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Ernst Gustav Paul Gunther 6 Dezember 1892 in Berlin 14 November 1969 in Karlsruhe war ein deutscher Chemiker Physikalische Chemie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenSein Vater war Fabrikbesitzer Hofgoldschmied und spater Kaufmann in Charlottenburg Nach dem Besuch des Kollnischen Gymnasiums in Berlin studierte er ab 1911 Chemie in Gottingen Leipzig und Berlin wo er 1914 bei Walther Nernst die Promotionsprufung als Notexamen ablegte als er eingezogen wurde und 1917 promoviert wurde Untersuchungen uber die spezifische Warme bei tiefen Temperaturen wobei seine Dissertation schon 1914 fertig war Im Ersten Weltkrieg war er beim Militarversuchsamt in Berlin tatig wo er bei Hermann Kast eine Ausbildung in der Chemie von Sprengstoffen absolvierte Auch spater hielt er Kontakt zu der 1920 daraus entstandenen Chemisch Technischen Reichsanstalt 1919 war er wieder am Institut fur Physikalische Chemie in Berlin als Assistent von Nernst und habilitierte sich 1926 Uber die innere Reibung der Gase bei tiefen Temperaturen bei Nernst und Max Bodenstein Danach war er dort Privatdozent und lehrte ausserdem an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin Er fuhrte Kurse in Rontgenspektroskopie durch und hielt 1927 bis 1936 Vorlesungen uber Chemie und Technologie von Explosivstoffen am Institut fur Technische Chemie 1936 wurde er nichtbeamteter ausserordentlicher Professor fur Physikalische Chemie Ab 1936 hatte er drei Jahre die Lehrstuhlvertretung von Bodenstein und 1939 wurde er ordentlicher Professor Grund fur die Verzogerung war dass er sich nicht im Sinne der Nationalsozialisten politisch engagierte Im Zweiten Weltkrieg war er Kriegsverwaltungsrat beim Oberkommando der Wehrmacht man beorderte ihn als Sprengstoffexperten aber 1941 an sein Institut zuruck Ende des Krieges verlagerte er sein Institut nach Gottingen und war kurz in amerikanischer Gefangenschaft 1946 wurde er ordentlicher Professor fur Physikalische Chemie und Elektrochemie an der TH Karlsruhe wo er das Institut nach Kriegszerstorung neu aufbaute und 1948 49 Rektor war 1961 wurde er emeritiert 1963 bis zu seinem Tod war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut fur Chemie der Treib und Explosivstoffe heute Fraunhofer Institut fur Chemische Technologie in Pfinztal bei Karlsruhe Er befasste sich bei Nernst mit Messungen der spezifischen Warme und der Viskositat von Gasen bei tiefen Temperaturen und danach mit Rontgenspektroskopie auch fur die analytische Chemie wobei er auch Apparate entwickelte wie Rontgenspektrographen Er wandte die Rontgenspektroskopie auch auf die Untersuchung alter Gemalde an und zerstreute Bedenken das schadige die Kunstwerke In Karlsruhe befasste er sich zusatzlich mit der chemischen Wirkung von Ultraschall Seiner Karriere im Dritten Reich hinderlich war dass er 1919 bis 1925 Mitglied der SPD war Das fuhrte auch zum Zerwurfnis mit seinem Elternhaus Im Zweiten Weltkrieg setzte er sich fur verfolgte Juden ein finanziell und mit gefalschten Dokumenten und er rettete mit Wolfgang Heubner den zum Tode verurteilten Robert Havemann vor der Hinrichtung da er fur kriegswichtige Forschung unabkommlich ware Nach dem Krieg galt er als unbelastet und fand die Unterstutzung der alliierten Besatzungsmachte etwa beim Neuaufbau der Bunsengesellschaft 1920 bis 1925 war er Referent des Chemischen Zentralblatts und 1922 bis 1927 Assistent in der Redaktion der Naturwissenschaften 1958 erhielt er die Bunsen Gedenkmunze 1947 bis 1949 war er Vorsitzender der Deutschen Bunsengesellschaft deren Neugrundung er mit initiierte Ab 1948 gab er auch bis 1961 die Zeitschrift fur Elektrochemie der Bunsengesellschaft heraus spater Berichte der Bunsengesellschaft 1960 bis 1962 war er Prasident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in der er ab 1951 Mitglied war 1950 heiratete er Charlotte Auguste Obermayer eine ehemalige Schulerin von ihm in Berlin und Assistentin in Karlsruhe Die Ehe blieb kinderlos Schriften BearbeitenUntersuchungen uber die spezifische Warme bei tiefen Temperaturen Annalen der Physik Band 51 1916 S 828 846 Band 63 1920 S 476 480 mit H Kast Versuche mit Stickstofftetroxyd Sprengstoffen Zeitschrift fur das gesamte Schiess u Sprengstoffwesen Band 14 1919 S 81 84 103 105 Laboratoriumsbuch fur die Sprengstoffindustrie Halle Knapp 1923 mit I Stransky Ein Rontgenspektrograph fur chemisch analytische Zwecke Zeitschrift fur physikalische Chemie Band 106 1923 S 433 441 Tabellen zur Rontgenspektralanalyse Springer 1924 Die quantitative Rontgenspektralanalyse Die Naturwissenschaften Band 14 1926 S 1118 1124 Chemische Wirkungen von Rontgenstrahlen Angewandte Chemie Band 46 1933 S 627 631 mit W Zeil U Grisar E Heim Versuche uber die Sonoluminiszenz wassriger Losungen Zs f Elektrochemie Band 61 1957 S 188 201 Die Chemikergeneration zwischen Humanismus und Technik Angewandte Chemie Band 75 1963 S 5 9 Die deutschen Naturwissenschaftler des 19 Jahrhunderts u Goethe in E Oldemeyer Hrsg Die Philosophie u die Wissenschaften Simon Moser zum 65 Geburtstag 1967 S 52 69 Systematik d Chemie in S J Schmidt Hrsg Wissenschaftstheorie Band 2 1970 S 29 38 Literatur BearbeitenR Lepsius Paul Gunther Zum 70 Geburtstag Chemiker Zeitung Band 86 1962 S 863 J Eggert W Jost W Witte Prof Dr Paul Gunther Zum 75 Geburtstag Berichte der Deutschen Bunsengesellschaft fur Physikalische Chemie Band 71 1967 S 933 K Schafer Paul Gunther Jahrbuch der Heidelberger Akad d Wiss fur 1970 S 55 57Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Gunther im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie von Alexander KipnisNormdaten Person GND 116913762 lobid OGND AKS LCCN no2009159305 VIAF 302797177 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunther PaulALTERNATIVNAMEN Gunther Ernst Gustav Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 6 Dezember 1892GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 November 1969STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Gunther Physikochemiker amp oldid 207599874