Anzeichen von Panik und verhielten sich den Umstanden entsprechend ruhig und diszipliniert Die Rettungsboote von denen die Penguin genug fur alle an Bord hatte wurden mit Frauen und Kindern besetzt aber nur zwei konnten in der kurzen Zeit zu Wasser gelassen werden Das erste wurde von einer riesigen Woge uberrollt und sank keiner der Insassen uberlebte Auch das zweite Boot kenterte in der schweren See Das Schiff wurde in die Luft gesprengt nachdem das kalte Seewasser die Kesselraume erreichte und die aufgeheizten Dampfkessel zum explodieren brachte 24 Menschen schafften es sich auf holzerne Flosse zu retten und erreichten Stunden spater die Kuste Sechs weitere uberlebten im zweiten Boot nachdem dieses wieder aufgerichtet worden war Schafhirten von einer nahen Farm waren die ersten die am Unglucksort eintrafen Die insgesamt 30 Uberlebenden 16 Crewmitglieder und 14 Passagiere wurden auf Pferden uber den Fluss Karori nach Wellington gebracht Bei Sonnenaufgang wurden erste Trummer bei Cape Terawhiti und Sinclair Head an Land gespult Eine Untersuchungskommission die dem Untergang der Penguin folgte war der Ansicht dass Fehler bei der Navigation des Schiffs seitens Kapitan Naylor zu dem Ungluck gefuhrt hatten Naylor der uberlebt hatte wurden Fahrlassigkeit und entscheidende Missgriffe in Bezug auf die Kursanderungen vorgeworfen Er wurde fur ein Jahr vom Dienst suspendiert Ihm wurde jedoch auch zugutegehalten dass er alles in seiner Macht Stehende getan hatte um so viele Leben wie moglich zu retten Im Nachhinein entwickelte sich aber auch die Erkenntnis dass der Sturm die starken Stromungen und die Flut in hohem Masse fur das Ungluck mitverantwortlich waren da diese Faktoren das Schiff wesentlich von seinem Kurs abgebracht hatten Nur wenige Meilen von dem Punkt an dem die Penguin sank 41 18 25 2 S 174 30 12 6 O 41 307 174 5035 1 verungluckte 1968 die Fahre Wahine mit dem Verlust von 53 Menschenleben Die Opfer Bearbeiten47 Passagiere und 25 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben darunter alle elf Kinder an Bord Von den 20 Frauen uberlebte als einzige die schwangere Passagierin Ada Hannam aus Picton die unter einem gekenterten Rettungsboot gefangen gewesen war Sie hatte ihren Ehemann und ihre vier Kinder verloren Sie wurde zur Heldin erklart da sie mitgeholfen hatte den jungsten Uberlebenden Ellis Matthews zu retten Auch die beiden Stewardessen der Penguin Alice Jacobs und Annie Hope wurden von Uberlebenden und Presse gelobt Die beiden Frauen verteilten Schwimmwesten redeten beruhigend auf die Passagiere ein und halfen ihnen die Boote zu besteigen Beide kamen um Die Menschen beruhrte auch besonders das Schicksal der McGuire Geschwister Der Junge und die drei Madchen im Alter von funf bis zwolf Jahren hatten einige Zeit in einem Kinderheim gelebt und waren auf der Penguin unterwegs um wieder bei ihrem verwitweten Vater zu leben der erst wenige Tage zuvor erneut geheiratet hatte Bergungskrafte suchten die felsigen Kustenabschnitte ab und bargen mithilfe von Booten und Flossen zahlreiche Leichen die in der Brandung trieben oder auf den Klippen lagen Bis auf 13 wurden alle Todesopfer gefunden Sie wurden von dem Bergungsschiff Terawhiti nach Wellington verschifft und an der Pier Miramar Wharf an Land gebracht Am 16 Februar 1909 fand in Wellington eine offentliche Beerdigung statt Anlasslich dieses Ereignisses wurde in der Stadt fur einen Tag die Arbeit nieder gelegt Das Ungluck traf die Stadt besonders hart da viele Passagiere von dort stammten und die Reederei dort ihren Sitz hatte Das offentliche Leben kam vorubergehend zum Erliegen Die meisten Opfer der Penguin wurden im romisch katholischen Abschnitt des Karori Friedhofs in Wellington beigesetzt Die Ortlichkeit ist Besuchern zuganglich Die Besucher haben die Moglichkeit dem Penguin Self Guided Walk durch das Gelande zu folgen Dabei handelt es sich um einen ausgeschilderten Weg der durch den Friedhof fuhrt und auf die mit speziellen Hinweisen versehenen Graber der Penguin Passagiere hinweist Der Gang dauert zwischen 90 Minuten und zwei Stunden Gedenken BearbeitenAm 100 Jahrestag der Katastrophe wurde von der amtierenden Burgermeisterin von Wellington Kerry Prendergast in Tongue Point nahe dem Unfallort eine Gedenkplakette eingeweiht Literatur BearbeitenBruce E Collins The Wreck of the Penguin Steele Roberts Limited Wellington 2000 Gavin John McLean Shipwrecks and Maritime Disasters Grantham House Wellington 1991 Bruce Morris Darkest Days Wilson amp Horton Auckland 1987Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Penguin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zusammenfassung des Unglucks SS Penguin Sinking to be Remembered on South Coast Wellington City Council 9 Februar 2009 archiviert vom Original am 10 Februar 2013 abgerufen am 18 Januar 2016 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar Eintrag im Miramar Ship Index Passagier und Mannschaftsliste der letzten Fahrt New Zealand Disasters Beschreibung des Unglucks in Stichpunkten Penguin Self Guided Walk Karori Cemetry Heritage Trail PDF 349 kB Wellington City Council archiviert vom Original abgerufen am 18 Januar 2016 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar OVER 50 LIVES LOST IN PENGUIN WRECK Bericht der New York Times von 15 Februar 1909 Einzelnachweise Bearbeiten SS Penguin 1909 Wreck site abgerufen am 28 September 2014 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Penguin Schiff amp oldid 208875660